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#Wissenschaftler empfehlen strikte Kontaktbeschränkungen

Wissenschaftler empfehlen strikte Kontaktbeschränkungen

„Welchen Sinn hätte die Impfung, wenn man dann doch in den Lockdown muss?“ Diese Frage stammt nicht etwa von Impfgegnern, sondern vom Gesundheitspolitiker der SPD und möglichen künftigen neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Sie trifft den Kern der politischen Debatte in der sich verschärfenden Corona-Krise mit täglich steigenden Inzidenzen und einer Virusvariante, über die bisher nur wenig bekannt ist. Lauterbach hält sie für gefährlich, weil sie fast alle Mutationen von Alpha, Beta, Gamma und Delta zusammen in sich vereint. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden etwa 30 Änderungen im sogenannten Spike-Protein festgestellt, aber auch viele Mutationen, deren Bedeutung unklar ist.

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

Noch kann niemand sagen, wie sich die Vielzahl der Mutationen auswirkt, ob sie Omikron, wie die neue Variante genannt wird, ansteckender macht und zu noch schwereren, womöglich tödlichen Krankheitsverläufen führt. In etwa zwei Wochen wird man wissen, ob die derzeit gängigen mRNA-Impfstoffe wirken. Müssten diese Impfstoffe angepasst werden, wäre das binnen drei Monaten möglich. Die Impfstoffhersteller BioNTech und Moderna prüfen bereits eine Anpassung ihrer Vakzine. Selbst wenn Omikron den Immunschutz zum Teil durchbräche, lohnt sich die Auffrischimpfung nach Ansicht der Fachleute trotzdem, weil sie die Anzahl der Antikörper in die Höhe treibt.

Aus Südafrika, wo Wissenschaftler die Variante entdeckt hatten, kommen unterdessen erste beruhigendere Nachrichten. Infizierte, die sich mit Omikron angesteckt hatten, hätten einen milden Krankheitsverlauf ohne auffällige Symptome, berichtete die Vorsitzende des Verbands South African Medical Association, Angelique Coetzee. Die Betroffenen hätten weder den Geschmacks- noch den Geruchssinn verloren. Sie husteten nur leicht und erholten sich derzeit zu Hause. Die Verbandsvorsitzende, die selbst Ärztin ist, fügte jedoch hinzu, dass nur wenige Erkenntnisse über die neue Variante vorliegen und die Zahl der Infizierten überschaubar ist. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass die neue Variante für den jüngsten Anstieg der Infektionszahlen in Südafrika verantwortlich ist. Zuletzt wurden dort knapp 3000 Neuinfektionen am Tag gezählt, vor einer Woche waren es weniger als 900. Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Land liegt derzeit bei 50.

„Es gibt nichts, was nicht in Betracht gezogen werden kann“

Ganz anders in Deutschland. Am Sonntag wies das RKI eine bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 447 aus. Die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf den Intensivstationen der Krankenhäuser behandelt werden müssen, stieg auf 4459. Sie belegten fast jedes fünfte Intensivbett im Land, Tendenz steigend. „Wir werden alles tun, was nötig ist. Es gibt nichts, was nicht in Betracht gezogen werden kann“, twitterte der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag. Zuvor hatten schon die Ko-Vorsitzenden von SPD und Grünen, Saskia Esken und Annalena Baerbock, bekräftigt, dass auch einschneidende Schritte nicht ausgeschlossen seien.

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Ein Lockdown für Geimpfte, Genesene und Ungeimpfte wäre für die künftigen Ampelkoalitionäre allerdings mit einem erheblichen Gesichtsverlust verbunden – hatten sie doch oft genug darauf hingewiesen, dass es solche Notbremsungen mit ihnen nicht mehr geben werde, wofür das neue Infektionsschutzgesetz sorgen werde. Denn das macht generelle Maßnahmen unmöglich. So können nicht mehr flächendeckend Versammlungen, Veranstaltungen, Aufzüge, religiöse und weltanschauliche Zusammenkünfte, Reisen, Übernachtungen, Gastronomie, Einzel- und Großhandel untersagt werden.

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