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#Taximorde werden neu aufgerollt

„Taximorde werden neu aufgerollt“

Es waren zwei der mysteriösesten Tötungsdelikte der Achtziger Jahre: der Mord an zwei Taxifahrern in Hessen. Nun soll der Fall, der seitdem in den Cold Case Akten der Ermittlungsbehörden lagerte, wieder aufgerollt werden. Die Staatsanwaltschaft Gießen und die Regionale Kriminalinspektion Friedberg haben erstmals neue Hinweise gefunden, die die Morde miteinander verbinden – und erhoffen sich nun weitere Informationen, was hinter den Morden stecken könnte.

Katharina Iskandar

Verantwortliche Redakteurin für das Ressort „Rhein-Main“ der Sonntagszeitung.

Der erste Mord ereignete sich am 30. Oktober 1988. Damals wurde der Taxifahrer Horst Krug, 61 Jahre alt, an einem Parkplatz des „Usa-Wellenbades“ in Bad Nauheim in seinem Taxi mit insgesamt 34 Messerstichen getötet. Der Täter entwendete eine Geldbörse mit den Einnahmen mehrerer Tage sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine kleine Schusswaffe, Modell „Frommer Baby“, wie die Staatsanwaltschaft Gießen nun mitteilte.

Eine solche Waffe wurde auch in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember 1988 in Niddatal-Assenheim genutzt. Ein ebenfalls unbekannter Täter schoss auf die Schaufensterscheibe einer Apotheke. Die Polizei sicherte die Projektile. Sie konnten eindeutig dem Waffentyp „Frommer Baby“ zugeordnet werden.

Der zweite Mord

Eben jene Waffe wurde auch Mitte 1989 bei einem Tötungsdelikt auf eine damals 48 Jahre alte Frau verwendet. Christel Rink aus Reichelsheim war ebenfalls Taxifahrerin. Der Täter suchte sie am 16. Mai 1989 auf einem Feldweg in der Gemarkung Florstadt auf und tötete sie mit insgesamt fünf Schüssen aus einer Pistole der Marke „Frommer Baby“.

Anschließend fügte er ihr mit einem Pflasterstein am Kopf erhebliche Verletzungen zu. Nach der Tat entwendete er auch ihre Geldbörse, wie schon bei dem ersten Taxifahrer, und floh mit dem Fahrzeug in Richtung Frankfurt. Das Fahrzeug stellte er in einem Industriegebiet in der Nähe der Borsigallee ab.

Tatwaffe in Frankfurt versteckt

Einige Tage später wurden persönliche Gegenstände der getöteten Christel Rink in einem Schließfach in der Frankfurter Hauptwache gefunden – darin befand sich auch die Tatwaffe.

Die bislang vielversprechendste Möglichkeit, des Täters habhaft zu werden, ergab sich am 20. Mai 1989. Ein Mann versuchte, die Gegenstände aus dem Schließfach bei der Schließfachaufsicht abzuholen. Nachdem er jedoch merkte, dass das Aufsichtspersonal die Polizei verständigt hatte, floh er. Die Polizei ließ ein Phantombild des unbekannten Mannes erstellen.

Phantombild erstellt

Demnach handelt es sich um einen zu diesem Zeitpunkt 25 bis 30 Jahre alten Mann mit sportlicher, schlanker Figur und einem hellen Teint. Er hatte mittelblonde, kurze Haare und einen dünnen Oberlippenbart. Er sprach hochdeutsch. An jenem Tag hat er eine unifarbene Sommerhose und ein weißes T-Shirt getragen.

Wie die Staatsanwaltschaft Gießen am Donnerstag mitteilte, nahm die Behörde gemeinsam mit der Polizei bereits im Jahr 2018 die Ermittlungen zu den sogenannten „Taxi Morden“ auf. Seitdem wurden zahlreiche Zeugen vernommen und umfangreiche serologische Untersuchungen an den sichergestellten Asservaten durchgeführt.

„Im Zuge der Neubewertung der Fälle unter Einbindung der Operativen Fallanalyse des Hessischen Landeskriminalamts konnte zudem erstmals ein Zusammenhang zwischen den Morden an den beiden Taxifahrern Horst Krug und Christel Rink hergestellt werden“, teilte Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger mit. Basierend auf er Annahme, „dass die im Fall Rink genutzte Tatwaffe Frommer Baby höchstwahrscheinlich beim Raub zum Nachteil von Horst Krug entwendet wurde“. Am 1. März wird der Fall in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ vorgestellt.

Für Angaben, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft Gießen eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden können, nimmt die Polizei Friedberg unter der Telefonnummer 06031/601-222 oder im Internet unter der Mail-Adresse [email protected] entgegen.

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