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#„Warum wurden wir nicht vorher gewarnt?“

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„Warum wurden wir nicht vorher gewarnt?“

bogota. Und plötzlich standen Mitarbeiter des Gesundheitsamts am Spielfeldrand. Wild gestikulierend forderten Angestellte der Behörde ANVISA, dass das WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien in Sao Paulo unterbrochen wird. Ihr Vorwurf: Vier argentinische Nationalspieler hätten gegen die Quarantänevorschriften verstoßen.

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Konkret handelte es sich um die Profis aus der englischen Premier League Emiliano Buendia, Emiliano Martinez (beide Aston Villa) sowie Cristian Romero und Giovani Lo Celso (beide Tottenham). Sie hätten sich gemäß brasilianischer Einreisebestimmungen in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen, weil sie aus einem Virusvariantengebiet eingereist waren.

Tatsächlich ist die Sachlage wohl etwas komplizierter, denn für den Spielabbruch gibt es gleich mehrere Verantwortliche. Da ist zuerst einmal der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol, der die Nationalspieler inmitten einer Pandemie quer über mindestens zwei Kontinente und dann auch noch durch verschiedene Länder reisen lässt.

Eklat ist keine Überraschung

Dann ist es ein Debakel für den argentinischen Fußball-Verband, der ganz offensichtlich darauf spekulierte, dass die Brasilianer, die selbst auf mehr als ein halbes Dutzend Nationalspieler verzichten mussten, weil ihnen die Premier League die Reise zu den drei WM-Qualifikationsspielen verweigerte, es einfach so hinnehmen würden, dass die Argentinier mit kompletter Mannschaft antreten könnten.

Und natürlich ist auch Gastgeber Brasilien am Eklat beteiligt, denn es wäre der Gesundheitsbehörde möglich gewesen, die betreffenden Spieler schon vor dem Anpfiff abzufangen und zu isolieren. Doch ganz offensichtlich sollte dieses Spektakel sein. Antonio Barra Torres von ANVISA erklärte gegenüber brasilianischen Medien, die argentinische Delegation habe von Beginn an die Vorgaben der Behörde nicht befolgt. In Amtsbrasilianisch heißt dies: Es habe „einen notorischen Verstoß gegen die Interministerielle Verordnung Nr. 655/2021 und die brasilianischen Einwanderungskontrollregeln“ gegeben.

Lionel Messi zeigte sich überrascht und wusste angeblich nichts. „Haben sie auf den Beginn des Spiels gewartet? Warum haben sie uns nicht vorher oder im Hotel gewarnt? Sie hätten es erklären können, und die Sache wäre erledigt gewesen“, sagte Messi nach dem Spielabbruch. Er soll gedroht haben, entweder spielen alle oder keiner. Damit hätte er sich über die Anordnung der Gesundheitsbehörde hinweggesetzt, es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Messi Vorschriften nach eigener Lesart auslegt.

Dass Brasilien und Argentinien für diesen Eklat sorgen, ist keine Überraschung, gehen doch die Regierungen mit schlechtem Beispiel voran. Argentiniens Präsident fiel damit auf, inmitten des Lockdowns eine private Feier organisiert zu haben, und sein brasilianischer Amtskollege Jair Bolsonaro spottet ohnehin über Masken oder Abstand.

Nun wird diskutiert, wie mit dem abgebrochenen Spiel umgegangen wird. Eine Wiederholung oder Fortsetzung ist angesichts des überfüllten Terminkalenders kaum denkbar. Stattdessen könnte Brasilien zu drei kampflosen Punkten kommen, sollte sich bestätigen, dass der Gegner die Einreisevorschriften missachtet hätte. Das wäre eine kleine Blamage für Argentiniens Verband. Der weist alle Vorwürfe von sich.

Verbandspräsident Claudio Tapia sagte gegenüber argentinischen Medien: „Die Gesundheitsbehörden haben ein Protokoll genehmigt, das wir in vollem Umfang eingehalten haben.“ Auch Nationaltrainer Lionel Scaloni zeigte sich enttäuscht: „Wir wollten spielen, die brasilianischen Spieler auch. Es hätte ein Fest für alle sein sollen, um die besten Spieler der Welt zu genießen.“

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