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#Warum der Google-Chef auf riesige Künstliche Intelligenzen setzt

„Warum der Google-Chef auf riesige Künstliche Intelligenzen setzt“

Vor fünf Jahren schwor Google-Chef Sundar Pichai den Internetkonzern auf eine regelrechte Revolution ein: Künstliche Intelligenz (KI) werde Produkte und Prozesse des Unternehmens dramatisch verändern, die IT-Welt werde sich von „mobile first“ hin zu „AI first“ („KI zuerst“) wandeln. Inzwischen steckt KI tatsächlich in allen Google-Angeboten, verbessert die Suchmaschine, die Videoplattform Youtube, Smartphones und Laptops. Google hat sogar eigene Spezialprozessoren entwickelt, die besonders gut geeignet sind, um gerade für Lernalgorithmen zentrale Berechnungsweisen durchzuführen.

„Mit Google müssen wir uns auf hochanspruchsvolle tiefgreifende Technologien und insbesondere KI konzentrieren und diese in hilfreiche Produkte und Funktionen im Dienste unserer Mission umsetzen“, bekräftigte Pichai nun in einem Gespräch mit mehreren Medien, darunter der F.A.Z. – und verwies dabei auf eine sehr konkrete Ausprägung der KI, von der er sich noch viel erhofft: von sogenannten künstlichen neuronalen Netzen bislang nie da gewesener Größe, deren Fähigkeiten, Fragen zu beantworten oder allgemeiner mit Text- und Bildinhalten umzugehen, gegenwärtig viele Fachleute verblüffen. „Es gibt große Fortschritte in diesen Transformer-Modellen und großen Sprachverarbeitungsmodellen. Und ich glaube, dass wir noch ganz am Anfang stehen.“

KI mit gesundem Menschenverstand?

Pichai selbst stellte während der Google-Entwicklerkonferenz kürzlich das Dialogsystem LaMDA2 vor, das in diese Kategorien fällt. Zuvor schon hatte der Konzern ein KI-System namens PaLM präsentiert mit 540 Milliarden Parametern, sozusagen kleinsten Stellschrauben, deren Anzahl die Lern- und Leistungsfähigkeit mitbestimmen – je mehr Parameter, desto mächtiger das Modell; in dieser Größenordnung können derzeit nur wenige mithalten. Diese neuen Riesen-KIs beeindrucken, weil ihr Wissen scheinbar nicht hoch spezialisiert ist, nicht auf eine einzelne Aufgabe fokussiert, sondern weil sie breiter kompetent sind und durchaus verschiedenste Anforderungen bewältigen können.

Google ist indes nicht das einzige Unternehmen, das darauf setzt. Für Schlagzeilen sorgte schon im vergangenen Jahr immer wieder die einst vom amerikanischen Unternehmer Elon Musk mitgegründete Unternehmung OpenAI mit ihrem Modell GPT-3, in China führte die Beijing Academy of Artifi­cial Intelligence (BAAI) ihr noch viel größeres KI-System Wu Dao 2.0 vor, in Deutschland schließlich hat gegenwärtig das verglichen mit den anderen Anbietern kleine Heidelberger Unternehmen Aleph Alpha den Anspruch, mit seinem Luminous-Modell mitzuhalten.

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Doch verfügen solche KI-Systeme wirklich schon ansatzweise über so etwas wie Allgemeinwissen oder gesunden Menschenverstand, etwas, woran Informatiker seit vielen Jahren arbeiten? Sind sie also in der Lage, tatsächlich Kontext zu verstehen und ihn zumindest sinnstiftend einzubringen, wenn sie Fragen beantworten oder Texte schreiben?

„Wir sehen, dass mit zunehmender Skalierung der Modelle mehr Fähigkeiten entstehen, neue Fähigkeiten hinzukommen“, sagte Pichai: „Ob sie über so etwas wie gesunden Menschenverstand verfügen oder nicht, ist fast schon eine philosophische Frage: Nehmen wir AlphaGo als Beispiel – wenn das Programm Go spielt, macht es Züge, von denen man in der Vergangenheit nie gesagt hätte, dass eine Maschine sie machen würde; AlphaGo macht Züge, die wirklich neu und überraschend sind.“

Fachleute diskutieren derzeit munter, was daraus folgt. Nando de Freitas, leitender Forscher der ebenfalls zu Google gehörenden KI-Schmiede Deepmind, die einst beispielsweise AlphaGo entwickelte, äußerte unlängst, entscheidend für weiteren Fortschritt sei nun vor allem, die Modelle einfach noch größer zu machen, mit noch mehr Daten und noch mehr Rechenleistung. Andere wie etwa der leitende KI-Forscher von Meta (Facebook) Yann LeCun glauben nicht, dass das allein ausreicht.

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