Die Anleger von XRP hoffen darauf, dass die viel gescholtene Kryptowährung im laufenden Jahr noch einen massiven Höhenflug hinlegen kann, falls Herausgeber Ripple den langwierigen Rechtsstreit mit der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gewinnt.

Bringen neue Dokumente die Wende?

Diese Hoffnung wird aktuell daraus genährt, dass die vorsitzende Richterin Analisa Torres am 29. September angeordnet hat, dass die Aufsichtsbehörde ihre Dokumente von William Hinman, dem ehemaligen Leiter der SEC-Abteilung für Konzernfinanzrecht, freigeben muss. Ein wichtiger Etappensieg für Ripple.

Diese sind so wichtig, weil Hinman in diesen offiziellen Dokumenten festgehalten haben soll, warum Ethereum (ETH) nach seiner Einschätzung kein Wertpapier ist. Diese Vermutung stellt Ripple nicht zuletzt an, weil Hinman eine entsprechende Erklärung im Rahmen des Yahoo Finance All Markets Summits im Juni 2018 geliefert hat.

#XRPCommunity #SECGov v. #Ripple #XRP 1/4 Some thoughts on the next steps in the quest for the Hinman documents. The SEC has a number of procedural cards they can play to try to further delay complying with the order to produce the Hinman documents.

— James K. Filan 118k (beware of imposters) (@FilanLaw) September 30, 2022

Die Anwälte von Ripple könnten die etwaigen Argumente von Hinman wiederum nutzen, um zu etablieren, weshalb auch XRP nach der Logik des ehemaligen hochrangigen SEC-Beamten nicht als Wertpapier einzustufen ist. Die Börsenaufsicht versucht, in dem Verfahren das Gegenteil zu beweisen.

Seit Beginn des Verfahrens wurde XRP von vielen großen Kryptobörsen genommen, darunter Coinbase und Bitstamp. In Folge dessen ist sie deshalb die einzige Top-Kryptowährung, die es im großen Bullenmarkt von 2020/2021 nicht geschafft hat, ihr vorheriges Rekordhoch zu verbessern. Allein die Anschuldigung des unrechtmäßigen Wertpapierverkaufs hat dem XRP-Kurs also einen heftigen Dämpfer verpasst.

Immerhin argumentieren einige Beobachter, dass XRP aus dem Blickwinkel der technischen Analyse im Vergleich zu anderen großen Kryptowährungen stark unterbewertet ist. Ein etwaiger Sieg von Ripple könnte diesen Umstand schlagartig ändern, was sich allein schon daran erkennen lässt, dass der Kurs nach der jüngsten Entscheidung von Richterin Torres um 20 % gestiegen ist.

$XRP is on a mission to save the markets pic.twitter.com/zxBQLP1iBs

— Teddy (@TeddyCleps) September 30, 2022

Ripple going to go full send mode $XRP pic.twitter.com/276BsCVlSf

— Johnny (@CryptoGodJohn) September 29, 2022

Kombination an Widerständen

Zudem ist der XRP-Kurs nach der technischen Analyse nur einen größeren Aufschwung davon entfernt, eine massive Kletterpartie von 50 % einzuläuten.

Interessanterweise sieht sich die Ripple-Kryptowährung gerade jetzt einer Kombination aus Widerständen gegenüber, die sich alle ungefähr bei 0,57 US-Dollar treffen (siehe unten). Ein Sieg des Blockchain-Dienstleisters könnte helfen, dieses Bollwerk zu durchbrechen und nach oben zu preschen.

Mit einem Sprung über diese große Hürde könnte der XRP-Kurs bis auf das nächste Fibonacci-Level bei 0,72 US-Dollar katapultiert werden, das mehr als 50 % über dem aktuellen Kurs liegt. Ein Scheitern an den Widerständen könnte XRP hingegen zurück auf den letzten Support bei 0,31 US-Dollar absenken, der sich 35 % unter dem geltenden Kurs befindet.

„XRP ist zurzeit im Prinzip eine Wette auf die Gerichtsentscheidung“, wie der unabhängige Analyst DonAlt feststellt. Dem fügt er an:

„Falls das gesamte Verfahren gewonnen wird, könnte XRP hart nach oben gepumpt werden, während eine Niederlage wohl einen Crash von 50 % bedeuten würde. Zudem könnte eine XRP-Niederlage auch andere Kryptowährungen angreifbar machen, wir sollten also lieber auf Sieg hoffen.“