#Zwischen Libanon, Israel und Bayern: Das Servus Habibi am Hauptbahnhof
„Zwischen Libanon, Israel und Bayern: Das Servus Habibi am Hauptbahnhof“



Dort haben vier Jungs (oder „Habibis“, entspricht hier „Freunden“) einen Laden um die Kichererbse kreiert, oder besser gesagt ein Menü. Denn in der Mitte des Ladens hängen faktisch nur verschiedene Folklore-Hüte. Aber übertragen liegt da vor allem die Verbindung der vier Habibis. Ein Jude (Gal), ein Bayer (Felix), ein deutscher Koch (Marvin) und ein Libanese (Sami). Quasi wie die drei Musketiere und D’Artagnan. Nur dass D’Artagnan hier nicht der jüngste Kämpfer, sondern eher der erfahrenste Gastronom ist: Sami kennt man in München, vor allem aus dem Nachtleben. Er ist oft irgendwie dabei. Wie im Nice Nice oder in der Home Bar ist es diesmal aber sein Konzept.
Der Laden und das Konzept müssen Wiedererkennungswert haben, irgendwie besonders sein. Wenn dann auch das Essen lecker ist, werden die Menschen zurückkommen.
Auch der Name ist von ihm. Und er hat den Laden nach seinen Vorstellungen eingerichtet, so macht er das immer. Tresen? Irgendwo findet sich immer ein Stück Holz, das er verarbeiten kann. Fliegende Teppiche? Kein Problem, aber wenn schon, dann in Papierfliegeroptik – fürs Foto. Sogar die Keramik kommt von ihm. Genauer aus Spanien, wo er mit seiner Frau eine traditionelle Töpferei gefunden hat, die die klassischen Schalen im „Servus Habibi“-Rot herstellt.


Dieser eigenwillige Mix ist es, was den Laden allein optisch von anderen Restaurants am Hauptbahnhof unterscheidet, bei denen meistens große Fernseher an der Wand hängen. In Little Istanbul, wie die Münchner*innen die Vielzahl an arabischen Küchen und Kiosken liebevoll nennen, gibt es einige Lokale mit deliziösem Essen. Aber keines zwischen Libanon, Israel und Bayern. Und wahrscheinlich keines mit einem Koch, der davor im Werneckhof, Königshof, Pageou und der Bar Mural gearbeitet hat. Marvin kam zuletzt an Bord und kümmert sich um alles zwischen Mezze und Pita.


Dabei hilft ihm Masen, ein syrischer Kollege, der von Falafeln aus karamellisierten Karotten zwar weniger hält, im Gegenzug aber einiges an Kredibilität mitbringt. Zusammen schaffen sie dreierlei Hummus und Falafel: klassisch, mit karamellisierten Karotten oder roter Beete. Außerdem äußerst leckere Labneh, Tabouleh, Baba Ganoush, Dukkah Chicken und mehr. Wenn es Masen schmeckt, weiß sich Marvin auf dem richtigen Weg – und lässt vielleicht noch ein bisschen Knoblauch weg.
Die anderen wollten eingelegte Gurken. Ich wollte sie selbst einlegen. Jetzt haben wir eigene Gurken.


Manchmal muss er sich durchsetzen, wie bei den Gurken. Manchmal kommen die anderen aber auch mit Ideen. So wie das Frühstückskonzept. Das Hotel, unter oder in dem das „Servus Habibi“ liegt, bietet Frühstück an. Bis vor Kurzem noch extern. Nun räumt das Team einfach nur die Stationen um – und bespielt den Laden doppelt. Sollte es mal wieder gehen, sogar dreifach. Neben Frühstück und Restaurant soll es in Zukunft auch Barabende mit DJ und Livemusik geben. Hummus steht bestimmt bei allem auf dem Tisch.
Unbedingt probieren // Dreierlei Hummus und Rote Beete Falafel
Vegan // Das Menü dreht sich um die Kichererbse, daher werden auch Veganer*innen fündig
Für Fans vom //Beirut Beirut, Diese Gut, Türkitch
Preise // Mezze zwischen 6 und 8 Euro, Hauptspeisen zwischen 7 und 12 Euro
Besonderheit des Ladens // Klassisch Falafel, aber in geil.
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