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#Maximilian Krah ist AfD-Spitzenkandidat für Europawahl

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Der AfD-Politiker Maximilian Krah wird Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl. Er wurde am Samstag von der Europawahlversammlung der AfD in Magdeburg auf Platz 1 der Liste gewählt. Dabei erzielte er 65,7 Prozent der Stimmen.

Krah ist seit vier Jahren Abgeordneter der AfD im Europaparlament, außerdem Mitglied im Bundesvorstand. Sein einziger Gegenkandidat war der selbst innerhalb der AfD weithin unbekannte Andreas Otti, ein früherer Berufsoffizier, der seit 2015 Bezirksvorsitzender der AfD Berlin-Spandau ist. Auf ihn entfielen 25,2 Prozent der Stimmen. 9,1 Prozent stimmten für „Nein zu allen“, also gegen beide Kandidaten.

Krah setzte sich damit überraschend klar durch. Andere AfD-Politiker, die eine Kandidatur gegen ihn erwogen hatten, traten nicht an. Aus Parteikreisen waren etwa die Namen des AfD-Bundestagsabgeordneten Norbert Kleinwächter und des Thüringer Landtagsabgeordneten René Aust genannt worden. Am Samstagmittag war zu hören, Krah habe nun doch so viele einflussreiche Unterstützer sammeln können, dass eine Kandidatur gegen ihn vergeblich gewesen wäre.

Krah gilt als Rechtsaußen in der AfD. Zu seinen Unterstützern zählen der thüringische AfD-Chef Börn Höcke und der AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla. Dessen Kollegin Alice Weidel hatte lange Vorbehalte gegen Krah erkennen lassen, sich aber in den Stunden vor der Wahl freundlicher geäußert.

In seiner Bewerbungsrede formulierte Krah einen Machtanspruch der AfD für Deutschland und Europa. „Wir wollen ganz Deutschland zu einem großen Sonneberg machen“, sagte er in Anspielung auf die thüringische Gemeinde, in der kürzlich zum ersten Mal ein AfD-Mann Landrat geworden war. Damit das gelinge, müsse die Partei „Kurs halten“. Krahs Rede in Magdeburg wurde von Teilen der Delegierten mit stehendem Applaus quittiert.  

Krah gegen die Gemäßigten

Mehrfach beschwor Krah den Geist von Riesa; dort hatte die AfD sich vor einem Jahr zu einem Parteitag getroffen, der zum Zusammenbruch des gemäßigten Lagers in der Partei und zum Höhenflug der Anhänger des extrem rechten Flügels geführt hatte. „In Riesa haben die Richtigen gewonnen“, sagte Krah, und: „Wir werden das, was wir in Riesa angefangen haben, nach Brüssel und Straßburg tragen.“

Die AfD lobte er als „die spannendste Rechtspartei in ganz Europa“. Sie zeige, dass man sich nicht anpassen müsse, um erfolgreich zu sein. Den in Riesa unterlegenen Parteifreunden warf Krah vor, in den vergangenen Monaten eine Schmutzkampagne gegen ihn betrieben zu haben.

Krah hat in Brüssel in den vergangenen Jahren immer wieder für Irritationen gesorgt. Der 46 Jahre alte Sachse wurde von der Fraktion, der die AfD-Delegation angehört, mehrfach suspendiert; unter anderem wegen Betrugsverdachts und wegen seiner Nähe zu Rechtsextremen.

Ein Delegierter hält bei einer Abstimmung auf der Europawahlversammlung der AfD am Samstag in Magdeburg eine Stimmkarte hoch


Ein Delegierter hält bei einer Abstimmung auf der Europawahlversammlung der AfD am Samstag in Magdeburg eine Stimmkarte hoch
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Bild: dpa

Krah hatte im französischen Wahlkampf Éric Zemmour unterstützt statt der im Vergleich gemäßigteren Marine Le Pen. Deren Partei gehört der Fraktion an, zu der auch die AfD gehört. Krah verteidigt sich zwar: Die eigenen AfD-Kollegen hätten ihn bei der Fraktionsführung angeschwärzt. Doch diese sah offenbar keinen Anlass, sich auf Krahs Seite zu schlagen.

Auch in Deutschland hat Krah erkennen lassen, dass er sich an der Selbstverharmlosungsstrategie der AfD nicht zu beteiligen gedenkt. Gerade ist sein Buch „Politik von rechts“ im Verlag des vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsextremisten Götz Kubitschek erschienen, und auch sein eigener Name erschien schon in Berichten des Nachrichtendienstes.

Auch jenseits der AfD macht Krah aus seiner politischen Haltung keinen Hehl. Der Jurist vertrat vor Gericht unter anderem den früheren Bischof der Piusbruderschaft Richard Williamson, der den Holocaust geleugnet hatte, sowie den als Dresdner „Hutbürger“ bekannt gewordenen ehemaligen LKA-Mann, der auf einer Pegida-Demo Journalisten anpöbelte, und jene Männer, die 2016 in Sachsen vor einer Kaufhalle einen irakischen Flüchtling an einen Baum fesselten.

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