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#„In allen Bereichen gibt es noch viel zu tun“ für DFB-Frauen

Sie wissen genau, was sie wollen, aber noch nicht im Detail, mit wem und wie sie es angehen werden. Die deutschen Fußball-Frauen haben sich selbst in den Rang eines Mitfavoriten bei der kommenden Weltmeisterschaften erhoben, die am 20. Juli in Australien und Neuseeland beginnen und bei dem sie bis zum Schluss und dem Finale in Sydney mit von der Partie bleiben möchten. Um zu testen, wie es um ihre (Früh-)Form während der gerade begonnenen Vorbereitung bestellt ist, maß die Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der ersten von zwei Generalproben ihre Kräfte mit der vietnamesischen Auswahl, die gerade von Rüsselsheim aus durch Europa tourt, um sich bei Testspielen auf das Championat einzustimmen.

„Nicht die Idee, wie wir Fußball spielen wollen“

Am Samstagabend sprang dabei in Offenbach ein knapper 2:1-Sieg für das Ensemble des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heraus, das sich bis zum Abflug nach Ozeanien nun vor allem weiter am Stammsitz des Trikotsponsors in Herzogenaurach zur Teambuilding zusammenfindet und dabei einiges zu tun bekommt. Die Bundestrainern war mit dem Dargebotenen nicht zufrieden. „Das ist nicht die Idee, wie wir Fußball spielen wollen“, sagte Martina Voss-Tecklenburg. „Erst bei vierzig Prozent“, sah sie ihr Team, dem es nicht gelungen sei, überzeugend „Zugriff“ zu bekommen. „In allen Bereichen gibt es noch viel zu tun.“

Erst nach einem weiteren Probelauf gegen Sambia am 7. Juli in Fürth wird der Verband bei der Fifa seinen endgültigen WM-Kader benennen, der maximal 23 Köpfe umfassen darf. Aktuell sind es 28 Kandidatinnen, die Voss-Tecklenburg in die engere Auswahl genommen hat – eine Handvoll Spielerinnen wird also demnächst zwangsläufig aussortiert werden müssen. Gegen Vietnam verzichtete Voss-Tecklenburg auf die fünf Münchnerinnen Lina Magull, Sydney Lohmann, Lea Schüller, Carolin Simon und Klara Bühl, die erst am Freitag nachträglich im Fränkischen dazugestoßen waren, nachdem sie zuvor vom FC Bayern mit Hinweis auf eine fehlende Abstellungspflicht keine Freigabe erhalten hatte; Torhüterin Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea, die ebenfalls verzögert nachrückte, saß immerhin auf der Bank.

Ebenfalls nicht aufgeboten wurden die Wolfsburger Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf, die erkältet im Camp geblieben war, und ihre Teamkollegin und Kapitänin Alexandra Popp, die geschont wurde. Es hätte „wenig Sinn“ gemacht, so Voss-Tecklenburg, das Münchner Meisterquintett so kurz nach der Anreise einzusetzen. Sie habe „kein Risiko“ eingehen wollen und es sei selbstverständlich, dass die Spätankömmlinge demnächst „mehr Spielzeit bekommen“.

Einstimmung auf Südkorea

Die Begegnung mit den Asiatinnen war vom DFB bewusst vereinbart worden, weil die Sportliche Führung in ihrer Analyse zur Erkenntnis gelangt war, dass sie einen ähnlich defensivorientierten Spiel-Stil verfolgen, wie die Südkoreanerinnen, gegen die es am 3. August in Brisbane im abschließenden Vorrundenspiel womöglich um den ersten Platz in der WM-Gruppe H gehen könnte. Zuvor treffen die Deutschen zum Start in Melbourne auf Marokko (24. Juli) und in Sydney auf Kolumbien (30. Juli).

Im Stadion am Bieberer Berg fanden sich jeweils vier Spielerinnen der Frankfurter Eintracht und der TSG Hoffmann in der Startformation wieder, bei der die Wolfsburgerin Merle Frohms erwartungsgemäß zwischen den Pfosten stand und Sara Däbritz von Olympique Lyon als Ball-Verteilerin im Mittelfeld aufgeboten worden war. Das frühe 1:0, erzielt durch die Hoffenheimerin Paulina Krumbiegel mit der Hacke auf Pass der Frankfurterin Nicole Anyomi, steckte den Rahmen ab (3. Minute). Den Deutschen gelang es fortan, den Gegner viel laufen zu lassen und tief in dessen Hälfte zurückzudrücken; phasenweise verteidigten die Vietnamesinnen ihren Strafraum mit zehn Spielerinnen.

Die Abschlüsse wollten einfach nicht gelingen

Doch es fehlte Voss-Tecklenburgs Leuten vielfach an der Konsequenz, aus ihrer optischen Überlegenheit Ertrag zu generieren; auf den letzten Metern kam immer wieder ein Fuß dazwischen, der die Kugel abfälschte oder Zuspiele landeten mangels Genauigkeit im Niemandsland. Dass auf Frohms Verlass ist, demonstrierte sie sehenswert kurz vor der Pause, als sie einen Fernschuss von Van Duong Thi, der sonst im Eck eingeschlagen wäre, im Sprung um den Pfosten lenkte.

Mit dem Seitenwechsel wechselte Voss-Tecklenburg dreimal. Marina Hegering, Janina Minge und Melanie Leupolz ersetzten Däbritz, Sara Doorsoun sowie Lena Lattwein – am Geschehen änderte es wenig, es waren die Deutschen, die auf den nächsten Treffer drängten, sich dabei aber ausgesprochen kompliziert anstellten. „Es muss unser Anspruch sein, das besser auszuspielen“, übte Krumbiegel hinterher Selbstkritik.

Das 2:0 fiel in der 80., als Minge im Fallen aus kurzer Distanz die Kugel über die Linie drückte und damit den letzten nennenswerten Beitrag der Deutschen lieferte. Den Schlusspunkt an diesem Sommerabend setzten dagegen der 32. der Fifa-Weltrangliste, der durch Nha Nguyen Thi Thanh in der Nachspielzeit einen Konter verwertete – und den DFB-Frauen endgültig die Gewissheit brachte, dass noch allerhand an Arbeit auf sie wartet, wenn sie ihren Wunsch demnächst tatsächlich mit der Wirklichkeit „Down Under“ in Einklang bringen möchten.

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