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#Wer sind die Ungeimpften?

Wer sind die Ungeimpften?

Ein Dienstagmorgen Anfang November. Der Impfbus ist nach Mainz gekommen, in ein neues Wohngebiet im Südosten der Stadt. Acht Stunden lang wird ein Team aus vier Impfern, drei Dokumentaren, zwei Ärzten und einem Apotheker Menschen gegen das Coronavirus impfen. Rund 20 Leute stehen im Nieselregen Schlange, darunter viele grauhaarige Menschen, die schon die dritte Spritze bekommen.

Außerdem: Ein pakistanisches Paar, das Verwandtschaft in der Heimat besuchen will – ohne Impfung geht das nicht. Ein Mann Anfang 30, der in den vergangenen anderthalb Jahren praktisch nur von zu Hause gearbeitet hat und deshalb keinen Grund sah, sich impfen zu lassen. Eine 18 Jahre alte Studentin aus Belarus, die erst seit ein paar Wochen in Deutschland ist und sagt, in ihrer Heimat seien Impfungen kein Thema. Zwei junge Frauen, die bis vor Kurzem noch schwanger waren. Und eine Frau mit ihren zwölf und 14 Jahre alten Töchtern, die gezögert hatte, ob die Kinder sich impfen lassen sollten.

Während die Deutschen Morgen für Morgen mit immer neuen Rekorden bei der Sieben-Tage-Inzidenz geweckt werden – am Montag lag sie bei 201,1 –, steigt die Impfquote inzwischen nur noch sehr langsam, stagniert fast. 55,7 Millionen Deutsche waren laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zuletzt vollständig gegen Corona geimpft, das sind 67 Prozent. Weil nicht alle verabreichten Impfungen in die Statistik eingehen, könnten es bestenfalls knapp 60 Millionen Menschen sein, also 72 Prozent.

Zieht man von der Gesamtbevölkerung Kinder unter zwölf Jahren und Personen ab, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sowie zwei Millionen Erstgeimpfte, bleiben bis zu 14 Millionen Menschen, die sich bislang gegen die Impfung entschieden haben, obwohl sie sich impfen lassen könnten. Ob sie sich noch umstimmen lassen, wird maßgeblich über den Verlauf der vierten Corona-Welle entscheiden.

Ein Impfbus in Mainz Anfang November


Ein Impfbus in Mainz Anfang November
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Bild: Michael Braunschädel

Max, ein freiberuflicher Musiker Anfang 40 mit roten Locken und Dreitagebart, hat sich umstimmen lassen. „Ich habe lange gezögert, ob ich mich auf dieses Experiment einlasse“, sagt er – und meint die Impfung mit BioNTech, die seiner Meinung nach im Schnellverfahren „durchgeboxt“ wurde. „Ganz freiwillig war es nicht.“ Aber weil an immer mehr Orten die 2- oder 3-G-Regel gilt, also nur Geimpfte, Genesene und gegebenenfalls auch Getestete hereingelassen werden und die Tests nicht mehr kostenlos sind, wurde es ihm zu kompliziert und zu teuer. Er spricht jetzt lauter und schneller: „Druck auf Leute auszuüben, sich zu impfen, nur weil die Krankenhäuser jetzt voll sind, nachdem jahrelang Intensivbettenkapazitäten abgebaut wurden: Das ist der Hammer.“

So wie er sehen es die meisten Ungeimpften: In einer Forsa-Befragung im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums sagten kürzlich 89 Prozent der Befragten, es habe keinen Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Was weiß man sonst noch über die Impfunwilligen?

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