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#Wie Christopher Eubanks in Wimbledon überrascht

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Der TV-Kommentator analysierte die Sensation ziemlich nüchtern. Es sei beileibe kein perfektes Spiel gewesen, das der krasse Außenseiter da abgeliefert habe. Doch er habe es geschafft, sich im zweiten Satz ins Match zu kämpfen. Und als plötzlich zehn Minuten lang alles klappte, was er versuchte, habe der Außenseiter das Momentum entscheidend auf seine Seite gezogen. Deshalb habe er gewonnen.

Es war eine ganz normale Erklärung dafür, wie es der amerikanische Tennisspieler Christopher Eubanks überraschend ins Viertelfinale von Wimbledon schaffen konnte. Doch dann sagte der TV-Kommentator einen Satz, der in diesem Kontext ganz und gar nicht normal ist: „Ich bin sehr zufrieden, wie ich heute gespielt habe.“ Denn der TV-Kommentator Christopher Eubanks ist in Wimbledon nur der Tennisprofi Christopher Eubanks. Sein nächster Gegner an diesem Mittwoch ist der Russe Daniil Medwedew.

Es ist eine dieser typischen Außenseitergeschichten, die es bei den vier Grand-Slam-Turnieren immer mal wieder zu erzählen gibt. Und die doch immer wieder eine individuelle Note haben. In Eubanks Fall geht die Geschichte so: Ein guter, aber nicht sehr guter Tennisspieler beschließt nach einem Studium an der Technischen Universität in Atlanta, es doch nochmal als richtiger Profi zu versuchen. Weil der Erfolg anfangs mäßig ist, sucht er sich Nebenjobs. In zwei Dokumentarfilmen über Arthur Ashe spielt er den ersten schwarzen Wimbledonchampion in Szenen auf dem Tennisplatz. Für einen TV-Sender in den USA arbeitet er als Kommentator bei diversen Matches.

Am Montagabend nun sitzt der TV-Reporter Eubanks mit seinen Kollegen vom „Tennis Channel“ in einem Studio in London. Als Gast diesmal, als Interviewter. Er erklärt trotzdem so nüchtern und analytisch wie immer, wie er soeben den griechischen Topspieler Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen niederringen konnte. Wer ihn wenig später dann noch bei der Pressekonferenz im großen „Medientheater“ von Wimbledon sieht, muss den Hut ziehen vor derartiger Selbstbeherrschung. Dort sagt er dann nämlich Sätze, die man in so einem Moment eher erwartet. „Ein Traum wird wahr“, „das ist surreal“ und „ich kann das gar nicht in Worte fassen“, zum Beispiel.

Als Eilmeldung auf seinem eigenen Handy

Eubanks sagt, er fühle sich wie in einem Wirbelsturm. Er wisse gar nicht, was von alledem, das ihm gerade passiert, „das Unfassbarste“ sei. Dass er als Mitglied des „Last 8 Club“ aller Viertelfinalisten nun lebenslanges Zutrittsrecht in Wimbledon genießt vielleicht? Dass er als Eilmeldung auf seinem eigenen Handy aufgetaucht sei? Oder doch wie sehr er Rasentennis gehasst habe, bevor in diesem Jahr die Rasensaison begann. Und wie sehr er es nun liebe.

Der 27-jährige Eubanks ist einer dieser Profis, die auf der Tour viele Jahre vor sich hin spielen, ohne dass jemand so wirklich Notiz davon nimmt. 21 Mal war er bei einem Grand-Slam-Turnier am Start, meist verlor er in der Qualifikation, spätestens aber in der zweiten Runde. In der Weltrangliste bewegte er sich zwischen den Plätzen 150 und 200, ehe anfang des Monats ein unerwarteter Aufstieg begann. Da gewann er auf Mallorca sein erstes ATP-Turnier.

Nach Wimbledon steht Eubanks nun erstmals in den Top-40 der Welt. Das Ende seines Aufstiegs muss das aber noch nicht bedeuten. Er ist 2,01 Meter groß, hat spindeldürre Beine, einen kräftigen Aufschlag und eine ebenso kräftige Vorhand. Ein TV-Experte würde vielleicht sagen: „Ein Spieler, der es noch weit bringen kann.“ Der TV-Kommentator Eubanks sagt: „Ich weiß mittlerweile, was ich kann.“

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