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#AfD will Spitzenkandidaten in Urwahl bestimmen

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AfD will Spitzenkandidaten in Urwahl bestimmen

Schon am Mittag war es klar: Die AfD wird auf ihrem Bundesparteitag in Dresden nicht über ihre Spitzenkandidaten abstimmen. Die rund sechshundert Delegierten entschieden, dass entsprechende Anträge nicht behandelt würden. Die meisten Delegierten waren der Ansicht, dass eine Mitgliederbefragung nicht ignoriert werden könne. In ihr hatten sich 87 Prozent dafür ausgesprochen, den oder die Spitzenkandidaten in einer Urwahl zu bestimmen. An der Umfrage hatte sich allerdings nur ein Viertel der rund 32.000 Mitglieder der AfD beteiligt.

Markus Wehner

In der Debatte, ob die Entscheidung darüber auf die Tagesordnung des Parteitags kommen solle, dominierten die Stimmen, die davor warnten, eine Wahl abzuhalten. Die AfD könne es sich als Partei der Basisdemokratie nicht erlauben, das Votum der Mitglieder zu missachten. „Wir werden sonst nie wieder glaubwürdig als Partei auftreten können“, sagte der Berliner Delegierte und Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio.

Ein entscheidender Grund dafür, nicht Spitzenkandidaten zu wählen, war auch, dass die Aufstellung der Landeslisten für die Bundestagswahl in vielen Landesverbänden noch nicht abgeschlossen ist. Das gilt auch für die großen AfD-Landesverbände Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

Weidels Verzicht

Auch der Landesvorsitzende der AfD Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Lucassen, hatte sich vor dem Parteitag dafür ausgesprochen, die Entscheidung der Mitglieder zu akzeptieren. „Wir können nicht so ohne weiteres ein Viertel der Mitglieder ignorieren“, sagte Lucassen dem Sender Phoenix.  

Zunächst war in vier Anträgen von Landesverbänden oder Einzelmitgliedern gefordert worden, die Spitzenkandidaten in Dresden zu bestimmen, um rechtzeitig in den Wahlkampf starten zu können. Nachdem die stellvertretende Bundesvorsitzende Alice Weidel am Morgen ihren Verzicht auf eine Spitzenkandidatur erklärt hatte, zogen die Landesverbände Brandenburg und Niedersachsen ihre Anträge zurück.

Der Landesverband Sachsen, der zusammen mit anderen einen ebensolchen Antrag gestellt hatte, hielt ihn aufrecht. Der sächsische Landes- und Fraktionsvorsitzende, Jörg Urban, sagte, es sei „ein Gebot der Vernunft“, dass die AfD die kurze Zeit bis zur Bundestagswahl am 26. September nutze, „um unsere Spitzenkandidaten bekannt zu machen“.

Aus Sachsen stammt Ko-Parteichef Tino Chrupalla, der als gesetzt für einen Spitzenkandidatur gilt. Als mögliche weitere Spitzenkandidatin galt Joana Cotar aus Hessen, die dem Meuthen-Lager zugerechnet wird. Die östlichen Landesverbände, in denen der ehemalige rechtsnationale „Flügel“ stark ist, hatten ursprünglich eine alleinige Kandidatur von Chrupalla oder ein Spitzenduo von Chrupalla und Weidel durchsetzen wollen. Offenbar war die Neigung in einigen östlichen Landesverbänden nun gering, Cotar zur Spitzenkandidatin zu wählen.

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