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#Die Angst vor dem Flächenbrand in der CDU

Die Angst vor dem Flächenbrand in der CDU

Das Bild eines Flächenbrands war es, das der Europaparlamentarier Dennis Radtke am Dienstag wählte. Den lege Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit „mit seinem krachledernen und breitbeinigem Verhalten in Sachen gemeinsamer Kanzlerkandidat“, beschrieb Radtke die Lage in der CDU, nachdem Söder am Montag verkündet hatte, trotz des klaren Votums des CDU-Bundesvorstands für Armin Laschets an seiner Bewerbung für die Kanzlerkandidatur festzuhalten.

„Wer Sonntags erklärt, seine Bereitschaft zur Kandidatur bestünde dann, wenn eine breite Mehrheit der CDU dies mitträgt, und tags darauf die Empfehlungen der gewählten CDU Führungsgremien delegitimiert, indem er ihnen quasi das Recht abspricht, für die CDU zu sprechen, gefährdet die Einheit der Union“, schob der stellvertretende Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) hinterher.

Radtkes Landesverband Nordrhein-Westfalen steht dabei erwartungsgemäß recht geschlossen hinter seinem Ministerpräsidenten Laschet. Bis auf kleinere Ausnahmen, etwa einen Ortsverband am Rande von Düsseldorf, gab es kaum nennenswerte Unterstützung für Söder. Doch so sieht es bei Weitem nicht überall aus. Während in Berlin um 15 Uhr die Unionsfraktion zusammenkommt, ringen viele Landesverbände um eine Linie.

Sachsen-Anhalt hochnervös

Besonders angespannt ist die Stimmung in Sachsen-Anhalt, wo am 6. Juni die letzte Landtagswahl vor der Bundestagswahl ansteht. Die Ausgangslage für Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Reiner Haseloff wird angesichts des Absturz der CDU in den deutschlandweiten Umfragen von Tag zu Tag schwieriger, zumal Bundes-Trends in Sachsen-Anhalt traditionell besonders kräftig durchschlagen. In der dortigen CDU war man deshalb zunächst froh, dass die K-Frage nicht erst kurz vor Pfingsten, sondern kurz nach Ostern geklärt werden sollte.

Die Entwicklung der vergangenen Tage und Stunden macht die Wahlkämpfer in Sachsen-Anhalt jedoch hochnervös: Eine offene Feldschlacht innerhalb der Partei soll aus Sicht der CDU in Sachsen-Anhalt unbedingt vermieden werden. Der stellvertretende Landesvorsitzende André Schröder nennt es im Gespräch deshalb mit der F.A.Z. „verwunderlich“, dass für die Klärung der K-Frage zwischen Laschet und Söder kein verlässliches Verfahren vereinbart worden ist. Seit Wochen und Monaten sei klar, dass diese Frage beantwortet werden muss. Schröder fordert darum eine „schnelle Lösung“  und „größtmögliche Gemeinsamkeit“.

Mecklenburg-Vorpommern wartet ab

Michael Sack, der CDU-Vorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern und Spitzenkandidat für die Landtagswahl im September, äußerte zwar, dass die Chancen für die Wahl derzeit mit Söder höher stünden. Jedoch halte er Laschet für den „geeigneteren Kandidaten“, zitierte ihn der NDR. Aber schon sein Generalsekretär wollte sich nicht mehr zu Laschet bekennen und auch Philipp Amthor, als konservativer Bundestagsabgeordneter eine wichtige Stimme im Landesverband der Kanzlerin, verwies auf die Fraktionssitzung und äußerte, er wolle dort hören, wo die beiden sich inhaltlich unterscheiden. Immerhin der Wirtschaftsminister des Landes, Harry Glawe, bekannte sich klar: Laschet sei sein Kandidat. Und in Deutschland sei nur ein Kandidat der CDU wählbar, sagte er dem NDR, einer, der die Mitte vertrete. 

Die eher konservativen Landesverbände in Sachsen und Thüringen tendieren in der Kandidatenfrage immer mehr zu Markus Söder. „Viele haben sich gefreut über die Bereitschaft von Markus Söder, zu kandidieren“, sagte Thüringens CDU-Vorsitzender Christian Hirte der F.A.Z. „Ich finde beide Kandidaten gut, habe aber auch den Blick auf die Umfragen und die Lage an der Thüringer Parteibasis, und dort gibt es eine starke Präferenz für Söder.“

Ähnlich gestaltet sich die Lage auch in Sachsen. Hier haben sich jüngst öffentlich der Fraktionschef der CDU im Landtag, Christian Hartmann, und der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der Chemnitzer Abgeordnete Marco Wanderwitz, für Söder ausgesprochen. „Ich würden den Menschen gern den Kanzlerkandidaten anbieten, den sie offensichtlich präferieren“, sagte Wanderwitz der „Sächsischen Zeitung“ mit Blick auf die Umfragewerte Söders. „Wenn bei Wahlen eine gute Programmatik und ein beliebter Kandidat zusammenkommen, ist das immer hilfreich.“

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