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#Zwei erfolgreiche Streithähne

Zwei erfolgreiche Streithähne

Apple und Facebook sind in diesen Tagen gar nicht gut aufeinander zu sprechen. Die beiden Unternehmen liefern sich seit Monaten eine erbitterte Auseinandersetzung um neue Datenregeln, die Apple mit der jüngsten Version des Betriebssystems für seine iPhones einführt. Die Veränderungen gelten als Gefahr für Facebooks Werbegeschäft. Sie wurden schon im vergangenen Jahr angekündigt, zu Beginn dieser Woche kam das Update nun offiziell heraus.

Roland Lindner

Während die zwei Unternehmen darüber streiten, läuft ihr Geschäft weiter glänzend. Das haben sie mit ihren Quartalsberichten unterstrichen, die sie am Mittwoch nach Börsenschluss fast zeitgleich vorlegten. Beide Tech-Giganten haben die Erwartungen von Analysten bei weitem übertroffen. Der Aktienkurs von Facebook stieg zeitweise um mehr als sechs Prozent, Apples Aktie notierte rund vier Prozent im Plus. Apple hat derzeit eine Marktkapitalisierung von mehr als 2,2 Billionen Dollar und ist damit das am höchsten bewertete amerikanische Unternehmen.

Facebook brachte den Streit mit Apple bei der Vorlage seiner Zahlen zur Sprache. Das soziale Netzwerk sagte, es rechne damit, dass die neue iPhone-Software sich im zweiten Quartal negativ auf sein Werbegeschäft auswirke. Die umstrittene neue Funktion blendet iPhone-Nutzern beim Öffnen von Apps ein Fenster ein, das von ihnen eine ausdrückliche Zustimmung verlangt, Online-Aktivitäten per „Tracking“ nachverfolgen zu lassen. Bislang war dieses Einverständnis vorausgesetzt worden, und das Tracking musste manuell deaktiviert werden. Für Facebook, dessen Werbegeschäft auf der Auswertung von Nutzerdaten basiert, wäre es ein schwerer Schlag, wenn viele Nutzer das Tracking ablehnen.

Auch deutsche Unternehmen beklagen sich über Apple

Dabei ist Facebook nicht das einzige Unternehmen, das sich über Apple beklagt. Zu Beginn dieser Woche hat eine Gruppe deutscher Medien-, Internet- und Werbeverbände deswegen eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Sie nannten Apples neue Regeln „unzulässig“. Apple hält dagegen, die Neuerungen dienten dem Schutz der Privatsphäre seiner Kunden.

Neben dem iPhone-Update nannte Facebook auch neue Regulierungen als mögliche Belastung für das Werbegeschäft in diesem Jahr. Im ersten Quartal war aber von einer Abschwächung noch nichts zu spüren. Facebook meldete einen Umsatzsprung um 48 Prozent auf 26,2 Milliarden Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit 23,7 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn hat sich auf 9,5 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Der Gewinn je Aktie betrug 3,30 Dollar, Analysten hatten 2,37 Dollar erwartet. Das gute Abschneiden kam insofern nicht überraschend, weil in den vergangenen Tagen auch schon Wettbewerber wie die Google-Holding Alphabet und Snap besser als erwartete Zahlen vorgelegt hatten.

Apple meldete für das vergangene Quartal einen Umsatzsprung um 54 Prozent auf 89,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 77,4 Milliarden Dollar gerechnet. Allein die Umsätze mit dem iPhone, dem mit Abstand wichtigsten Produkt des Konzerns, stiegen um 66 Prozent auf 47,9 Milliarden Dollar. Apple profitiert hier von seiner im vergangenen Herbst auf den Markt gebrachten Modellreiche „iPhone 12“. Es sind die ersten Versionen des Geräts, die mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G arbeiten.

Auch in allen anderen Sparten gab es deutliches Umsatzwachstum. Die für Apple immer wichtiger werdenden Dienstleistungen brachten 16,9 Milliarden Dollar ein und damit 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu dieser Kategorie gehören zum Beispiel der App-Store, in dem Programme für Apple-Produkte vertrieben werden, der Bezahldienst Apple Pay oder die Musikplattform Apple Music. Die Umsätze mit Macintosh-Computern stiegen um 70 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar, bei den iPads gab es einen Zuwachs um 79 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar, die Sparte mit der Digitaluhr Apple Watch und den Airpod-Kopfhörern verbuchte ein Plus von 25 Prozent auf ebenfalls 7,8 Milliarden Dollar. Apples Nettogewinn hat sich auf 23,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Der Gewinn je Aktie von 1,40 Dollar war um 41 Cent besser als erwartet.

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