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#Ein Jahr nach der Flut: Bundespräsident Steinmeier im Ahrtal

„Ein Jahr nach der Flut: Bundespräsident Steinmeier im Ahrtal“

Ein Jahr nach der verheerenden Flut ist Altenahr ein Ort im Rohbauzustand. Bestenfalls. Zwar ist von allen Seiten Hämmern, Sägen, Schleifen, Bohren zu hören. Bagger und Sattelschlepper schieben sich über die staubigen Wege. Doch bei etlichen Häusern scheinen die Eigentümer von Mut, Kraft, Zuversicht verlassen zu sein. Dutzendweise glotzen Fensterhöhlen auf die Altenahrer Steillagen, wo der Wein wächst, als wäre nichts gewesen.

Manche Dächer sind noch immer provisorisch mit grauer Plastikplane abgedichtet. Schutthaufen liegen dort, wo vielleicht einmal Vorgärten waren. Kaum zu glauben, dass Wilfried Laufer in der Seilbahnstraße am Freitag sein Lokal wiedereröffnen will. Auch die Seilbahnstraße ist schwer gezeichnet. Ein Haus ist eingestürzt, bei einem anderen – noch immer schlammverschmierten – sind Fenster und Türen verrammelt.

Ein „Heer von Freiwilligen“ als Helfer

Doch dann ist da auf einmal tatsächlich Laufers frisch verputzte Weinlounge. Laufer wollte unbedingt zum Jahrestag der Katastrophe mit dem Wiederaufbau fertig sein. „Weil mir ein Heer von Freiwilligen geholfen hat und weil ich teilweise von weit her Baumaterial hergeschafft habe, hat es geklappt.“

Beim Erzählen lässt Laufer seinen Blick immer wieder prüfend über die Straße schweifen. Er erwartet hohen Besuch. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wollen sich auf der Terrasse seines Weinlokals bei ihm, der Landrätin und einigen Helfern darüber informieren, was schon geschafft ist und was noch im Argen liegt. „Steinmeier und Dreyer sind meine Gäste Nummer eins und zwei. Es kann wieder losgehen mit dem Tourismus im Ahrtal.“

Die von der Flut zerstörte





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Ein Jahr nach der Flut
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Viel geschafft und noch mehr zu tun
Bild: Frank Röth

Das verheerende Hochwasser vor einem Jahr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war eine der größten Naturkatastrophen der jüngeren deutschen Geschichte. Die Wassermassen rissen Häuser, Brücken, Straßen, Autos mit. Mehr als 180 Menschen verloren ihr Leben, allein 134 im Tal der sonst so friedlich vor sich hin fließenden Ahr. Die ersten Todesopfer gab es am späten Nachmittag des 14. Juli auf dem Campingplatz Stahlhütte beim Örtchen Dorsel. In den folgenden Stunden wälzte sich die Flut dann gut 60 Kilometer voran.

Niemand warnte die Menschen flussabwärts. So schoben sich die an manchen Stellen auf mehr als zehn Meter angeschwollenen Wassermassen durchs enge Tal, ohne dass es zu Evakuierungen gekommen wäre. Auch Wilfried Laufers 83 Jahre alter Vater Bodo überlebte die Flut nicht. „Dort oben ist er ertrunken“, sagt Laufer und zeigt auf den ersten Stock seines Weinlokals. Knapp unter dem Giebel hat Laufer dort eine Flutmarke angebracht. Vor einem Jahr war Altenahr in einem Stausee versunken.

„Die Seilbahnstraße wird schöner als früher“

Drei Wochen nach der Flut starb auch noch sein Schwiegervater. Aber Laufer will darüber nicht lange reden. „Heute soll ein Freudentag sein. Es geht voran“, sagt er und zeigt auf das Haus gegenüber, das allerdings nicht so aussieht, als täte sich dort viel. „Das wird eine Pâtisserie mit offener Küche. Die Seilbahnstraße wird schöner als früher, wir machen eine Gourmetmeile aus ihr.“ Auf Laufers Terrasse wird wenig später rasch klar, dass nicht alle seinen Optimismus teilen können.

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