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#Vodafone: Kabel-Abschaltung auch während der EM geplant

Der 1. Juli 2024 rückt näher. Und mit diesem Datum rückt offenbar auch der schwarze TV-Bildschirm in zahlreichen Haushalten näher. Wie Vodafone jetzt ankündigte, werde man auf die Fußball-EM keine Rücksicht nehmen.

Schwarzer Bildschirm zur EM?
Schwarzer Bildschirm zur EM? Bildquelle: Shutterstuck / Gorodenkoff

„Viele Mieterinnen und Mieter wollen den Basisanschluss weiter nutzen“, ist sich Christian Biechteler, Vertriebschef von Tele Columbus sicher. Auf der Anga Com in Köln sagte er bei einer Diskussionsrunde zum Thema Nebenkostenprivileg, dass man die aktuelle Ansprache der Kunden gleichzeitig auch nutzen werde, um den Kunden nach Möglichkeit zusätzlich Internet und Telefon zu verkaufen. In Bezug auf mögliche Abschaltungen sagte er, dass das bei Kunden, die keine TV-Verträge gebucht haben, fest geplant sei. Allerdings werde es einige Wochen Kulanz geben, da eine Abschaltung aller nicht gebuchten Anschlüsse zum 1. Juli trotz zahlreicher eigener Techniker unrealistisch ist.

Vodafone erhöht den Druck: Abschaltung auch zur EM

Abschaltungen sind auch Bestandteil der Vodafone-Planungen. Kunden hätten das gute Recht, sich nicht für einen TV-Vertrag von Vodafone zu entscheiden, sagte Andreas Fuchs, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft bei Vodafone. Wer aber dafür sich entscheide, kein Kunde werden zu wollen, „der muss damit rechnen, dass wir abschalten. Das wird ausdrücklich auch während der EM passieren, ließ der Manager wissen und dürfte damit manch Fußball-Fan beunruhigen und den Druck auf mögliche TV-Buchungen erhöhen.

In den kommenden Wochen wird Vodafone den Vertriebsdruck offenbar auch noch weiter erhöhen. Das Haustürgeschäft sei dabei ein wichtiger Bestandteil, war man sich auf der Anga Com einig. Für Vodafone sei es mit Abstand der wichtige Kanal beim aktuellen TV. Es gebe hier eine „große Zahl subinformierter Menschen“. Trotz der zahlreichen Werbe- und Informationskampagnen sei es „erstaunlich, dass man immer noch auf so viele uninformierte Menschen trifft. Da müssen wir aufklären und beraten.“

Auch der Vodafone-Manager räumte ein, man werde „nicht in der Lage sein, jeden Anschluss zeitnah abzuschalten. Wir haben das aber vor.“ Ein Problem dürfte dabei neben dem notwendigen Personalbedarf für das Abklemmen der Wohnungen vor Ort auch in Teilen die Netzarchitektur sein. Denn bis in die 1990er Jahre hinein wurden Kabelnetze oft als sogenannte Baum-Netze gebaut. Hier hängen alle Wohnungen an einem Strang. Wird dieser abgeklemmt, haben alle Wohnungen kein Signal mehr, was nicht möglich ist, sobald auch nur ein Haushalt im Haus Kabel-TV gebucht hat.

IPTV als Alternative zu Kabel

Auch kleinere Kabel- und TV-Anbieter planen eine zeitnahe Abschaltung. „Wir werden zum 1. Juli abschalten, sagt Bernd Thielk, Geschäftsführer der in Hamburg tätigen willy.tel. Zuvor werde man die Bewohner aber dreimal informiert haben. Dabei bezieht er sich auf seine FTTH-Netze, über die das Unternehmen TV-Dienste auch für Mieter anbietet. Die Koaxial-Abschaltung werde länger dauern. So oder so ist Thielk aber überzeugt, dass diese Kunden auch im Nachhinein nicht buchen würden. In Bezug auf die Baum-Strukturen in Bestandswohnungen denkt Thielk über IPTV als Alternative und die komplette Deaktivierung des Kabelnetzes nach.

Nicht glücklich mit einer drohenden harten Abschaltung nicht zahlender Kunden sind auch die TV-Sender. So warnte gerade erst RTL davor, die Kunden vom TV-Signal abzuklemmen.

Bildquellen

  • Ein-/Aus-Knopf auf einer Fernbedienung: PublicDomainPictures / Pixabay
  • Schwarzer Bildschirm zur EM?: Shutterstuck / Gorodenkoff

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