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#Letzter gemeinsamer Schlag gegen das Virus

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Letzter gemeinsamer Schlag gegen das Virus

Es waren nur noch wenige Stunden, bis Angela Merkel am Donnerstagabend mit einem Großen Zapfenstreich feierlich verabschiedet werden sollte. Aber sie hat den Deutschen versprochen, das Amt der Kanzlerin bis zum letzten Tag mit voller Kraft auszuüben. Der Donnerstag war erstens noch nicht der letzte und außerdem wieder einmal arbeitsreich, gefüllt mit dem Thema, das in den zurückliegenden knapp zwei Jahren so viel Aufmerksamkeit und Kraft von Angela Merkel verlangt hatte wie kein anderes. Ein Tag, geprägt von einer der vielen Ministerpräsidentenkonferenzen (MPK), die sich – anders als in der Zeit vor der Pandemie – ganz auf dieses eine Thema konzentrieren.

Also saß sie da, die politische Arbeiterin Merkel, die erklärte, warum schon wieder härtere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erforderlich sind, dass Clubs und Diskotheken von einer Inzidenz von 350 an geschlossen werden müssten, warum im Einzelhandel ab jetzt eine 2-G-Regelung gelten muss. Am kommenden Mittwoch soll der Mann, der neben ihr saß, der Sozialdemokrat Olaf Scholz, zum Bundeskanzler gewählt werden. Höchst unwahrscheinlich, dass noch eine außerordentliche MPK dazwischengeschoben wird. Das war’s dann mit Merkels politischem Kampf gegen das Virus.

Nur gelegentlich blitze die Endzeit auf. Zum Beispiel, als die scheidende Kanzlerin erklärte, warum Deutschland eine Impfpflicht brauche. „Wäre ich im Bundestag, könnte ich sagen, dass ich dafür stimmen würde.“ Aber dort ist sie nicht mehr. Immerhin erwähnte sie noch einmal ihren langjährigen Wahlkreis. Als sie gefragt wurde, warum sie sich für die Verabschiedung beim Zapfenstreich das Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen gewünscht habe. Das sei ein „Highlight“ ihrer Jugend in der DDR gewesen, sagte Merkel. Außerdem spiele es in ihrem Wahlkreis. „Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee“, lautet die erste Zeile der ersten Strophe.

Über Jahre gewachsene Wertschätzung

Als Merkel die Frage gestellt wurde, war ein Lächeln über das Gesicht von Olaf Scholz gehuscht. Zwar ähnelt sein Verständnis von Politik als tiefernste Arbeit für das Land dem von Merkel. Doch Sinn für Humor hat Scholz, dessen Heimat Merkels Geburtsort Hamburg ist. Die beiden haben sich über viele Jahre der Zusammenarbeit schätzen gelernt. Als Merkel gefragt wurde, ob sie das Land in einem Zustand an Scholz übergebe, wie sie es sich gewünscht habe, zeigte sie sich betrübt über die starke vierte Welle der Pandemie, blickte sogar kurz etwas neidvoll nach Italien, das zu Beginn der Pandemie so hart zu kämpfen hatte und schlechter als Deutschland dastand. Nun also, knapp zwei Jahre später, sagte Merkel, wenn „wir eine durchschnittliche Inzidenz von 130, wie Italien, hätten, wäre mir wohler“.

Doch zeigte sie sich überzeugt, dass der Kampf gegen das Virus von Bund und Ländern auch mit Scholz als Kanzler weitergehen werde. Dann noch ein klitzekleines Lob für den Nachfolger mit Blick auf dessen Zeit als Erster Hamburger Bürgermeister. Scholz habe den Vorteil, dass er schon „aus Länderperspektive“ gearbeitet habe. Scholz, von Merkels Regierungssprecher als „Herr Vizekanzler“ angesprochen, was fast schon wie „Herr Bundeskanzler“ klang, verneigte sich ebenfalls ein kleines bisschen, wenn auch weniger vor Merkel als vor den Menschen, die er bald aus der höchsten politischen Warte führen wird.

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