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#Nach Coup gegen FC Bayern: Borussia Dortmund stoppt den VfB Stuttgart nicht

Zuletzt lief es für den BVB erstaunlich gut. Doch die Niederlage im Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart kostet den BVB den vierten Tabellenplatz. Trainer Edin Terzic verbreitet trotzdem Zuversicht.

Irgendwann im Sommer, wenn nicht nur der Deutsche Meister feststeht, sondern auch alle anderen wichtigen sportlichen Bundesligaentscheidungen gefallen sind, dürfte in so manchem Alptraum der Angehörigen von Borussia Dortmund dieses weiße Trikot mit dem roten Brustring auftauchen.

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Jedenfalls wenn der BVB dann einer Saison ohne Champions League entgegenblickt, was zu einer immer konkreteren Gefahr wird. Das mit 2:1 verlorene Hinspiel gegen den VfB Stuttgart war aufgrund der schwachen Leistung ein Saisontiefpunkt, auch im DFB-Pokal ist der Revierklub gegen die Schwaben ausgeschieden.

Nun, nach der 0:1-Niederlage im dritten Duell in dieser Saison, ist der direkte Konkurrent aus dem Süden kaum mehr einholbar. „Das ist ein herber Rückschlag“, sagte Dortmunds Kapitän Emre Can, nachdem sein Klub auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht ist. „Wir wollen den Rückstand gegenüber Stuttgart auf einen Punkt verkürzen, jetzt sind es sieben Punkte.

Nur eine beeindruckende Aktion

Sollte es tatsächlich schief gehen mit der Champions League-Qualifikation würden nicht nur die Niederlagen gegen VfB, sondern auch dieser Schuss von Nico Schlotterbeck aus zweieinhalb Metern über das Stuttgarter Tor gut in die Alpträume passen (80.). Es war ein Fehlversuch, der sehr teuer werden könnte.

„Ich glaube, dass ich den machen muss, das weiß ich“, sagte Schlotterbeck, der überdies beim Gegentor durch Serhou Guirassy zu weit weg von dem Stuttgarter Stürmer war (64.). Geradezu trotzig verkündete der Dortmunder Verteidiger jedoch: „Für mich waren wir heute die bessere Mannschaft, wir haben es nur verpasst, die Tore zu machen. Ich glaube, wenn wir so weiter machen, werden wir das schaffen.“

Das Spiel einer fest zum nächsten Schritt entschlossenen Mannschaft hatte der BVB seinem Publikum allerdings nicht geboten. Sportdirektor Sebastian Kehl lobte das „hohe taktische Niveau“, aber lange Zeit blieb die spektakuläre Choreographie des Publikums die beeindruckendste Aktion dieses Abends.

Serhou Guirassy erzielt das entscheidende Tor für den VfB Stuttgart.


Serhou Guirassy erzielt das entscheidende Tor für den VfB Stuttgart.
:


Bild: AP

Das Westfalenstadion, das mittlerweile den Namen eines Versicherungskonzerns trägt, wurde 50 Jahre alt. Während in den Minuten vor dem Anpfiff auf den beiden langen Geraden in schwarz-gelb der Schriftzug „Westfalen Stadion“ erschien, war auf der Südtribüne eine goldene „50“ zu sehen und davor wurden Bilder der größten Momente entrollt, die es hier zu feiern gab.

„Der Rahmen war unfassbar schön“, sagte Kehl, und das Spiel sei „ordentlich“ gewesen, wie Kapitän Can ergänzte. Aber „ordentlich“ wird vermutlich nicht reichen in den schwierigen Duellen in Leipzig, gegen Leverkusen und in der Champions League gegen Atletico Madrid, die nun bevorstehen.

Engagierter Widerstand

Dabei waren die Voraussetzungen für ein großes schwarz-gelbes Fest nicht nur aufgrund des Stadiongeburtstages hervorragend. Wegen diverser Verletzungen spielten die Stuttgarter in einer ungewohnten Formation: Der Mittelfeldspieler Angelo Stiller half als Innenverteidiger aus, was er in der Bundesliga noch nie tun musste. Und die Dortmunder waren beflügelt von zuletzt fünf Siegen am Stück und dem schönen 2:0-Sieg beim FC Bayern aus der Vorwoche.

Aber irgendwie fehlten die durchschlagenden Momente, auch weil die Stuttgarter engagiert Widerstand leisteten. „Das heute in dieser Konstellation so abzureißen, das macht mich stolz“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß, „das war ein ganz wichtiger Schritt.“ Ein wenig hatte er ja befürchtet, dass das 3:3 gegen Heidenheim in der Vorwoche Spuren hinterlassen haben könnte. Doch der VfB ist offensichtlich stabil genug, um solche Rückschläge konstruktiv zu verarbeiten.

Schon vor der Pause hatten die Gäste eine hervorragende Chance, als Guirassy aus kurzer Distanz und völlig unbedrängt neben das Tor (25.) köpfte. Auf der anderen Seite verpasste Karim Adeyemi das 1:0, als er auf das Stuttgarter Tor zugelaufen, aber nur den Fuß von Keeper Alexander Nübel traf (31.).

Am Ende warfen die Dortmunder alles nach vorne, sogar Innenverteidiger Mats Hummels spielte in der neun Minuten langen Nachspielzeit in der Sturmspitze, und ein paar Chancen hatten die Dortmunder schon: einen Kopfball von Füllkrug (66.) oder eine Möglichkeit von Sebastien Haller (90+7.).

Aber sie wollen auf jeden Fall weiter an sich glauben und die positiven Aspekte der der vergangenen Woche in den Vordergrund stellen. „Ich glaube, dass wir eine gute Leistung gegen eine Topmannschaft gezeigt haben“, sagte Dortmund-Trainer Edin Terzic, „wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“. Die Qualität und die derzeitige Form seiner Mannschaft mache ihn „zuversichtlich“ für die bevorstehenden Aufgaben. Am Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) steht die Partie in Madrid im Viertelfinale der Champions League bevor.

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Zuletzt lief es für den BVB erstaunlich gut. Doch die Niederlage im Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart kostet den BVB den vierten Tabellenplatz. Trainer Edin Terzic verbreitet trotzdem Zuversicht.

Irgendwann im Sommer, wenn nicht nur der Deutsche Meister feststeht, sondern auch alle anderen wichtigen sportlichen Bundesligaentscheidungen gefallen sind, dürfte in so manchem Alptraum der Angehörigen von Borussia Dortmund dieses weiße Trikot mit dem roten Brustring auftauchen.

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Jedenfalls wenn der BVB dann einer Saison ohne Champions League entgegenblickt, was zu einer immer konkreteren Gefahr wird. Das mit 2:1 verlorene Hinspiel gegen den VfB Stuttgart war aufgrund der schwachen Leistung ein Saisontiefpunkt, auch im DFB-Pokal ist der Revierklub gegen die Schwaben ausgeschieden.

Nun, nach der 0:1-Niederlage im dritten Duell in dieser Saison, ist der direkte Konkurrent aus dem Süden kaum mehr einholbar. „Das ist ein herber Rückschlag“, sagte Dortmunds Kapitän Emre Can, nachdem sein Klub auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht ist. „Wir wollen den Rückstand gegenüber Stuttgart auf einen Punkt verkürzen, jetzt sind es sieben Punkte.

Nur eine beeindruckende Aktion

Sollte es tatsächlich schief gehen mit der Champions League-Qualifikation würden nicht nur die Niederlagen gegen VfB, sondern auch dieser Schuss von Nico Schlotterbeck aus zweieinhalb Metern über das Stuttgarter Tor gut in die Alpträume passen (80.). Es war ein Fehlversuch, der sehr teuer werden könnte.

„Ich glaube, dass ich den machen muss, das weiß ich“, sagte Schlotterbeck, der überdies beim Gegentor durch Serhou Guirassy zu weit weg von dem Stuttgarter Stürmer war (64.). Geradezu trotzig verkündete der Dortmunder Verteidiger jedoch: „Für mich waren wir heute die bessere Mannschaft, wir haben es nur verpasst, die Tore zu machen. Ich glaube, wenn wir so weiter machen, werden wir das schaffen.“

Das Spiel einer fest zum nächsten Schritt entschlossenen Mannschaft hatte der BVB seinem Publikum allerdings nicht geboten. Sportdirektor Sebastian Kehl lobte das „hohe taktische Niveau“, aber lange Zeit blieb die spektakuläre Choreographie des Publikums die beeindruckendste Aktion dieses Abends.

Serhou Guirassy erzielt das entscheidende Tor für den VfB Stuttgart.


Serhou Guirassy erzielt das entscheidende Tor für den VfB Stuttgart.
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Das Westfalenstadion, das mittlerweile den Namen eines Versicherungskonzerns trägt, wurde 50 Jahre alt. Während in den Minuten vor dem Anpfiff auf den beiden langen Geraden in schwarz-gelb der Schriftzug „Westfalen Stadion“ erschien, war auf der Südtribüne eine goldene „50“ zu sehen und davor wurden Bilder der größten Momente entrollt, die es hier zu feiern gab.

„Der Rahmen war unfassbar schön“, sagte Kehl, und das Spiel sei „ordentlich“ gewesen, wie Kapitän Can ergänzte. Aber „ordentlich“ wird vermutlich nicht reichen in den schwierigen Duellen in Leipzig, gegen Leverkusen und in der Champions League gegen Atletico Madrid, die nun bevorstehen.

Engagierter Widerstand

Dabei waren die Voraussetzungen für ein großes schwarz-gelbes Fest nicht nur aufgrund des Stadiongeburtstages hervorragend. Wegen diverser Verletzungen spielten die Stuttgarter in einer ungewohnten Formation: Der Mittelfeldspieler Angelo Stiller half als Innenverteidiger aus, was er in der Bundesliga noch nie tun musste. Und die Dortmunder waren beflügelt von zuletzt fünf Siegen am Stück und dem schönen 2:0-Sieg beim FC Bayern aus der Vorwoche.

Aber irgendwie fehlten die durchschlagenden Momente, auch weil die Stuttgarter engagiert Widerstand leisteten. „Das heute in dieser Konstellation so abzureißen, das macht mich stolz“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß, „das war ein ganz wichtiger Schritt.“ Ein wenig hatte er ja befürchtet, dass das 3:3 gegen Heidenheim in der Vorwoche Spuren hinterlassen haben könnte. Doch der VfB ist offensichtlich stabil genug, um solche Rückschläge konstruktiv zu verarbeiten.

Schon vor der Pause hatten die Gäste eine hervorragende Chance, als Guirassy aus kurzer Distanz und völlig unbedrängt neben das Tor (25.) köpfte. Auf der anderen Seite verpasste Karim Adeyemi das 1:0, als er auf das Stuttgarter Tor zugelaufen, aber nur den Fuß von Keeper Alexander Nübel traf (31.).

Am Ende warfen die Dortmunder alles nach vorne, sogar Innenverteidiger Mats Hummels spielte in der neun Minuten langen Nachspielzeit in der Sturmspitze, und ein paar Chancen hatten die Dortmunder schon: einen Kopfball von Füllkrug (66.) oder eine Möglichkeit von Sebastien Haller (90+7.).

Aber sie wollen auf jeden Fall weiter an sich glauben und die positiven Aspekte der der vergangenen Woche in den Vordergrund stellen. „Ich glaube, dass wir eine gute Leistung gegen eine Topmannschaft gezeigt haben“, sagte Dortmund-Trainer Edin Terzic, „wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“. Die Qualität und die derzeitige Form seiner Mannschaft mache ihn „zuversichtlich“ für die bevorstehenden Aufgaben. Am Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) steht die Partie in Madrid im Viertelfinale der Champions League bevor.

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