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#Mit dem Taxi zum Impftermin

Mit dem Taxi zum Impftermin

Es ist ein einfaches Rechenspiel: Weil im vergangenen Jahr viele Frankfurter mit Gehbehinderung Fahrten, die normalerweise von der Stadt bezahlt werden, nicht abgerufen haben, soll das gesparte Geld nun doch „verfahren“ werden. Senioren, die in Frankfurt gemeldet sind und einen Impftermin haben, können sich per Taxi zur Festhalle bringen lassen. Die Kosten übernimmt das Sozialdezernat. Das hat Daniela Birkenfeld (CDU), Sozialdezernentin, zur Eröffnung des Frankfurter Impfzentrums bekannt gegeben.

Ein von der Stadt ausgestellter Gutschein soll sowohl für die Hin- und Rückreise an beiden Impfterminen gelten. Auch eine Begleitperson darf mitfahren. „Fahrten mit Bus und Bahn sind für Senioren unter den derzeitigen Bedingungen ein Risiko“, sagte Birkenfeld am Montag. Die Senioren können sich von diesem Dienstag an unter der Telefonnummer 069/21245065 in der Zeit zwischen 8und 16 Uhr registrieren. „Wir wollen damit zusätzlich auch das Frankfurter Taxigewerbe unterstützen“, so Birkenfeld.

Offenbacher Rathauschef sagt Hilfe zu

Der Vorstoß aus Frankfurt setzt andere Städte unter Druck. Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) widersprach am Montag der Darstellung in den sozialen Medien, Offenbach habe keinen Fahrservice zur Impfung anbieten wollen. Man habe von Beginn an einen Fahrdienst für jene geplant, die keine andere Möglichkeit hätten, äußerte Schwenke in einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Man könne aber nicht sofort eine pauschale Zusage geben, ohne vorher zu klären, wer die Kosten trage. Allen Offenbachern, die Hilfe benötigten, werde auch geholfen, sagte Schwenke.

Innenminister Beuth sagte ebenfalls Hilfe zu: Senioren, die berechtigt seien, eine Krankenfahrt abzurechnen, könnten sich auch mit dem Taxi zum Impftermin fahren lassen. „Wenn die Krankenkasse das, aus welchem Grund auch immer, nicht bezahlt, dann übernimmt das Land Hessen die Kosten“, sagte Beuth.

Ein Testlauf

In Wiesbaden, Gießen, Kassel, Darmstadt, Fulda und Frankfurt eröffnen am Dienstag die ersten sechs von insgesamt 28 Impfzentren in Hessen. In Frankfurt erwartet man am ersten Tag etwa 500 Personen, in Darmstadt etwa 250. Zum Wochenende sollen die Zahlen steigen. Der etwa ruhigere Impfstart dient auch als Testlauf. „Es wird mit Sicherheit noch Punkte geben, bei denen wir nachsteuern müssen“, sagte Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Die Grünen).

Schon vor der Öffnung des Impfzentrums hatte die Stadt auf die Sorgen vieler Senioren reagiert, die fürchteten, zu weite Wege rund um die Festhalle zurücklegen zu müssen. Ein zweiter Eingang soll die Situation entspannen. Alle mobilen Impfberechtigten, die beispielsweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi anreisen, sollen den barrierefreien Eingang City an der Friedrich-Ebert-Anlage nutzen. Auch der Eingang über den Treppenzugang an der Brüsseler Straße ist geöffnet. Impfberechtigte, die eine Gehbehinderung haben und deshalb auf besonders kurze Laufwege angewiesen sind, können über das Tor Ost an der Brüsseler Straße oder über das Tor Nord an der Theodor-Heuss-Alle auf das Gelände kommen – jedoch ist eine Einfahrt nur mit Impfberechtigung gestattet.

Parallel zum Impfstart in den Zentren arbeitet die Landesregierung daran, die Technik für das Anmeldeverfahren zu verbessern. In einer Sondersitzung des Sozialausschusses berichtete die zuständige Staatssekretärin Anne Janz (Die Grünen), dass man inzwischen auf Klagen über die Call-Center reagiert habe. So war bemängelt worden, dass manche Anrufer ihren Namen bis zu fünf Mal hätten buchstabieren müssen, weil das Personal Verständnisschwierigkeiten gehabt habe. Der deutsche Dienstleister habe einen geringen Teil der Telefonate von Subunternehmen in türkischen Call-Centern abwickeln lassen, berichtete Janz. Dort gebe es inzwischen eine Qualitätssicherung. Das Personal, das sich als „nicht fit genug“ erwiesen habe, sei inzwischen nicht mehr tätig.

Die SPD im Landtag kritisierte, dass es ausgerechnet den über Achtzigjährigen schwergemacht werde, sich impfen zu lassen. Das Online-Portal für die Vergabe der Impftermine sei nur für internetaffine Menschen handhabbar. Für die Menschen im ländlichen Raum sei es zudem eine Zumutung, wenn zunächst nur die sechs Impfzentren in den großen Städten öffneten. Alle 28 Impfzentren seien längst einsatzbereit, so dass überall mit den Impfungen begonnen werden könne. Dass derzeit noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung stehe, um die volle Kapazität aller Zentren zu nutzen, sei kein Argument gegen deren Inbetriebnahme.

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