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#Xi Jinping wird Unterrichtsstoff für Grundschüler

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Xi Jinping wird Unterrichtsstoff für Grundschüler

In China sollen Schüler künftig schon in der Grundschule in den „Lehren“ des Staats- und Parteichefs Xi Jinping unterrichtet werden. Laut einer Richtlinie des Bildungsministeriums, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, soll eine Expertenkommission darüber entscheiden, wie die Ideologie des Staats- und Parteichefs in Schulbücher einfließen soll. Zudem soll an Pilotschulen der Grund- und Mittelstufe erprobt werden, wie die „theoretischen und praktischen Beiträge“ Xi Jinpings „in den täglichen Unterricht integriert werden können“. Zu den Lehrinhalten zählen Reden, die der politische Führer bei Ortsinspektionen insbesondere an Schulen gehalten hat.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Außerdem sollen die Lehrer ihren Schülern beibringen, welche „historische Bedeutung“ die verbalen Einlassungen und die politische Praxis Xi Jinpings habe. Das gilt nicht nur für Kurse der politischen Bildung, sondern für alle Fächer, auch für die Naturwissenschaften. In diesen Fächern sollten die Lehrmaterialien die Ideen und Methoden in eine Wertehaltung übertragen, heißt es in der Richtlinie. Zudem sollten sie beim wissenschaftlichen Lernen die „Wahrhaftigkeit“ der Xi-Jinping-Lehre erkennen.

Auf einer Stufe mit Mao Tse-tung

Der Personenkult um den Staats- und Parteichef wird damit abermals intensiviert. Die Maßnahmen sind Teil des Bemühens, ihn in den Parteiannalen auf die gleiche Stufe wie den Gründer der Volksrepublik, Mao Tse-tung, zu stellen. Hintergrund ist der Parteikongress im kommenden Jahr, bei dem sich Xi Jinping entgegen den Gepflogenheiten der Partei für eine dritte Amtszeit bestätigen lassen will. Die Voraussetzung dafür hatte er 2018 geschaffen, als er eine Verfassungsänderung durchgepeitscht und die Amtszeitbegrenzung abgeschafft hatte.

Die neue Richtlinie schließt auch die Oberstufe und den Unterricht an den Universitäten ein. Schon jetzt gibt es zahlreiche Fakultäten, Lehrstühle und Forschungsinstituten, die sich allein den Lehren Xi Jinpings widmen. Künftig sollen auch angehende Ingenieure, Physiker und Mediziner Xis Ideen und Konzepte studieren, jenseits der ohnehin schon obligatorischen Kurse in politischer Bildung. Zum Beispiel sollen sie von Xi Jinping „die aufopfernde Grundhaltung (lernen), sich aus Ruhm und Reichtum nichts zu machen und sich allein der Wissenschaft zu verschreiben“.

Auch sollen die Studenten verstehen, „welche strategische Bedeutung Forschung und Technik für die nationale Entwicklung des Landes hat“. Das passt in eine Zeit, in der die chinesische Führung gerade dabei ist, die großen privaten Technologieunternehmen des Landes zu zwingen, ihre Geschäftsmodelle den Entwicklungsplänen der Kommunistischen Partei unterzuordnen und sich als loyal zu zeigen. Die neuen Vorgaben für den Lehrplan tragen zudem zu einer weiteren Politisierung der Wissenschaften in China bei. Infolge der Corona-Pandemie waren Forscher spürbar unter Druck geraten, sich im Einklang mit den Zielen und propagandistischen Botschaften der Regierung zu äußern.

Seit dem Amtsantritt von Xi Jinping im Jahr 2012 ist die Indoktrinierung an den chinesischen Schulen sukzessive verstärkt worden. Zugleich haben die Behörden den Zugriff auf alternative Informationsquellen mittels Internetzensur erschwert. Das hat dazu beigetragen, dass die jüngeren Generationen deutlich nationalistischer gesinnt sind als die Altersgruppen jenseits der dreißig. In den Richtlinien für die Grundschule heißt es nun, ein Schwerpunkt solle sein, „in den jungen Köpfen den Keim der Liebe für die Partei und den Sozialismus zu pflanzen“. Durch das Erzählen von Geschichten, durch anschauliche Sprache und moderne visuelle Methoden sollen die Kinder lernen, dass die Partei dafür arbeitet, „die Chinesen glücklich zu machen und die Nation wiederauferstehen zu lassen“.

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