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#Wer Booster weniger nötig hat, soll warten

Wer Booster weniger nötig hat, soll warten

Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn allen, deren Impfung sechs Monate her ist, einen sogenannte Booster versprochen hatte, ist eine Debatte über die künftige Impfkampagne entbrannt. Ärzte drängen auf Priorisierung bestimmter Gruppen, ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagne gegen Corona im vergangenen Winter.

Der Deutsche Hausärzteverband lehnt Auffrischungsimpfungen für alle Interessierten zum jetzigen Zeitpunkt ab warnt vor einem Verteilungskampf. Zuerst müssten die vulnerablen Gruppen wie Menschen über 70 Jahre und chronisch Kranke die sogenannte Booster-Impfung erhalten, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der Rheinischen Post.

„Diskussionen darüber, die ganze Bevölkerung quasi gleichzeitig ein drittes Mal zu impfen, helfen in der Impfkampagne nicht weiter.“ Denn jüngere und gesündere Menschen seien in der Regel auch sechs Monate nach der zweiten Impfung gut geschützt. Da der Schutz insbesondere vor schweren Verläufen auch darüber hinaus bestehe, könnten sie gegebenenfalls auch ohne Probleme etwas später die Booster-Impfung bekommen.

„Desolate Krisenkommunikation“

„Die Hektik durch eine desolate Krisenkommunikation, die auch durch die geschäftsführende Bundesregierung fortgesetzt wurde, führt nur zu unnötigem Stress in den hausärztlichen Praxen und trägt zumindest nicht zu Beschleunigung der Impfkampagne bei“, sagte Weigeldt.

Beim Wunsch nach einer raschen Auffrischung sei zu berücksichtigen, „dass dies möglicherweise zu Lasten von vulnerablen Patienten erfolgen würde“, sagte Weigeldt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auch bei der dritten Impfung gelte es, die Gefährdeten besonders im Auge zu behalten. Zudem hätten viel zu viele Menschen noch nicht einmal die Erstimpfung erhalten.

Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, befürwortet bei Auffrischungsimpfungen eine Vorrangprüfung ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagne. Es sei nun „Auftrag der Ministerpräsidentenkonferenz, für ein geordnetes Booster-Verfahren zu sorgen“, sagte Brysch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Eine Priorisierung nach Alter, Krankheit sowie Berufsgruppe muss erneut in Betracht gezogen werden.“

Bundesärztekammer: Impfzentren und neue Impfstellen

Die Bundesärztekammer dringt bei Bund und Ländern auf einen klaren Fahrplan für Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in diesem Herbst und Winter. Voraussetzung für die Beschleunigung der Impfkampagne sei es, „dass Bund und Länder jetzt geeignete Rahmenbedingungen für eine gleichermaßen sichere, unbürokratische und barrierearme Impfkampagne schaffen“, heißt es in einem Schreiben von Ärztepräsident Klaus Reinhardt an die 16 Länderchefs, das Kanzleramt und den Bundesgesundheitsminister, aus dem die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

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Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag fordert Reinhardt zur Entlastung der in der Grippesaison stark beanspruchten Praxen zusätzliche Impfangebote „durch Reaktivierung vorhandener Impfzentren, durch Schaffung von Popup-Impfstellen z.B. in Wohngebieten und in Einrichtungen des öffentlichen Lebens, durch Impfstellen an ausgewählten Krankenhausstandorten sowie durch Impfmobile insbesondere für den ländlichen Raum“.

Die Kommunen sollten zudem zentrale Terminvergabestellen für Auffrischimpfungen einrichten und insbesondere vulnerable Gruppen per Brief zur Booster-Impfung einladen.

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