#FEATURE: Der japanische Live-Action-Spider-Man ist mehr als nur eine verrückte Zeitkapsel
In den 1970er Jahren befand sich Marvel auf der Suche nach Fernsehlizenzen. Sie hatten die meiste Zeit der 60er-Jahre damit verbracht, zu den Vorreitern der Comic-Branche zu werden, und waren gespannt darauf, das zu sehen Marke erweitern. In den Vereinigten Staaten würde dies vor allem damit einhergehenDer unglaubliche Hulkeine Live-Action-Inkarnation, die den Bodybuilder Lou Ferrigno von Arnold Schwarzeneggers schüchternem Rivalen in verwandeln würdeEisen pumpenin eine Superhelden-Ikone.
Es gab auch Serien wieSpider-Man-SupergeschichtenAnDie Elektrizitätsgesellschaft,Der unglaubliche Spidermanauf CBS,Spinnen-frau,Die neuen Fantastischen Vierund sogar ein bizarres Crossover mit Hanna-Barbera,Fred und Barney treffen das Ding.
Ihre Bemühungen würden nicht nur in den Vereinigten Staaten zentralisiert werden. Toei, ein japanisches Produktions- und Vertriebsunternehmen, machte ebenfalls große Fortschritte bei Live-Action-Fernsehserien und war an der Produktion mittlerweile klassischer Serien wie beteiligtKamen RiderUnd Super Sentai. Ihre Auswahl an kostümierten Helden, Charakteren, die eine atemberaubende Mischung aus von Kampfkünsten inspirierter Action botentokusatsu(Live-Action mit starken praktischen Effekten) Der Nervenkitzel machte sie zu einer großartigen Option für die Marvel-Comics-Liste. Und wer könnte sich besser ins Getümmel stürzen als der Charakter, der seit seiner Gründung im Jahr 1962 immer als Marvels Flaggschiff-Superheld gedient hat, Spider-Man?
Dies war nicht die erste japanische Adaption des Web-Slingers. Im Jahr 1970Monatliches Shonen-Magazin veröffentlichte einen Spider-Man-Manga, das zunächst als Nacherzählung der Comic-Klassiker von Stan Lee und Steve Ditko begann und sich dann zunehmend dem Originalmaterial zuwandte. Die Serie durchdrang die Popkultur als oft surreale Übung im Superhelden-Wahnsinn … der Toei Spider-Man entspricht nicht gerade den Comics.
Die Serie entstand aus einem kurzfristigen gegenseitigen Lizenzvertrag zwischen Toei und Marvel, der es ihnen ermöglichte, die Charaktere des anderen mit angemessener kreativer Freiheit zu nutzen, und ist bei weitem das beliebteste ihrer beiden Projekte. Drin, junger Takuya Yamashiro bezieht seine Kräfte vom Überlebenden eines abgestürzten Raumschiffs, Garia vom Planeten Spider. Dies ermöglicht es ihm, Spider-Man zu werden und ein Spinnenarmband zu verwenden, das die Quelle vieler seiner Heldentaten ist. Er kann sogar das Raumschiff steuern, das sich in den riesigen Roboter Leopardon verwandeln kann – vielleicht die bemerkenswerteste Abweichung von den Comics, da die Fahrzeuge des amerikanischen Spider-Man selten komplizierter waren als die Dünenbuggys "Spinnenmobil."
Wenn Sie ein Tokusatsu-Fan sind, ist es klar, Toei’sSpider Manfühlt sich an wie eine Mischung aus Tropen aus dem Genre. Die Begegnung mit einem zerstörten Raumschiff, das dazu führt, dass man Kräfte erhält (Kräfte, die man an seinem Handgelenk trägt), erinnert einen an die Ursprünge von Ultraman. Yamashiros Job, wenn er nicht gerade herumtollt, ist zunächst der eines Motocross-Rennfahrers, der an die Motorradelemente erinnertKamen Rider– Allerdings gab es in dieser Zeit auch eine aufkeimende japanische Jugendsubkultur, die sich um Motorräder drehte, also waren sie überall. Und Leopardon, der riesige Roboter, mit dem Spider-Man es mit seinen Feinden aufnimmt, wenn sie ähnlich gigantisch werden, scheint geradezu aus dem Ruder zu laufen Super Sentai.
Leopardon existiert tatsächlich schon vor dem Erscheinen eines riesigen RobotersSentaiFranchise, ein Beispiel dafür, dass die Popularität von Spider-Man das beeinflusste, was zu einem festen Bestandteil seines Genres werden sollte. Und obwohl seine Aufnahme in die Serie vielleicht der bekannteste Unterschied zu den Originalcomics geworden ist, nimmt seine Rolle im Verlauf der Serie ab. Der Roboteranzug erlitt starke Abnutzungserscheinungen und war angeblich gestohlenzwingenSpider Man’s Produzenten, Leopardons spätere Auftritte auf das zu reduzieren, was sie aus Archivmaterial herausholen konnten.
Die Motivation von Spider-Man bleibt hier die gleiche … irgendwie. Yamashiros Vater stirbt früh, was ihm den Anstoß gibt, das Verbrechen und Professor Monsters scheinbar endlose Parade von Bösewichten zu bekämpfen, aber ohne all das "Mit großer Macht kommt große Verantwortung" Themen im Zusammenhang mit Peter Parkers Onkel Ben. Ungeachtet dessen, was Ihnen ein paar nicht kontextbezogene GIFs im Jahr 2023 zeigen könnten, ist Yamashiro ein ziemlich sympathischer Spider-Man.
Schauspieler Shinji Todo ist ein erfahrener Tokusatsu-Darsteller und würde später wichtige Rollen in Serien wie … übernehmenDenshi Sentai DenzimanUndSuperroboter Metalder. Als Yamashiro/Spider-Man kann man sehen, wie er viele der spinnenähnlichen Posen ausprobiert, die zu diesem Zeitpunkt in der Live-Action völlig neu waren. Wenn man sich ähnliche Aktionen von Blockbuster-Spidey-Schauspielern wie Tobey Maguire und Tom Holland ansieht, ähneln ihre Bewegungen tatsächlich viel mehr denen von Shinji Todo als allen anderen US-amerikanischen Live-Action-FilmenSpider ManSerie, die ungefähr zur gleichen Zeit läuft. Nebenbei bemerkt erinnern Todos ständige Flüstern und Grunzen, wenn er von einem Bösewicht zusammengeschlagen wird, sehr an Tobey Maguires Einstellung. Der am meisten unterschätzte Schlüssel zu einer guten Spider-Man-Darbietung ist das Wissen, wie man sich in den Hintern tritt.
Entsprechend derMarvels 616Obwohl die Dokumentationsserie (früher auf Disney+) im Allgemeinen eine gute Zeit war, waren die Verantwortlichen von Marvel weniger beeindruckt. Abgesehen vom Anzug wurde die gesamte Idee von Spider-Man größtenteils überarbeitet. Sogar die Persönlichkeit der Figur hat sich verändert – Yamashiro ist viel selbstbewusster als Peter Parkers deprimierter Jedermann. Stan Lee liebte es. Zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere hatte Lee seine kreative Arbeit so gut wie aufgegeben und verbrachte stattdessen einen Großteil seiner Zeit als Marvels öffentliches Gesicht, wobei er seine Persönlichkeit aus der berühmten „Stan’s Soapbox“ in den Comicseiten übernahm und Marvels ultimativer Hypeman wurde.
Lee fand die fantastischere Version von Spider-Man genau das Richtige für ihn, sodass Toeis Version genauso lange bestehen blieb. Es stellte einen deutlichen Kontrast zu den Fernsehprojekten in den USA dar, bei denen ihre Helden normalerweise in alltäglichen Umgebungen gegen Feinde antraten, die nicht gerade den Stammbaum des Grünen Kobolds oder Doktor Octopus hatten. FürDer unglaubliche Hulk, das wirkte sich zu seinen Gunsten aus und verwandelte seinen titelgebenden Goliath in einen Aufklärer des Unrechts des Vorstadtszenarios, das er in dieser Episode gerade erlebte. Für Spider-Man war es nicht optimal –Der unglaubliche Spidermanauf CBS würde nur 13 Folgen dauern.
ToeisSpider Manhingegen dauerte 41, zusammen mit einer kurzen "Film" unter der Leitung des häufigen Serienregisseurs Koichi Takemotoein Mann, der schließlich Ratenzahlungen hatteKamen Rider,Johnny Sokko und sein fliegender Roboter,Kampffieber JUndDenshi Sentai Denzimanunter seinem Gürtel. In gewisser Weise war es der damalige Höhepunkt der US-amerikanischen Comic-Schöpfer, die versuchten, japanische Live-Action-Versionen ihrer Charaktere zu erschaffen: der Adam WestBatmanDie Serie war in Japan ein großer Erfolg und löste sogar Entzückendes aus Fledermaus-Mangavom verstorbenen Jiro Kuwata. Für eine Weile hatten die Macher der Show umwarb das Studio Toho bei dem Versuch, einen Weg für Adam West und Burt Ward zu finden, sich mit Godzilla auseinanderzusetzen, aber es konnte nie eine Einigung zwischen dem Caped Crusader und dem König der Monster erzielt werden.
Das Erbe von Toei Spider Manist seitdem nur noch gewachsen, und Yamashiros Spidey gelangte schließlich in die Handlungsstränge der Marvel-Comics und wurde einer von ihnen Legion des Spinnenvolkes im mit Spannung erwartetenSpider-Man: Across the Spider-Verse. Dieser Cameo-Auftritt galt lange als eine Art kulturelle Kuriosität und liefert einen weiteren Beweis dafür, dass alle Spider-Men würdig sind, unabhängig davon, ob sie einen riesigen Roboter haben oder nicht.
Daniel Dockery ist leitender Autor für Crunchyroll. Folge ihmauf Twitter! Sein Buch,Monster Kids: Wie Pokémon einer Generation beibrachten, sie alle zu fangenist überall dort erhältlich, wo Bücher verkauft werden.
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