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#Fast freie Fahrt auf der Bundesstraße  263

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Fast freie Fahrt auf der Bundesstraße  263

Die Bundesstraße 263, die wegen der maroden Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden gesperrt war, ist wieder offen. Am Montag, und damit etwa fünf Wochen nach der Sprengung der Brücke, wurde die Straße für den Verkehr stadteinwärts freigegeben. Von Dienstag an soll ein weiterer Fahrstreifen stadtauswärts in Richtung Hochheim, Darmstadt und Mainz wieder befahrbar sein, auch der parallel verlaufende Radweg ist geöffnet.

Bis zu 40.000 Fahrzeuge sind auf der stark befahrenen Bundesstraße täglich unterwegs. Die Wiesbadener Verkehrsprobleme, das meinte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) bei der Freigabe der Straße, sind damit aber keineswegs gelöst. 2023 soll zumindest der südliche Teil der neuen Salzbachtalbrücke befahrbar sein, laut Mende werde es erst dann wieder zu einer Normalisierung des Straßenverkehrs in der Landeshauptstadt kommen.

Auch die Bahn fährt bald wieder

Auf dem Gelände unter und neben der ehemaligen Brücke wurde am Montag mit Hochdruck gearbeitet. Transporter fuhren neben der Sektkellerei Henkell tonnenweise ausgebaggertes Erdreich ab, große Baumaschinen frästen Teile der Fahrbahndecke der B 265 in Richtung Hochheim aus der Straße, und Arbeiter der Bahn brachten die Oberleitungen in Ordnung, denn vom 22. Dezember an soll auch der Bahnverkehr zum Wiesbadener Hauptbahnhof wieder möglich sein.

„Wir haben versprochen, die Bundesstraße bis Mitte Dezember wieder freizugeben“, sagte Matthias Hannappel, Leiter des Geschäftsbereichs Bau und Erhaltung der Autobahn GmbH des Bundes, und ergänzte am Rande der Veranstaltung: „Es ist ganz wichtig, dass wir unser Versprechen halten konnten.“ Laut Hannappel waren „immense Anstrengungen“ nötig, um das unter der gesprengten Brücke liegende Straßenstück wieder befahrbar zu machen. Ab Donnerstag, so kündigte er an, wird es auf der Bundesstraße keine Einschränkungen mehr geben.

Hannappel teilte zudem mit, dass das Gutachten zur Ursache des Brückenschadens auf der Internet-Seite der Autobahn GmbH eingesehen werden könne. Der Gesellschaft war Ende Oktober vorgeworfen worden, sie hielte dieses Gutachten unter Verschluss. Dabei ging es auch um die Frage, wer schuld am Zustand der Brücke gewesen ist, wegen dem die beiden Bauwerke im Juni gesperrt und dann am 6. November gesprengt werden mussten.

Die Autobahn GmbH hatte sich verteidigt, sie könne dieses Gutachten noch nicht freigeben, weil es noch bei mehreren Behörden in der Abstimmung sei. Laut Hannappel steht nun fest, dass der Beinahe-Einsturz der Brücke von einer Verkettung mehrerer Umstände verursacht wurde. So habe es seit dem Bau der Brücke 1963 sehr große Versetzungen gegeben. Außerdem sei ein Rollenlager eingebaut gewesen, das schon seit Jahren nicht mehr bei Bauwerken dieser Art verwendet werde, und wegen der Hitze im Juni habe sich das Bauwerk so ausgedehnt, dass die Rolle vom Lager gefallen sei. Rollenlager sind Gelenke, die das Gewicht einer Brücke auf Pfeiler und Fundament übertragen und dafür sorgen, dass die Brückenteile beweglich bleiben und sich ausdehnen können.

„Der Neubau hat schon begonnen“, sagte Hannappel zum Bau der neuen Südbrücke. Er geht zwar davon aus, dass die Südbrücke 2023 befahrbar ist, wollte sich am Montag nicht festlegen, ob das schon zu Beginn des Jahres möglich sein wird. „Unser Ziel ist es, Ende des ersten Quartals im neuen Jahr den Bauzeitenplan vorstellen zu können“, sagte er. Abriss und Bau werden zudem teurer. Bislang waren rund 145 Millionen Euro eingeplant. „Das werden wir überschreiten, sagte Hannappel. Wie viel das Bauprojekt kosten wird, konnte er nicht sagen. Jede Maßnahme, die den Bau beschleunige, sorge dafür, dass der volkswirtschaftliche Schaden der Brückensperrung geringer ausfalle, so der Leiter des Geschäftsbereichs Bau und Erhaltung. Die Industrie- und Handelskammern aus Wiesbaden und Mainz hatten vergangene Woche mitgeteilt, dass jeder Tag, an dem die Brücke nicht befahrbar ist, mindestens Kosten von 350.000 Euro verursacht. Bis der Neubau steht, so die Prognose der Kammern, wird der Schaden für die Wirtschaft und die Pendler im Rhein-Main-Gebiet insgesamt rund 190 Millionen Euro betragen.

Für Wiesbadens Verkehrsdezernenten Andreas Kowol (Die Grünen) ist die schnelle Wiedereröffnung der Bundesstraße ein „Meisterstück“. Zwar könnten die Wiesbadener noch vor dem Jahreswechsel ein wenig aufatmen, aber bis der Verkehr in der Landeshauptstadt wieder normal fließe, werde es noch dauern. Folglich appellierten sowohl Mende als auch Kowol an die Autobahngesellschaft, sich mit Nachdruck für einen möglichst schnellen Neubau der Südbrücke einzusetzen, damit die A66 zwischen Rüdesheim und Frankfurt endlich wieder befahrbar ist. Auf dieser Strecke sind normalerweise jeden Tag rund 80.000 Autos unterwegs, deren Fahrer sich seit Mitte Juni neue Wege suchen und damit rund um und in Wiesbaden für volle Straßen und lange Staus sorgen.

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