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#„Das Auto ist ein Geldgrab“

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„Das Auto ist ein Geldgrab“

Der Fahrradmarkt boomt. Insgesamt wurden 2020 rund fünf Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft, die Verkaufszahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um rund 17 Prozent, der Umsatz sogar um 61 Prozent. Das berichtet der Zweirad-Industrie-Verband. Was nutzt der Fahrradboom unserer Umwelt und Gesellschaft? Eine Antwort kann man finden, wenn man die Konsequenzen der Fahrzeugwahl in Geld umrechnet. 

Dass Fahrräder bei Kurzstreckenfahrten eine für die Gesellschaft kostengünstigere Alternative zu Autos sind, belegt ein Bericht, den das Umweltbundesamt im März 2021 veröffentlicht hat. Dieser untersucht auf Grundlage von Daten aus dem Jahr 2017, wie viel die Gesellschaft für das Autofahren bezahlen muss. Hierfür rechnet der Bericht den Energieverbrauch des Autos, Treibhausgas- und Luftschadstoffausstöße sowie Lärmemissionen in Geld um. Nadja Richter vom Umweltbundesamt erklärt, wie das geht: Die Umweltfolgen des Autofahrens wirken sich negativ auf die Gesundheit aus, denn der Lärm etwa kann bei Anwohnern zu Stress oder Tinnitus führen. Außerdem komme es durch die Emissionen zu Gebäude- und Materialschäden, Ernteausfällen und Biodiversitätsverlusten. Wenn sich das Klima wandelt, müssen indes Maßnahmen vorgenommen werden, die die Infrastruktur an das geänderte Wetter anpassen.

Damit noch nicht genug: Auch die Kosten von der Produktion über die Wartung bis hin zur Entsorgung des Autos werden einbezogen. Und da ein Auto nicht von allein fährt, muss auch Kraftstoff und Strom, sowie deren Herstellung, mit berechnet werden. Außerdem brauchen Autofahrer Straßen auf denen sie fahren, Plätze, auf denen sie parken können sowie Beschilderung, die ihnen sagen, wo es langgeht.

Nimmt man all das also zusammen, dann gelangt man zu der Summe von 5,66 Cent. So viel zahlt die Gesellschaft pro gefahrenem Autokilometer laut der Berechnung des Umweltbundesamtes. Im Vergleich: Für einen Fahrradkilometer fallen lediglich 0,36 Cent an. Dieser Betrag resultiert hauptsächlich aus der Herstellung des Rades.

Fahrradförderung gefordert

Die Forderung nach fahrradfreundlicheren Städten ist nicht neu. Unlängst äußerten sie der Bundesverband Zukunft Fahrrad, der Radverein Changing Cities und der Verbund Service und Fahrrad in einem Bericht. Sie erhoffen sich, dass sich durch radfreundliche Verkehrsstrukturen mehr Menschen auf den Sattel schwingen. Die Organisationen sehen Vorteile nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit und damit letztlich die gesamte Gesellschaft. Dabei stützen sie sich auf eine Studie von Stefan Gössling, Professor für Tourismus und Humanökologie an der Lund Universität in Schweden.

Er berechnet in dem Paper aus dem Jahr 2018 ebenfalls Umweltkosten. Im Gegensatz zum Umweltbundesamt bezieht er aber auch noch Gesundheitseffekte durch die Fahrzeugnutzung und die Ausgaben, die durch Unfälle entstehen, mit ein. Letztere berechnet Gössling, indem er schaut, wie wahrscheinlich es beim Rad- oder Autofahren ist, dass man sich verletzt oder gar stirbt. Diesen Prozentsatz setzt er dann in Beziehung mit dem Wert, der für ein Menschenleben angesetzt wird. Wie hoch der ist, erklärt er im Interview am Telefon: Ökonomen seien da auf knapp zwei Millionen Euro gekommen, die sich hauptsächlich durch Versicherungs- und Lohnkosten zusammensetzen. „Man muss hierbei jedoch beachten, dass emotionale Werte und Sekundärfaktoren wie Trauer oder Kosten für mögliche Psychotherapien nach Unfalltraumata ausgeklammert sind. Daher ist der Wert eher unter- als überschätzt“, merkt der Professor an.

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