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#Großer Frust bei Pechvogel Karl Geiger

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Großer Frust bei Pechvogel Karl Geiger

Der eine fand es „voll geil“, der andere „zum Kotzen“. Es waren drastische Worte, die am ersten Tag des neuen Jahres am Fuße des Gudibergs zu hören waren. Klare Worte, die die Stimmungslagen der beiden besten deutschen Skispringer treffend beschrieben. Hier der glückselige Markus Eisenbichler, dort der tief betrübte Karl Geiger. Eisenbichler war derjenige, der beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee für große Momente im deutschen Team sorgte. Kam der bayerische Gefühlsspringer zum Auftakt in Oberstdorf nicht über Platz sieben hinaus, ging es für ihn auf der zweiten Station in Garmisch-Partenkirchen steil nach oben.

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Zweiter nach einem famosen Wettkampf auf der Großen Olympiaschanze – einzig der wieder einmal dominierende, scheinbar in anderen Sphären springende Ryoyu Kobayashi war auch am Neujahrstag nicht zu schlagen. Dabei war es Eisenbichler, der weiter als der Japaner sprang und mit zwei Sprüngen auf 141 und 143,5 Meter entzückte. Doch Kobayashi erhielt wie so oft die besseren Noten für seine bessere Landung.

Eisenbichler, der lediglich fünfzig Zentimeter unter dem Schanzenrekord blieb, den im Vorjahr der Pole Dawid Kubacki aufgestellt hatte, hatte bei seinem zweiten Flug keine Chance, einen Telemark zu setzen. „Ich habe einen Haferl gemacht“, sagte der Zweitplazierte am Ende seines langen Interviewmarathons, als Freiwillige schon damit beschäftigt waren, die Werbebanden im Schanzenauslauf abzubauen. Keine Frage: Eisenbichler war „sehr zufrieden“ über seine beiden starken Sprünge ins neue Jahr. „Ich habe es in der Luft genossen.“

Eisenbichler fehlen 0,2 Punkte

Ganz anders sein Freund und Spezi Karl Geiger. Mit großen Hoffnungen und Ambitionen in den Wettkampf gegangen, hatte der Oberstdorfer zweimal Pech. Wind und Wetter waren nicht so, wie sich Geiger und Bundestrainer Stefan Horngacher das in den jeweiligen Momenten vorgestellt hatten, als Geiger in die Anlaufspur musste. Mit Sprüngen auf 130 und 127,5 Meter war der Fünftplatzierte des Auftaktspringens chancenlos.

Kobayashi kam auf Weiten von 143 und 135,5 Meter, hatte am Ende eines hochspannenden Wettkampfs einen hauchdünnen Vorsprung von 0,2 Punkten vor Eisenbichler (291,2 zu 291,0) und vergrößerte dadurch den Vorsprung vor Geiger, der mit 265 Punkten Siebter wurde, und dem Rest der zuschauenden Skispringelite.

Das Gesamtklassement führt der bislang doppelt siegreiche und sich keine Blöße gebende Kobayashi mit 593,2 Punkten vor dem Norweger Marius Lindvik (580,0) und dem slowenischen Überraschungsdritten von Garmisch, Lovro Kos (575,5), an. Eisenbichler hat dank seines zweiten Platzes bei der Jubiläumsausgabe von 100 Jahre Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen einen Sprung von sieben auf vier vollzogen. Mit 572,1 Punkten bieten sich dem Flieger noch alle Möglichkeiten, unter die besten Drei zu kommen. Und Geiger?

Der ließ an Neujahr verbal allen Frust aus sich heraus. „Ich bin angefressen“, sagte er. „Ich weiß nicht genau, woran es gelegen hat. Die Bedingungen allein sind es nicht gewesen. Die Sprünge waren nicht so schlecht, sie hätten aber besser sein müssen.“

Angesprochen auf seine schwindenden Chancen, doch noch nachhaltig in den Kampf um den Goldenen Adler eingreifen zu können, sagte der schwer enttäuschte Geiger in schonungsloser Offenheit: „Für mich ist das Ding gesamtwertungstechnisch gelaufen – da muss jetzt schon ein vogelwilder Wettkampf passieren. Wenn alles normal läuft, ist es für mich nicht mehr schaffbar.“

Bundestrainer Horngacher wiegelte zwar ab und sagte, dass die Entscheidung erst in Bischofshofen falle und versprach: „Wir geben nicht auf.“ Doch Geigers 32,2 Punkte Rückstand nach zwei Wettkämpfen auf Kobayashi sind eine gewaltige Option. „Das ist halt die Tournee“, sagte der Allgäuer Geiger im Werdenfelser Land. „Sie hat ihre eigenen Regeln.“

Und noch zwei weitere Springen, in denen Eisenbichler, Geiger und der Rest des deutschen Teams um Stephan Leyhe (10.), Constantin Schmid (20.), Andreas Wellinger (22.), Severin Freund (28.) und dem nach dem K.o.-Duell ausgeschiedenen Pius Paschke (31.) zeigen wollen, was sie können.

Am Neujahrstag hat vor allem Gefühlsspringer Eisenbichler gezeigt, zu welchen Leistungen und Emotionen er fähig ist. Er wusste unmittelbar nach der Landung seines finalen Sprungs auf 143,5 Meter, dass ihm etwas Besonderes geglückt war – und reckte zum Zeichen großer Zufriedenheit Arm und Zeigefinger in die Höhe und rief ein deutlich vernehmbares „Yes“ aus. Ja, Eisenbichler ist wieder da.

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