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#Mitarbeiterinnen mit Spy-Cams gefilmt

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Mitarbeiterinnen mit Spy-Cams gefilmt

In der Produktionsfirma ZDF Digital, einer hundertprozentigen Tochter des Zweiten Deutschen Fernsehens, soll es Recherchen des „Spiegel“ zufolge Fälle von Überwachung in intimen Situationen gegeben haben. Wie in der aktuellen Ausgabe des Magazins berichtet, wird der ehemalige Geschäftsführer der Produktionsfirma der „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ beschuldigt. Es soll, so haben es die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben, bei einer Klausurtagung Mitarbeiterinnen auf ihren Hotelzimmern heimlich gefilmt haben. Der Manager bestreitet die Vorwürfe.

ZDF Digital war dafür zuständig, „anspruchsvolle TV- und Multimedia-Produkte für nationale und internationale Kunden“ zu produzieren. Verantwortlich für die Inhalte war Carim Aadam, der das Team aus Redakteurinnen und Redakteuren, aber auch vielen Werkstudenten, Praktikanten und Aushilfen leitete. Anfang Juli trennte sich der Sender von dem Manager. Warum, unterliege als Personalthema der Vertraulichkeit, hieß es damals.

Kameras im Hotelzimmer

Die betroffenen Mitarbeiterinnen, drei Frauen im Alter zwischen 26 und 28 Jahren, gaben gegenüber dem „Spiegel“ an, mit weiteren Mitgliedern aus ihrem Team an einer Klausur im unterfränkischen Markt Kleinheubach teilgenommen zu haben. Dort soll Aadam bis spät in die Nacht mit ihnen getrunken haben. Eine der Mitarbeiterinnen entdeckte vor dem Schlafengehen in ihrem Hotelzimmer einen schwarzen Adapter in der Steckdose, den sie als getarnte Kamera identifizierte. Aadam habe versucht, die Geräte verschwinden zu lassen und den Verdacht von sich zu lenken. Die Polizei nahm die Vorfälle noch am Abend des Geschehens auf.  

Die Frauen berichten dem „Spiegel“, ihnen sei vonseiten des ZDF anschließend keine Hilfe angeboten worden. Im Herbst 2018, ein Jahr später, informierte die Kriminalpolizei über einen Verdacht: Carim Aadam war von einer der Kameras, die in einem der Hotelzimmer eingesteckt waren, selbst gefilmt worden. „Dem Angeschuldigten wird in der Anklageschrift zur Last gelegt, im Hotelzimmer zweier Damen ohne deren Wissen jeweils eine sogenannte Spy-Cam installiert zu haben, welche Bilder aufzeichnete“, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft mit.

Wie der „Spiegel“ berichtet, hatte Aadam in der Redaktion eine regelrechte Penis-Obsession verbreitet: Er malte Phalli auf die Unterlagen seiner Kolleginnen und an die Tür neben seinem Büro. Zu seinem 40. Geburtstag gab es Getränke mit entsprechend geformten Strohhalmen, von seinem Team bekam er eine Torte voller eregierter Penisse. „Die Penisse waren allgegenwärtig“, so eine der Betroffenen gegenüber dem „Spiegel“. Aadam argumentiert, er habe sich auf einen Gag des Moderators Jan Böhmermann bezogen – und sich über die Torte beschwert. Mit unmissverständlich sexistischen Sprüchen fiel er den befragten Mitarbeiterinnen offenbar nicht auf.

Aadam bestreitet sämtliche Vorwürfe. In einer Stellungnahme heißt es, der Anklagevorwurf sei in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht unbegründet.

Die Betroffenen gaben an, erst von den Vorwürfen erfahren zu haben, als sie mithilfe eines Fachanwalts bei der Geschäftsführerin nachfragten. Sie sind laut „Spiegel“-Bericht in psychologischer Behandlung und wollen anonym bleiben. Vom ZDF fühlen sie sich allein gelassen und haben vor dem Arbeitsgericht Mainz Klage eingereicht. Es geht um eine deutliche Entschädigung und eine Einstufung der Ereignisse als Arbeitsunfall bei der Berufsgenossenschaft. „Sollten die Vorwürfe zutreffen, ist das völlig inakzeptabel“, sagt ZDF-Intendant Thomas Bellut dem „Spiegel“. Eine Bitte der F.A.Z. um Stellungnahme blieb bis zum Freitagabend unbeantwortet.

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