Nachrichten

#Wie der „Spiegel“ über Jens Spahn schreibt

Inhaltsverzeichnis

Wie der „Spiegel“ über Jens Spahn schreibt

So wie es inzwischen bei „Spiegel.de“ zu lesen ist, dürfte man die Sache für zutreffend beschrieben halten: „Arbeitgeber von Spahns Ehemann verkaufte Masken an Gesundheitsministerium“. Der Arbeitgeber ist die Firma Hubert Burda Media. Und diese hat tatsächlich FFP2-Masken produzieren lassen und an das Ministerium verkauft beziehungsweise weitergeleitet, 570.000 an der Zahl.

Beworben um die Aktion hatte sich der Burda-Vorstand Bernhard Kallen im April 2020 höchstselbst; nach dem üblichen Vergabeverfahren bekam Burda den Zuschlag. Die Berliner Repräsentanz des Unternehmens leitet Daniel Funke, der mit Jens Spahn verheiratet ist.

Ist das ein Skandal?

Das ist es wohl nur, wenn man die Geschichte so verpackt, wie es der „Spiegel“ in Boulevardmanier zunächst tat, unter der Überschrift „Unternehmen von Jens Spahns Ehemann verkaufte Masken ans Gesundheitsministerium“. Das legt den Eindruck nahe, Daniel Funke führe selbst eine Firma, die Masken herstellt, und sein Mann, der Minister, habe ihm den Auftrag en famille zugeschanzt.

Nur so wird ein Aufreger draus, nur das bringt Querdenker und die AfD zum Jubeln. Dabei ist der Vorgang, folgt man der Darstellung von Burda, weniger aufregend: Im April 2020 habe man, als die Bundesregierung dringend nach Maskenherstellern suchte, „angeboten, bei der Maskenbeschaffung zu helfen“. Dank einer kleinen Beteiligung an einem Plattformunternehmen in Singapur habe man sich einschalten wollen, die Bezahlung der Masken zuerst selbst übernommen und dann dem Gesundheitsministerium berechnet. Die Masken seien zum Stückpreis von 1,736 Dollar geliefert worden. Der Gesamtpreis habe bei 989.520 Dollar gelegen. Daniel Funke sei „zu keinem Zeitpunkt“ informiert oder involviert gewesen, Provisionen seien nicht an Mitarbeiter von Burda gezahlt worden. Es habe sich um ein „reines Hilfsangebot“ gehandelt, nicht um ein Geschäft.

Im „Spiegel“ freilich sah das lange Zeit noch ganz anders aus. Und bestimmte die Weitergabe der heißen „News“, die keine war, auch in einem Nachrichtenfilm bei uns.

Der Fachdienst „Meedia“, der die Geschichte, die Jan Fleischhauer (der beim „Spiegel“ war und jetzt bei „Focus“ ist) bei Twitter annonciert hatte, aufgedröselt hat, stellt nicht umsonst fest, dass die „Spiegel“-Story im Netz sehr viel mehr Beachtung fand als die Darstellung von Burda in eigener Sache. Der Artikel im „Spiegel“, so Meedia, sei, „vermutlich auch wegen der irreführenden Aufmachung, nach Social-Media-Interaktionen der erfolgreichste deutschsprachige journalistische Artikel des Wochenendes (74.300 Interaktionen bei Facebook und Twitter)“ gewesen.

Die Entschuldigung für die Schlagzeile übermittelt der Fachdienst auch: „Wir verstehen, dass die ursprüngliche Überschrift für sich genommen einen missverständlichen Eindruck erzeugen kann. Deshalb, so schreibt der „Spiegel“, habe man sie geändert. 

Da wir uns mit redaktionellen Veränderungen selbst ganz gut auskennen, sie auch fortwährend selbst vornehmen und wissen, dass manche Leser diese – auch wenn man sie für richtig hält und anzeigt – gleich für einen Akt der Zensur halten, drücken wir den Kollegen vom „Spiegel“ die Daumen, dass der veränderte Artikel noch mehr Leser hat als der ursprüngliche Text.

Oder sollte doch Jan Fleischhauer mit seinem Urteil Recht behalten? „Das ist Investigativjournalismus, der durchdreht. Motto: Irgendetwas wird schon hängen bleiben. Dass die Sache bei AfD und Linkspartei ankommt: auch klar. Die halten jeden Regierungs- respektive Wirtschaftsvertreter für korrupt.“

Der Skandal, der Jens Spahn zu Fall brächte, dürfte das jedenfalls nicht sein.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!