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#„Ein ganz beeindruckendes Engagement“

„Ein ganz beeindruckendes Engagement“

Nach der Messerattacke mit drei Toten in Würzburg hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Bayern Trauerbeflaggung angekündigt. „Die Ereignisse sind unfassbar und schockierend“, sagte er am Samstag in Nürnberg. Bayern trauere um die Opfer. „Wir bangen, beten und hoffen mit den Verletzten und den Angehörigen.“ Besonders dankte Söder jenen Bürgern, die am Freitag in der Würzburger Innenstadt versucht hätten, den Täter zu stellen und in Schach zu halten: „Das war ein ganz beeindruckendes Engagement.“ Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich betroffen über den Angriff. „Die entsetzliche Gewalttat, die in Würzburg drei Menschen in den Tod gerissen und viele weitere verletzt hat, erschüttert uns“, sagte Steinmeier am Samstag in Berlin. Der Täter habe äußerst brutal gehandelt. Dafür werde er durch den Rechtsstaat zur Verantwortung gezogen.

Offenbar wahllos hatte ein Mann am späten Freitagnachmittag in Würzburg Menschen angegriffen. Er tötete drei Menschen und verletzte mindestens fünf weitere schwer. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, befinden sich insgesamt fünf Schwerverletzte weiter in verschiedenen Krankenhäusern in ärztlicher Behandlung. Der Zustand von zwei dieser Verletzten sei „weiterhin lebensbedrohlich“. Zwei Leichtverletzte hätten das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen können.

Kurz nach der Tat fasste die Polizei den mutmaßlichen Täter, einen 24 Jahre alten Somalier. Der Angreifer ist nach bisherigen Erkenntnissen womöglich psychisch krank. Aber auch ein islamistisches Motiv für die Tat wird geprüft. In der Nacht zu Samstag war die Polizei eigenen Angaben zufolge mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um die Hintergründe und den Ablauf der Tat zu ermitteln. Gekannt haben sollen sich Täter und Opfer nicht. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will mit Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstagnachmittag über den aktuellen Ermittlungsstand informieren.

Polizei stoppt Täter mit gezieltem Schuss

Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter mit einem gezielten Schuss gestoppt, nachdem Passanten ihnen den Weg gezeigt hatten. Der 24-Jährige, der seit 2015 in Würzburg lebt, kam mit einem Oberschenkeldurchschuss in ein Krankenhaus. Dort machte er laut Polizei auch kurze Angaben. Was er sagte, war zunächst unklar. Unter den Verletzten soll auch ein kleiner Junge sein, sein Vater soll tot sein. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte laut der Main Post, die meisten Opfer seien Frauen gewesen, der Täter habe sie wohl wahllos angegriffen.

In der Mainstadt herrschte am Abend Entsetzen. Menschen stellten in der Nähe des Tatorts brennende Kerzen in Gedenken an die Opfer auf. In den Blickpunkt gerieten auch die couragierten Bürger, die sich dem Angreifer in den Weg stellten. Dank kam unter anderem von vielen Politikern, die offensichtlich die kurzen Videoclips in sozialen Netzwerken gesehen hatten, in den Passanten den Somalier attackieren.

Zwei junge Männer entzünden Kerzen für die Opfer der Tat.


Zwei junge Männer entzünden Kerzen für die Opfer der Tat.
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Bild: dpa

Das Eingreifen habe möglicherweise dazu beigetragen, weitere Opfer zu verhindern, sagte Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU). Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet schrieb auf Twitter, er fühle besonders mit den Familien der Toten mit und hoffe auf eine baldige Genesung der Verletzten. „Mein großer Respekt gilt den mutigen Bürgern, die schnell eingeschritten sind.“

Dank kam auch von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger oder dem FDP-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Martin Hagen, der twitterte: „Großen Respekt an die couragierten Bürger, die sich dem Täter in den Weg gestellt und verhindert haben, dass noch mehr Menschen zu Schaden kommen.“

Täter soll „Allahu Akbar“ gerufen haben

FDP-Chef Christian Linder und die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock von den Grünen gedachten zudem der Opfer und ihrer Angehörigen. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans bezeichnete die Tat auf Twitter als sinnlos und abscheulich. Den Opfern und ihren Angehörigen gelte sein tiefes Mitgefühl. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) zeigte sich ebenfalls sehr betroffen über das „schreckliche Verbrechen“. Er finde es unglaublich, dass viele Menschen so engagiert gehandelt und ihr eigenes Leben gefährdet hätten.

Bei der Einordnung der Tat schloss CSU-Politiker Herrmann einen islamistischen Anschlag nicht aus: „Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ein Zeuge gab ihm zufolge an, der Verdächtige habe bei der Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen.

Der Verdächtige war laut Polizei in den vergangenen Monaten bereits gewalttätig gewesen und psychisch aufgefallen. Erst vor einigen Tagen sei er wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden, sagte Herrmann. Nach Polizeiangaben lebte der Mann zuletzt in einer Obdachlosenunterkunft. Oberbürgermeister Schuchardt sagte, der Migrant sei seit fünf Jahren in Deutschland gewesen. Welchen Aufenthaltstitel der Verdächtige hatte, war am Abend noch unbekannt.

Am Freitagnachmittag filmten Passanten den Mann noch vor seiner Festnahme in Würzburg. In den im Internet verbreiteten Clips war zu sehen, wie mehrere Menschen versuchen, den Angreifer zu überwältigen. Ein Mann ging mit einem Besen auf den 24-Jährigen los, andere hatten Stühle in der Hand.

Die Tat erinnert an einen islamistischen Anschlag vor knapp fünf Jahren in Würzburg. Am 18. Juli 2016 waren in einem Zug vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 17 Jahre alter afghanischer Flüchtling hatte mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug auf dem Weg nach Würzburg die Reisenden angegriffen. Anschließend flüchtete er zu Fuß, attackierte eine Spaziergängerin und wurde schließlich von Polizisten erschossen.

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