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#Wettbewerb um CDU-Vorsitz: Sie können es nicht

Wettbewerb um CDU-Vorsitz: Sie können es nicht

Die drei Bewerber um den CDU-Vorsitz werden sich noch schwer damit tun, die großen Unterschiede, die es angeblich zwischen ihnen geben soll, hervorzukehren. Denn inhaltlich gibt es sie kaum. Jeder von ihnen nimmt für sich in Anspruch, die „Mitte“ zu repräsentieren. Das ist nicht weiter überraschend, schließlich geht es um die CDU. Wo die Mitte genau liegt, bleibt dann der Phantasie der Delegierten auf dem Parteitag in Stuttgart am 4. Dezember überlassen.

Der eine steht vielleicht ein wenig weiter „rechts“, der andere weiter „links“. Aber was heißt das schon? Inhaltlich gibt das nicht viel her. Weder wird der eine das Asylrecht revolutionieren noch der andere Putin aus dem Amt jagen, und schon gar nicht wird einer der drei Kandidaten die deutsche Wirtschaft nach Corona umkrempeln.

Merz als Korrektiv zur Merkel-Zeit

Es ist deshalb keine Überraschung, dass es bei wenigen gleichzeitigen Auftritten der Kandidaten bleiben wird, keine Überraschung auch, dass Norbert Röttgen gerne mehr davon hätte als Friedrich Merz und Armin Laschet. Röttgen ist der Kandidat mit den schwächsten Aussichten auf Erfolg, nicht weil er programmatisch ein Exot wäre, sondern weil er sich am wenigsten als Projektionsfläche eignet. Er braucht als rhetorisch Begabter die Öffentlichkeit. Sein Profil als Umweltminister ist verblasst, sein Leib-und-Magen-Thema, die Außenpolitik, ist kein Zugpferd (das hat Friedrich Merz auf dem Parteitag 2018 schmerzlich erfahren müssen). Was ihm nachhängt, ist eine verlorene Wahl und der anschließende Rausschmiss durch Angela Merkel.

Der Dritte im Bund der Bewerber: Norbert Röttgen


Der Dritte im Bund der Bewerber: Norbert Röttgen
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Bild: EPA

Das macht ihn zu einem politischen Verwandten von Friedrich Merz, der aber in einem anderen Punkt das ganze Gegenteil ist: Keiner weckt so intensiv bestimmte positive Erwartungen wie er. Europa, Finanzen, Wirtschaft, Energie, Migration – nahezu jedes Thema eignet sich für ihn als Korrektiv zur Merkel-Zeit. Das ist einfach deshalb so, weil er die vergangenen fünfzehn Jahre als Außenstehender, nicht als Beteiligter begleitet hat. Schaut man näher hin, ist es mit dem Ganz-anders-Sein nicht weit her. Hier ein Akzent, dort ein Tonfall. Aber keine Fanfare.

Um überhaupt Unterschiede zwischen Laschet, Merz und Röttgen zu erkennen, muss man zwischen den Zeilen lesen. Darauf setzt Armin Laschet, dem es gar nicht darum geht, alles anders zu machen. Er ist schließlich der Einzige der drei, der regiert. Das ist sein Alleinstellungsmerkmal, das er ausschlachtet, auch wenn Röttgen Regierungserfahrung hat, sogar in Berlin. Laschet aber setzt noch aus einem anderen Grund auf diese Karte. Er weicht einem Weiter-so, das vor zwei Jahren noch verschmäht war, nicht aus, sondern will die Sehnsucht bedienen, dass der Laden so geschmiert und populär läuft wie jetzt unter Merkel. Also auch hier: Aufbruch ohne Fanfare.

Es fehlt die Trompete, die zur Attacke bläst

Je öfter die drei nebeneinander auftreten, desto langweiliger könnte es werden. Je mehr sie sich auf derselben Bühne zudem gegenseitig die Show stehlen, desto mehr könnte sich außerdem der Eindruck festsetzen, dass sie ja alle drei als CDU-Vorsitzender irgendwie ganz schön und gut wären. Aber als Kanzler? Man muss kein Machiavellist sein, es reicht, in die Parteigeschichte der CDU zu schauen, um zu sagen: Auch da fehlt allen dreien die Trompete, die zur Attacke bläst. Sie versuchen es mit der Querflöte. Das ist vielleicht schön anzuhören. Aber gegenüber jemandem, der Blasmusik beherrscht, ist es dann doch ein Zeichen: Sie können es nicht.

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