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#„Du wirst deine Strafe erhalten!“

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„Du wirst deine Strafe erhalten!“

Die Aussage fällt der 53 Jahre alten Frau sichtlich schwer. Immer wieder stockt sie, dann bricht ihre Stimme weg, und sie sucht nach Worten. An diesem Montag, fast ein Jahr nachdem sie auf dem Parkplatz der Therme in Bad Homburg mit Schüssen schwer verletzt wurde, sagt sie im Prozess gegen ihren ehemaligen Freund vor der 21. Großen Strafkammer des Landgerichts Frankfurt aus. Der Vorwurf gegen den 59 Jahre alten Mann aus Königstein: versuchter Mord, Urkundenfälschung und Körperverletzung. Am 30. November 2019 soll er der Frau und ihrem neuen Freund aufgelauert haben, um die Frau zu töten.

In ihrer Aussage schilderte sie dem Gericht die jahrelange Belästigung und Bedrohung durch den Angeklagten. Nachdem sie 2013 die Beziehung zu ihm endgültig beendet hatte, fühlte sie sich verfolgt. Eine Erfahrung, die sie schon nach einer früheren Trennung von dem Angeklagten machte: „Er hat sich nicht oft blicken lassen“, sagte sie „aber es war klar, dass er da war.“ Immer wieder habe er ihr aufgelauert, um mit ihr zu sprechen, ihr zahlreiche Briefe geschrieben. „Ich fand es merkwürdig, dass er immer scheinbar zufällig auftauchte, wo ich war.“

Zu diesem Zeitpunkt wusste die Frau noch nicht, dass der Angeklagte nach der Trennung einen GPS-Sender an ihrem Auto angebracht hatte, später folgte ein weiterer am Auto ihres Freundes. 2019 wurde die Verfolgung, so schildert sie es, „immer schlimmer“. Der Angeklagte habe wiederholt ihr Auto demoliert, die Reifen zerstochen, Kabel durchtrennt. Später habe er regelmäßig Eier gegen die Fassade ihres Hauses und ihren Balkon geworfen. Nachdem sie Anzeige wegen Stalkings erstattet hatte, soll er sie bedroht haben. „Er sagte: ,Du wirst deine Strafe erhalten.‘“ Sie habe große Angst gehabt, auch um ihre Tochter. „Als ich wusste, dass er eine Waffe hat, wusste ich auch, dass er irgendwann schießen wird.“

„Ich war unter Schock“

Am Tatabend, so erinnert sie sich, verließ sie die Therme gegen 23 Uhr mit ihrem Freund, um zum Auto zu gehen. Dort habe der Angeklagte auf sie gewartet und sie mit „Hallo Olga“ angesprochen. Noch bevor sie sich habe umdrehen können, habe er auf sie geschossen. Sie sei weggerannt, um sich zu verstecken, dann aber zurückgekommen, um ihrem Freund zu helfen, der versuchte, den Angeklagten zu Boden zu ringen und ihm die Waffe zu entreißen. „Ich war unter Schock, aber ich dachte nur, ich will diesen Menschen nicht verlieren.“ Der Angeklagte habe dennoch abermals auf sie geschossen, woraufhin sie zu Boden gegangen sei. Ihre letzte Erinnerung sei, wie der Angeklagte in seinem Auto an ihr vorbeigefahren sei.

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Damit widersprach die Frau der Aussage des Angeklagten. Er hatte zuvor in seiner Einlassung angegeben, dass er seine ehemalige Freundin nie habe verletzen wollen. Er sei in der Absicht zur Therme gefahren, sich vor ihren Augen zu erschießen. So habe er Rache an seiner ehemaligen Freundin nehmen wollen. Sie sei es gewesen, die ihn durch ihre „Unansprechbarkeit“ dazu gebracht habe, sich das Leben nehmen zu wollen. „Die Olga sollte es mitbekommen, wenn ich mir das Leben nehme“, sagt der Angeklagte vor Gericht.

Entgegen ihrer Aussage gibt er außerdem an, nur auf den Boden geschossen zu haben, um sie und ihren Freund auf Abstand zu halten, weil sie auf ihn zugekommen seien. Deswegen sei es ihm nicht möglich gewesen, die Waffe gegen sich selbst zu richten. Durch das anschließende Gerangel um die Waffe, so eine Mutmaßung, hätten sich die Schüsse unabsichtlich gelöst haben können. Der Prozess wird fortgesetzt.

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