#Merkel wartet ab, Frankfurt streitet heftig
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„Merkel wartet ab, Frankfurt streitet heftig“
Unser Autor: Sebastian Reuter
Bild: Robert Wenkemann
Von Kanzlerin und Ministerpräsidenten sind heute keine Lockerungen zu erwarten. Frankfurt diskutiert über „Querdenker“ und einen Wasserwerfer-Einsatz. Und das Motto des Fußballs derzeit lautet: Augen zu und durch. Der F.A.Z.-Newsletter.
Vielerorts in Deutschland wächst die Zahl der Corona-Neuinfektionen zwar nicht mehr exponentiell, doch der Anstieg pro Tag ist immer noch immens. An diesem Morgen meldete das Robert-Koch-Institut 10.824 neue Fälle. Am Nachmittag kommen Angela Merkel und die Ministerpräsidenten deswegen abermals zusammen, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pandemie zu beraten. Lockerungen sind erst einmal nicht in Sicht. In einer Beschlussvorlage des Bundes für die anstehende Beratung Merkels mit den Ministerpräsidenten der Länder werden stattdessen sogar striktere Maßnahmen ins Spiel gebracht. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geht jedenfalls schon mal von monatelangen Einschränkungen aus. Dass die Kanzlerin zu ähnlich harten Worten greifen wird wie Sebastian Kurz, scheint zumindest für diesen Montag allerdings ausgeschlossen. Österreichs Bundeskanzler rief seinen Landsleuten angesichts der immer dramatischeren Corona-Lage in seinem Land am Samstag zu: „Treffen Sie niemanden!“ Die Bundesregierung schaltete dagegen einen Werbespot und rief vor allem Jüngere so zum Zuhausebleiben auf. Das fanden viele gelungen, aber längst nicht alle lustig.
Frankfurt und die „Querdenker“
In Frankfurt ist am Samstag die Lage kurzzeitig außer Kontrolle geraten, als im Bahnhofsviertel sogenannte „Querdenker“ zumeist ohne Maske und Abstand ihre Gedanken zur Bekämpfung der Corona-Krise auf die Straße bringen wollten. Und eine größere Gruppe von vornehmlich linken Gegendemonstranten sie daran hindern wollte. Polizei marschierte auf, sogar Wasserwerfer wurden eingesetzt. Gegen diejenigen, die sich an die Corona-Regeln hielten wohlgemerkt. Über den Einsatz der Beamten ist nun ein heftiger Streit entbrannt. Festzuhalten ist bis hier hin: Dass die Corona-Krise viele Menschen zutiefst verunsichert, ist unbestritten. Dass dadurch, wie in Frankfurt, emotional aufgeladene Auseinandersetzungen entstehen, ist dann nur eine logische Folge. Natürlich müssen Debatten geführt werden – aber sie dürfen dabei keine unüberwindbar scheinenden Gräben hinterlassen, wie Carsten Knop kommentiert. Diese Gefahr besteht derzeit.
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