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#Ein weiterer Sieg für die Rechte in Italien

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Italien besteht aus 19 Regionen und einer Region, die es nicht gibt: das Molise. Die spöttische Behauptung „Il Molise non esiste“ („Das Molise gibt es nicht“) begleitet die Region seit je. Das Molise ist die jüngste eigenständige Region Italiens, sie wurde 1963 von der nördlichen Nachbarregion Abruzzen abgetrennt. Das Molise ist nach dem Aostatal, das im äußersten Nordwesten des Landes an der Grenze zu Frankreich und zur Schweiz liegt, nach Größe und Bevölkerung die zweitkleinste Region Italiens: Es umfasst gut 4.400 Quadratkilometer und hat rund 290.000 Einwohner. Die Region erstreckt sich vom Apennin bis zur Adria, wo sie über gerade einmal 36 Kilometer Küstenlinie verfügt – von insgesamt 7.900 Kilometern italienischer Küste. Im Westen grenzt das Molise an die Hauptstadtregion Latium, im Süden an Kampanien, im Osten an Apulien. Hauptstadt ist Campobasso, 47.000 Einwohner, gelegen auf 700 Metern Meereshöhe im dünn besiedelten Hinterland.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Längst haben die „molisani“ den Spott ihrer Landsleute, wonach sie weder Mittel- noch Süditaliener, weder Leute des Berges noch des Meeres, sondern von allem ein wenig und damit nichts wirklich, eben ein Nichts seien, als Slogan für den Fremdenverkehr adoptiert. Seht her, was das nicht existente Molise alles zu bieten hat: antike Stätten und pittoreske Dörfer, Kirchen und Klöster, unberührte Natur und stille Küste, alles lange nicht so überlaufen wie andernorts.

Dieser Tage aber steht das kleine Molise im Zentrum der italienischen Politik. Am Sonntag und Montag waren rund 328.000 Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Regionalpräsidenten und ein neues Regionalparlament zu wählen. Der Umstand, dass es im Molise mehr Wahlberechtigte als Einwohner gibt, deutet auf eines der größten Probleme der rückständigen Region hin: die fortgesetzte Abwanderung in den wirtschaftsstarken Norden des Landes und vor allem ins Ausland. 85.000 Wahlberechtigte des Molise, rund ein Viertel aller „molisani“ im Wahlalter, leben im Ausland.

Stetig wechselnde Mehrheiten

Politikwissenschaftler haben das Molise das „Ohio Italiens“ getauft: Wie im Bundesstaat im Mittleren Westen der USA gibt es im „swing state“ Molise stetig wechselnde Mehrheiten und regelmäßige Machtwechsel. Bei den letzten Regionalwahlen im April 2018 konnte sich der Kandidat der christdemokratischen Forza Italia, der Partei des jüngst verstorbenen Mehrfach-Regierungschefs Silvio Berlusconi, gegen zwei Herausforderer der Linken durchsetzen. Der Christdemokrat wurde von der rechtsnationalen Lega und den rechtskonservativen Brüdern Italiens unterstützt. Auf der Linken machten sich die Fünf-Sterne-Bewegung und die Sozialdemokraten gegenseitig die Wähler streitig. Die Linke verlor, getrennt marschierend, das Molise an die geeinte Rechte, obwohl sie kumuliert mehr Wählerstimmen eingeheimst hatte, denn im Molise gibt es keine Stichwahl.

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