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#Kritik an Frankreichs Atomkraft verfehlt

„Kritik an Frankreichs Atomkraft verfehlt“

Herr Le Maire, der für nächste Woche geplante deutsch-französische Ministerrat wurde kurzfristig abgesagt. Erleben wir das Ende der deutsch-französischen Freundschaft? Ist es Putin gelungen, Europa zu spalten?

Mit Sicherheit nicht. Niemand wird die deutsch-französische Freundschaft zerstören können. Es gibt ein Problem mit der Agenda, und durch die Zeit, die uns durch den Aufschub zur Verfügung steht, können wir uns besser vorzubereiten und bessere Ergebnisse erzielen. Das deutsch-französische Bündnis war immer das Herzstück des europäischen Einigungsprozesses und wird es auch bleiben. Es gibt keine Alternative zu diesem Bündnis, weil wir annähernd 40 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen und wir durch sehr tiefe historische Bindungen miteinander verbunden sind. Daran sollte niemand zweifeln.

Befinden wir uns also in einer Phase der fruchtbaren Konfrontation?

Ja, das ist ein treffendes Wort. Wir befinden uns in einer Phase des Nachdenkens. Wir stehen vor radikal neuen Herausforderungen: Inflation, Energiekrise, die Rückkehr des Krieges nach Europa, der uns direkt bedroht.

Was bedeutet das für die Beziehung zwischen Paris und Berlin?

Es müssen gemeinsame Antworten gefunden werden, auch wenn die Ausgangspunkte nicht immer identisch sind. Im Bereich der Verteidigung bevorzugen wir die europäische Souveränität. Deutschland hat seinerseits gerade Lösungen im Rahmen der NATO vorgeschlagen. Wir müssen darüber diskutieren. Was die Energie betrifft, so haben wir einen unterschiedlichen Ansatz: Wir glauben an die Kernenergie, Deutschland will auf sie verzichten. Wie können wir auf dieser Grundlage trotzdem die europäische Energieunabhängigkeit aufbauen? Das ist die zentrale Frage. Was die Inflation angeht, sind wir uns hingegen alle einig. In Frankreich haben wir 100 Milliarden Euro bereitgestellt, um unsere Landsleute zu schützen. Deutschland hat gerade 200 Milliarden Euro angekündigt.

Wie sehr belasten diese Meinungsverschiedenheiten die deutsch-französischen Beziehungen?

Ich denke, ein Fehler der deutsch-französischen Freundschaft bestünde darin, die Unterschiede beiseiteschieben zu wollen. Ich selbst war immer dafür, die Unterschiede auf den Tisch zu legen, um sie zu überwinden. Was die Energie betrifft, so sind wir in Frankreich der Ansicht, dass wir für einen erfolgreichen Klimaschutz und die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft die Kernenergie brauchen. Andererseits gibt es echte Übereinstimmungen zum Beispiel beim Wasserstoff. Unser gemeinsames strategisches Ziel lässt sich in einem einzigen Wort zusammenfassen: Unabhängigkeit.

Was bedeutet Unabhängigkeit konkret?

Jeder sieht, dass die europäische Abhängigkeit von russischem Gas ein strategischer und nicht nur ein wirtschaftlicher Fehler war. Wir dürfen uns nicht von einer Abhängigkeit in die nächste begeben. Wir müssen unabhängig sein, das heißt alle möglichen technologischen Mittel einsetzen, um Europa zum ersten elektrifizierten und dekarbonisierten Kontinent der Welt zu machen. Wir müssen über diversifizierte Bezugsquellen verfügen. Das ist ein Ziel, das uns einen sollte. Das erfordert viele Diskussionen, viel Arbeit, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen werden.

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