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#Keine Feste mehr in Uppsala

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Keine Feste mehr in Uppsala

Auch in Schweden spitzt sich die Corona-Krise wieder zu. Nun gelten zum ersten Mal für eine Region sogar strengere Empfehlungen als für den Rest des Landes. Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell hatte sie auf einer Pressekonferenz am Dienstag der Gesundheitsbehörde präsentiert; betroffen ist die Region Uppsala mit der gleichnamigen Großstadt im Norden von Stockholm. Uppsala ist die viertgrößte Stadt des Landes und berühmt für seine Universität. In den vergangenen Tagen aber erlangte es vor allem Aufmerksamkeit wegen der rasant steigenden Corona-Zahlen.

Matthias Wyssuwa

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

5117 Fälle gibt es insgesamt, die 14-Tages-Inzidenz in der Region liegt bei 207 Fällen pro 100.000 Einwohner. Es wird zwar wie überall im Land deutlich mehr getestet als zuvor, aber auch der Anteil der positiven Testergebnisse hatte in den vergangenen Wochen nach Angaben der Gesundheitsbehörde zugenommen. Demnach sind vor allem die Infektionszahlen unter den jungen Erwachsenen von 20 bis 29 Jahren gestiegen, im Umfeld von Studenten seien „Cluster“ entstanden.

Aber längst steigen auch die Infektionszahlen in den besonders gefährdeten Altersgruppen ab sechzig Jahren. Auch in den Krankenhäusern ist die Lage wieder angespannter – wenn auch noch nicht so sehr wie im Frühjahr, als mehr als hundert Patienten behandelt werden mussten. Im Sommer waren es zwischenzeitlich kaum noch eine Handvoll – nun sind es wieder mehr als dreißig, acht liegen auf der Intensivstation. Von einer „besorgniserregenden“ Entwicklung im Oktober sprach der für den Infektionsschutz zuständige Arzt der Region.

Seit Dienstag gilt nun für die Menschen in der Region, dass sie physischen Kontakt zu Menschen außerhalb ihres Haushalts vermeiden sollen. Auch solle man weder Feste organisieren noch an ihnen teilnehmen. Es wird davon abgeraten, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die strengeren Empfehlungen gelten zunächst bis zum 3. November, können aber weiter verlängert werden. Man lege die Messlatte nun für die nächsten zwei Wochen höher, um den Trend zu brechen, hatte Tegnell gesagt.

Mehr Empfehlungen, weniger Verbote

Er konnte aber nicht ausschließen, dass ähnliche Maßnahmen bald auch in anderen Regionen des Landes nötig sein werden. Denn nicht nur in Uppsala steigen die Infektionszahlen. Schweden hatte zu Beginn der Pandemie mit seinem mehr auf Empfehlungen und weniger auf Verboten beruhenden Kurs in der Corona-Krise viel Aufmerksamkeit erregt, dafür aber auch einen hohen Preis gezahlt: Weil in der ersten Phase das Virus auch in Alten- und Pflegeheimen wütete, liegt die Todeszahl im Verhältnis zu der Einwohnerzahl viel höher als bei den Nachbarn im Norden oder in Deutschland. Im Sommer aber hatte es lange nur wenige Infektionen und Todesfälle gegeben. Nun aber steigen die Zahlen. Zu den besonders betroffenen Gebieten gehört neben Uppsala abermals die Hauptstadt Stockholm, wo es nach Angaben der Gesundheitsbehörde eine 14-Tages-Inzidenz von 134 Fällen pro 100.000 Einwohner gibt. In ganz Schweden sind es 99.

Neue Empfehlungen für das ganze Land zeichnen sich aber noch nicht ab: auch nicht zum Tragen von Masken, das noch immer nicht empfohlen wird. Die schwedische Regierung immerhin – die bislang fast vollständig den Empfehlungen der Gesundheitsbehörde gefolgt ist – hat schon Konsequenzen gezogen: Sie will künftig das Recht haben, härter durchzugreifen im Kampf gegen die Ausbreitung eines Virus. Das neue Gesetz dazu dürfte aber nicht vor dem nächsten Sommer in Kraft treten.

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