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#Douglas Stuart erhält den Booker-Literaturpreis

Douglas Stuart erhält den Booker-Literaturpreis

Thomas Mann hat sich bei den Vorarbeiten zu den „Buddenbrooks“ nach Italien zurückgezogen, um die lübische Heimat aus dem Abstand des Südens schärfer in den Blick zu bekommen. Douglas Stuart, ein Modedesigner, der für seinen Erstling „Shuggie Bain“ gerade den Booker-Preis erhalten hat, behauptet, Klarheit über seine Herkunft gewonnen zu haben, indem er aus New York auf die durch die Alkoholsucht seiner Mutter und das Aufkeimen seiner Sexualität getrübte Glasgower Kindheit in den Thatcher-Jahren zurückgeblickt habe. Erstaunlicherweise hatte bislang nur ein Schotte den Preis gewonnen: James Kelman 1994 mit dem im Jargon der Glasgower Arbeiterschicht verfassten Roman „How Late It Was, How Late“, der für Douglas ein Vorbild ist.

Douglas war der einzige Brite – und der erste britische Sieger seit Julian Barnes vor neun Jahren – auf einer Shortlist, die mit vier Frauen afrikanischer und indischer Abstammung und einem homosexuellen Afroamerikaner dem Verlangen nach Diversität entsprach und mit vier Debütautoren auf frische Gesichter setzte. Im vergangenen Jahr erregte die Unfähigkeit der Jury Zorn, sich auf einen Sieger zu einigen und den Preis den Regeln zuwider zwischen Margaret Atwood und Bernadine Evaristo zu teilen. Diesmal verschlug es manchen den Atem, dass kein einziger etablierter Name es in die Endrunde schaffte, allen voran Hilary Mantel, die mit dem Abschluss ihrer Cromwell-Trilogie einen Hattrick anstrebte.

Die Jury-Vorsitzende bestritt jedoch, dass es um die Erfüllung von Kriterien gegangen sei. Sie sagte dem prämierten Roman eine Zukunft als Klassiker voraus. Die Entscheidung ist denn auch weitgehend begrüßt worden in einem Jahr, in dem alles anders kam als sonst. Statt an einem Festmahl im Kreise der literarischen Elite teilnehmen zu müssen, waren die Autoren über Zoom zugeschaltet. Um die Spannung zu steigern, fuhr die BBC schwere Geschütze auf, darunter Barack Obama, der über die Fähigkeit der Literatur sprach, den Leser in die Haut von anderen zu versetzen, deren Kämpfe zu verstehen und sich neue Wege vorzustellen, komplexe Fragen anzugehen; die Herzogin von Cambridge, die hervorhob, dass Covid-19 uns so vieler kultureller Freuden beraubt habe, aber nicht des Lesens; Margaret Atwood, die sich im Videogespräch mit Bernadine Evaristo erinnerte, wie ihre neuen Schuhe bei ihrem ersten Booker-Sieg gekniffen hätten, und Kazuo Ishiguro. Er gab zu bedenken, dass die diesjährige Verleihung die Tätigkeit, die gefeiert werde, womöglich besser repräsentiere als das bisherige Verfahren. Schließlich schreibe der Autor allein in seiner Stube für Leser, die mit dem Buch ebenfalls allein seien.

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