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#Porzellan im diplomatischen Dienst

Aller Streitigkeiten zum Trotz, die sich um den Begriff Preußen immer wieder entzünden, hat sich Lempertz’ Format der seit 2018 so genannten „Preußen Auktion“ etabliert und ist zu einer festen Größe im Kalender des Kölner Hauses geworden. Aus der Offerte mit 280 Losen, die am heutigen 22. April in Berlin zum Aufruf kommt, sticht eine filigrane Berliner Gebäckdose des Jugendstils aus der Twinight Collection hervor. 2019 hatte Lempertz das Pendant für 18.750 Euro mit Aufgeld verkauft (Taxe 15.000 bis 20.000 Euro).

Beide Do­sen wurden 1903 in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin KPM nach einem Entwurf von Emil Rutte gefertigt und unterscheiden sich lediglich leicht in der Farbgebung der großen Nachtfalter auf nachtblauem Unterglasurfond, die die Gefäße schmücken. Die nun bei Lempertz angebotene 16 Zentimeter hohe Dose be­fand sich einst in der Sammlung des Berliner Kunsthändlers Wilhelm Weick und kommt nun für 15.000 bis 20.000 Euro aus einer Berliner Privatsammlung.

Dazu gut passen würde ein farbenfrohes, mit feinen Blumen bemaltes Service aus sechs Biedermeier-Tassen nebst Un­tertassen. Es wurde um 1830 in der Kaiserlichen Manufaktur in Wien gefertigt und ist auf 2000 bis 2500 Euro taxiert. Etwas früher, 1826 bis 1832, entstand die „Münchner Vase Nr. 1“ mit Blumen und Früchten von KPM, deren Entwurf Friedrich Gärtner 1822 für die Nymphenburger Manufaktur fertigte.

Nach Berlin kam die Vasenform als Geschenk des Münchner Hofs zur Hochzeit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit der bayerischen Prinzessin Elisabeth Ludovika 1823, wurde ab 1826 von der KPM übernommen und in vier unterschiedlichen Größen ausschließlich für den König als diplomatische oder familiäre Gabe produziert. Insgesamt gibt es 137 Exemplare von der 50 Zentimeter hohen Art (12.000/15.000). Aus derselben Epoche und ebenfalls von KPM kommt eine Deckelvase mit dem Bildnis König Friedrichs II., glänzend radierter Vergoldung und einem plastischen Jupiter-Adler als Knauf, die mit einer Provenienz des Königlichen Hauses Hannover aufwarten kann (8000/12.000).

Taxe für 15.000 bis 20.000 Euro: Jugendstilkeksdose der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin, 1903


Taxe für 15.000 bis 20.000 Euro: Jugendstilkeksdose der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin, 1903
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Bild: Lempertz

Unter den wenigen Gemälden befinden sich drei Werke aus dem Zyklus Brandenburgiana des Berliner Malers Bernhard Rode, den 1757 Prinz August Wilhelm von Preußen beauftragte, die Geschichte Brandenburgs in 14 Bildern zu illustrieren – darunter „Die Salbung König Friedrichs I.“ (30.000/40.000).

In der Rubrik „Berliner Salon“ bietet Lempertz 39 Lose an – darunter ein marktfrischer Scherenstuhl mit rekonstruiertem Seidendamastbezug, dessen Entwurf Franz von Stuck um 1898 realisierte (3000/4000), sowie ein mit Intarsien verzierter, gleichfalls erstmals auf den Markt kommender Mahagonischrank aus dem Musikzimmer Joseph Maria Olbrichs von 1905 (18.000/25.000). Eine Sammlung von Koffern der Pariser Manufaktur Louis Vuitton und Edmond Goyard (1000/7000) vervollständigt das mondäne Angebot, das insgesamt 682.000 Euro einspielen soll.

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