Heute ist ein guter Tag, denn heute wird die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca zur Zulassung empfehlen, die EU-Kommission wird der Empfehlung folgen. Damit haben wir ziemlich genau ein Jahr nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland den dritten Impfstoff im Kampf gegen die Pandemie. Vermutlich wird die EMA den Impfstoff allerdings nur für Menschen unter 65 empfehlen und damit der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) folgen. Grund ist nicht der Zweifel an der Wirksamkeit, sondern eine nicht ausreichende Datenlage. Impfstoff zunächst nur für Ältere zu reservieren, würde keinen Sinn machen, wenn die EMA die Einschätzung der STIKO teilt. Dann könnten beispielsweise Ärzte, Pfleger und jüngere Risikopatienten bevorzugt geimpft werden.
Es ist auch deshalb ein guter Tag, weil die EU und Astra-Zeneca nach Tagen der eitlen, öffentlichen Auseinandersetzung sich am Donnerstag wieder näher gekommen sind. Astra-Zeneca will nun doch versuchen, deutlich mehr als die zuletzt genannten 31 Millionen Dosen für die EU im ersten Quartal zu liefern. Vielleicht werden es sogar die ursprünglich versprochenen 80 Millionen Dosen. Die werden dringend gebraucht, denn das Impftempo in Europa und Deutschland bleibt niedrig. An diesem Freitag soll zudem der Vertrag zwischen dem Hersteller und der EU veröffentlicht werden – mal schauen, was nach den Schwärzungen der „heiklen Teile des Vertrages“ an spannendem Lesestoff übrig bleibt. Wir werden darüber berichten. Auch im Podcast für Deutschland wird die Frage „Impfchaos oder Stotterstart?“ diskutiert. Grünen-Politikerin Kirsten Kappert-Gonther geht mit Gesundheitsminister Jens Spahn hart ins Gericht. Hoffnung auf deutlich höhere Impfstoff-Lieferumfänge macht dagegen der Sprecher des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).
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