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#Der Papst lässt wieder Wein anbauen

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Der Papst lässt wieder Wein anbauen

In den Gärten der Papstresidenz in Castel Gandolfo wird wieder Wein angebaut. Nachdem vor rund zwei Jahren der alte Weinberg von Papst Benedikt XVI. abgeräumt worden war, wachsen auf der vulkanischen Erde am Albaner See wieder Weinstöcke, diesmal im Auftrag und mit dem Segen von Franziskus. Für den neuen „Papstwein“ ist Italiens wohl berühmtester Önologe Riccardo Cotarella verantwortlich.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Die Rebstöcke wurden auf einer Fläche von rund zwei Hektar eingepflanzt, die erste Lese ist für 2023 geplant. Getrunken werde der Wein des Papstes – Cotarella rechnet mit bis zu 20.000 Flaschen jährlich – dann von 2026 an. In den Handel kommt der Wein aus den päpstlichen Gärten nach Angaben Cotarellas nicht, er werde vom Vatikan für eigene Zwecke verwendet. Anfangs habe er die Idee verfolgt, Reben aus dem Nahen Osten, etwa aus Palästina, für den vatikanischen Weinberg einzuführen, sagt Cotarella. Doch das sei an bürokratischen Hürden gescheitert. Nun habe man Rebstöcke aus der Region verwendet. Welche Reben genau auf dem neuen Weinberg wachsen, wollte der 72 Jahre alte Star-Önologe, der auch allerlei Prominente beim Weinbau berät, nicht verraten.

Verantwortlich für den päpstlichen Wein: Riccardo Cotarella


Verantwortlich für den päpstlichen Wein: Riccardo Cotarella
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Bild: dpa

Den alten Weinberg von Castel Gandolfo hatte der italienische Bauernverband im Jahre 2005 kurz nach der Wahl Josef Ratzingers zum Papst angelegt – eingedenk der Selbstbeschreibung von Benedikt XVI. als „einfachem Arbeiter im Weinberg des Herrn“. In „Ratzingers Weinberg“ wurden die Rebsorten Trebbiano und Cesanese di Affile angebaut, letzterer ein Rotwein, der schon seit der Antike in der mittelitalienischen Region Latium heimisch ist.

Allerlei Gerüchte

Von Benedikt XVI. wird berichtet, dass er in Castel Gandolfo stets zuerst vor der Statue des guten Hirten in „seinem“ Weinberg gebetet habe, nachdem er mit dem Hubschrauber vom Vatikan in die malerisch in den Albaner Bergen gelegene Papstresidenz geflogen worden war. Benedikt XVI. hat viele Sommer in Castel Gandolfo verbracht, er liebte vor allem die Aussicht von den Gemächern des Päpstlichen Palastes auf den Albaner See nach Osten und auf das Tyrrhenische Meer in Richtung Westen.

Franziskus nutzt Castel Gandolfo nicht, er hat die meisten Räume der Residenz für Besucher zu Besichtigungen öffnen lassen. Der Umstand, dass „Ratzingers Weinberg“ vor zwei Jahren abgeräumt wurde, hatte allerlei Gerüchte ausgelöst über eine „Säuberung“ der Papstresidenz und deren Gärten von den Spuren seines Vorgängers auf Geheiß von Franziskus. In Wahrheit gab es offenbar Pläne für die Errichtung mehrerer Gebäude auf dem Gelände, die aber bisher nicht verwirklicht wurden. Der neue Weinberg befindet sich an einer anderen Stelle der päpstlichen Gärten als der alte. Auf „Bergoglios Weinberg“ war bis vor kurzem noch Bio-Futter für die Viehwirtschaft angebaut worden.

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