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#Wann hat Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine verloren?

„Wann hat Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine verloren?“

Am „Tag des Sieges“ hat Wladimir Putin nicht verkünden können, dass er seinen vaterländischen Krieg gewonnen habe. Den „Spezialoperationen“ ist es nicht gelungen, in der Ukraine einen Regimewechsel („Entnazifizierung“) herbeizubomben. Die Großoffensive im Osten kommt kaum voran. Die russischen Streitkräfte haben in verlustreichen Schlachten vor allem sich selbst „entmilitarisiert“. Die Ukraine dagegen wird vom Westen aufgerüstet wie noch nie in ihrer Geschichte.

Diese Unterstützung war nach dem Einmarsch nur langsam in Gang gekommen, weil man auch im Westen erwartet hatte, dass die russischen Invasoren die Ukraine binnen Tagen überrennen würden. Doch die Ukrainer legten eine derartige Wehrhaftigkeit an den Tag, dass nun auch der Gedanke an einen Sieg der Überfallenen über die Eindringlinge nicht mehr als irreal gilt.

In der deutschen Debatte, die den Begriff „Sieg“ scheut (weil mancher dann wohl noch immer an „Heil“ denkt), zieht man Formeln vor wie „Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren“ und „Putin darf den Krieg nicht gewinnen“. Langsam wird die deutsche Politik aber auch auf dem Schlachtfeld der Worte mutiger. Bundeskanzler Scholz wagte in seiner Ansprache zum 8. Mai sogar die Vorhersage, „Putin wird den Krieg nicht gewinnen“. So weit wie die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen wollte er jedoch noch nicht gehen. Die sagt: „Wir wollen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt.“

Darf Moskau den Donbass und die Krim behalten?

Was aber hat man konkret unter verlieren/nicht verlieren und gewinnen/nicht gewinnen zu verstehen? Über die Mittel wird endlos gestritten, beim Zweck aber bleibt die Debatte im Ungefähren. Hat die Ukraine gesiegt, wenn kein russischer Soldat mehr auf ukrainischem Boden steht? Hat Putin nicht gewonnen, wenn er den Donbass und die Krim behalten darf? Da gerät der Redefluss ins Stocken. Dann wird allenfalls darauf verwiesen, dass es keinen „Diktatfrieden“ geben dürfe und nur die Ukrainer darüber zu entscheiden hätten, welcher Ausgang des Krieges für sie akzeptabel sei.

Wer nicht Kriegspartei sein will, tut sich schwer damit, Kriegsziele festzulegen. Allein Washington bekundete, Russland so schwächen zu wollen, dass es keinen weiteren Überfall begehen kann. In Berlin dagegen reichen die meisten Äußerungen nur bis zum angestrebten Waffenstillstand. Danach beginnt die Zone der Ratlosigkeit. Denn nach wie vor ist nicht zu erkennen, wie eine Einigung aussehen sollte, mit der sowohl Putin als auch die Ukrainer leben könnten.

Putin hat sich mit seiner Propaganda selbst gefesselt

Der russische Präsident hat sich mit seiner absurden Propaganda gegen die Ukraine, Amerika und die NATO selbst gefesselt. Zwar bestimmen Diktatoren, was öffentliche Meinung in ihren Reichen ist. Doch selbst Hitler hätte 1942 nicht mit der Bemerkung aus Russland abziehen können, der Überfall wie auch seine ganze Weltanschauung seien bedauerliche Irrtümer gewesen. Putin führt mit seinem Krieg gegen die Ukraine Russland in den Ruin. Er kann nicht auch noch als geschlagener Feldherr heimkehren. Er muss Beute mitbringen – mindestens Teile der Ukraine, die er noch nicht hatte.

Wie aber könnte Kiew einem schmutzigen Deal mit einem verlogenen Aggressor zustimmen, der darin bestünde, Land gegen temporären Nichtkrieg zu tauschen? Bis Putin, besser vorbereitet, wieder angreift, weil er angesichts der Misere in seinem Land noch dringender einen „Erfolg“ braucht? Welchen internationalen Garantien sollte Kiew vertrauen, nachdem das Budapester Memorandum sich als wertlos erwiesen hat und der Westen die direkte Konfrontation mit Moskau scheut?

Wie da ein „gesichtswahrender Kompromiss“ zwischen Kiew und dem Kreml aussehen sollte, bleibt das Geheimnis jener, die ihn fordern. Es ist nicht zu erwarten, dass Putin freiwillig die Gebiete aufgibt, die er eroberte. Der David in Kiew aber glaubt mehr denn je, den russischen Goliath aus dem – ganzen – Land treiben zu können, wenn der Westen Panzer statt Steinschleudern liefert.

Alice Schwarzer und ihre Brieffreunde werden nicht abraten

Der Krieg um die Ukraine könnte also lange dauern. Putin setzt möglicherweise darauf, dass die Widerstandskraft Kiews nachlässt und die westlichen Demokratien schneller kriegsmüde werden als die von ihm aufgehetzten Russen. Bietet der Kreml einen Waffenstillstand an, dann werden jedenfalls Alice Schwarzer und ihre Brieffreunde den Ukrainern kaum davon abraten, ihn anzunehmen, egal, wo die Frontlinie dann auch verläuft: Ist nicht alles besser als die Fortsetzung des Krieges mit seiner Eskalationsgefahr? Mit dem Schwingen der nuklearen Peitsche hat Putin den Westen von einer rückhaltlosen Unterstützung der Ukraine abhalten können. Folgt der KGBler im Kreml einem alten sowjetischen Rezept, dann tischt er als Nächstes das Zuckerbrot des Friedens auf. In seinem Fall kann man freilich auf gar nichts vertrauen.

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