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#Thüringer CDU-Politiker Hauptmann tritt aus der Partei aus

Thüringer CDU-Politiker Hauptmann tritt aus der Partei aus

Einen Tag nach Durchsuchungen seiner Wohnungen und Büros in Thüringen, Brandenburg und Berlin ist der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann aus der CDU ausgetreten. Das teilte der Vorsitzende des Thüringer CDU-Landesverbandes, Christian Hirte, am Freitag mit. Bei den Durchsuchungen am Donnerstag war die Generalstaatsanwaltschaft Jena auf ein Konto mit annähernd einer Million Euro gestoßen, die Hauptmann als Provision für die Vermittlung von Mund-Nasenschutz-Masken an Landratsämter in Thüringen in Rechnung gestellt und von einer Frankfurter Firma, die mit Medizinprodukten handelt, auch bezahlt bekommen haben soll.

Stefan Locke

Stefan Locke

Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.

Das Thüringer Oberlandesgericht sperrte das Konto, das auf eine von Hauptmann zuvor gegründete Firma laufen soll. Gegen den 36 Jahre alten Politiker ermittelt die Jenaer Behörde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und gegen die Frankfurter Firma wegen des Verdachts der Bestechung.

CDU-Landesverband: „Uneingeschränkte Unterstützung“ für Ermittler

Mit seinem Parteiaustritt kam Hauptmann mehrmaligen Aufforderungen sowohl von Hirte als auch des Thüringer CDU-Vorstandes nach. Der Landesverband hatte den Ermittlungsbehörden bereits am Donnerstag seine „uneingeschränkte Unterstützung“ zugesichert. Der mutmaßliche Korruptionsfall fällt auch für die Thüringer CDU in eine Zeit, in der sie sich nach den schweren Verlusten bei der Landtagswahl 2019 und den Querelen um die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten, wieder auf dem Weg der Konsolidierung befand.

Für die neuen Vorsitzenden in Partei und Fraktion, Christian Hirte und Mario Voigt, steht mit der Landtagswahl in Thüringen im September bereits die nächste Bewährungsprobe bevor. Auch das dürfte ein Grund für das schnelle und konsequente Handeln der Partei im Fall Hauptmann sein.

Der 36 Jahre alte Südthüringer hatte in seiner Heimatregion zwei Mal das Direktmandat für den Bundestag gewonnen. Er hatte Mitte März nach Vorwürfen, sich als Abgeordneter im Gegenzug für Gefälligkeiten unter anderem für das autokratische Regime Aserbaidschans eingesetzt zu haben, sein Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt mit der Begründung, seine Familie schützen zu wollen. Jeglichen Zusammenhang mit möglichen Masken-Geschäften hatte er vehement bestritten.

Ehrenerklärung unterzeichnet

Auch die von der Bundestagsfraktion geforderte Ehrenerklärung, nach der die Abgeordneten nicht an der Vermittlung von Medizinprodukten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verdient hätten, hatte Hauptmann noch am 10. März unterzeichnet. Hauptmann selbst war am Freitag nicht zu erreichen. Auch seine Internetseiten sind abgeschaltet.

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