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#Die Linke: Sahra Wagenknechts gefährliches Spiel

Im Notfall könnte man noch die Linkspartei wählen. So sagte es Finanzminister Christian Lindner kürzlich. Als FDP-Chef ist er zwar der personifizierte Anti-Marx, als Demokrat aber sieht er die Linke im Vergleich zur AfD als das geringere Übel.

Es könnte nur sein, dass es die Linke bald nicht mehr gibt. Diese Woche schmiss die Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali hin und machte den Bruch damit noch ein Stück wahrscheinlicher. Mit ihr selbst hat das wenig zu tun, denn Mohamed Ali ist in ihrem Amt blass geblieben. Es hat mit der mächtigen Frau hinter ihr zu tun, als deren Statthalterin sie an der Fraktionsspitze fungierte: Sahra Wagenknecht.

Schon seit Jahren spaltet und drangsaliert Wagenknecht ihre Partei. Doch seit sie immer lauter über die Gründung einer neuen Partei nachdenkt, ist der Grabenkampf zur Existenzfrage geworden: entweder Wagenknecht oder die Linke. Diese Linke gleicht schon jetzt einem Trümmerhaufen. Wo es einmal klar umrissene Lager und machttaktische Bündnisse gab, gibt es nur noch persönliche Animositäten und Feindschaften. Immer neuen Allianzen folgen immer neue Zerwürfnisse, sodass eigentlich kaum noch einer weiß, wer gegen wen ist. Mit politischen Überzeugungen hat das kaum noch etwas zu tun.

Wagenknecht kann Bestseller schreiben, aber keine Partei aufbauen

Aus dieser Schwäche zieht Wagenknecht ihre Stärke. Während die Linke bei ein paar Prozent herumdümpelt, stellt sie sich als populäre Heilsbringerin dar. Kerzengerade redet sie in Talkshows Putin das Wort und schimpft auf die Lifestyle-Linken. Ihr eigener Lifestyle gleicht dabei eher dem einer Influencerin als dem einer mühsame Kleinstarbeit verrichtenden Politikerin. Im Bundestag ist sie fast nie, und wenn, dann wettert sie in guter Populistenmanier gegen „die dümmste Regierung“ und erklärt den russischen Aggressor mal eben zum Opfer deutscher Wirtschaftskrieger.

Manche träumen schon davon, dass Wagenknecht mit einer neuen Partei die AfD halbieren würde. Wer Corona-Impfungen und Waffenlieferungen für Teufelszeug hält, die AfD aber nicht für seiner Stimme würdig, könnte sie wählen – für Umverteilung und gegen Flüchtlinge. Gerade im Osten hätte eine solche Partei Potential. Doch es gibt einen Haken. Wagenknecht kann Bestseller schreiben und Klicks einsammeln, aber sie kann keine Partei aufbauen. Das sagt sie selbst ganz offen. Schließlich hat jeder gesehen, wie sie mit der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ scheiterte.

Wagenknecht ist nicht die Riesin, als die sie Freunde verehren und Feinde verteufeln. Sie wirkt nur so groß, weil die Linke so geschrumpft ist und Wagenknechts Schatten alles verschluckt. Nur der quälende Streit mit ihrer Partei macht sie so interessant. Nur die beißende Kritik an den eigenen Leuten verleiht ihr solches Gewicht. Schon vor einigen Monaten sagte sie einen entlarvenden Satz. Sie wolle ihre politische Laufbahn „nicht mit einem Flop abschließen“.

Für ihre Gedankenspiele nimmt Wagenknecht eine ganze Partei in Geiselhaft. Mit jedem Tag, an dem sie sich nicht festlegt, schubst sie die Linke weiter an den Abgrund. Wenn sie dann in einigen Monaten doch vor einer Gründung zurückschrecken sollte, hätte sie ihre Partei vollends zerstört, ohne eine Alternative anzubieten. Eine ohnehin schon fast unsichtbare linke Opposition gäbe es dann gar nicht mehr. Profitieren würde davon nur die AfD.

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