Nachrichten

#Die Union und ihre Operation Fliegenpilz

Die Union und ihre Operation Fliegenpilz

Einige Grüne beschäftigten sich am Mittwoch mit Pilzen. Genau genommen mit dem Fliegenpilz, Amanita muscaria. So kursierte ein lexikalischer Eintrag, in dem die Wirkung des Verzehrs von Fliegenpilzen beschrieben wird: halluzinogene Effekte, Angst- und Panikgefühle, tödlicher Verlauf selten, aber möglich. „Konsumierende haben das Gefühl, als bleibe die Zeit stehen“, zitierte der Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz auf Twitter.

Fraktionskollegin Katharina Dröge wartete mit originelleren Pilznamen auf: Filziger Milchling, Großer Schmierling, Geschmückter Schleimkopf oder Gauklerpilz. War das die Spinnerei grüner Drogenfreunde, die sie sich gönnten, während der baden-württembergische Landesverband der Partei gerade über die nächste Koalition mit einem kleinen christdemokratischen Partner handelseinig geworden war? Mitnichten. Es war eine Reaktion auf ein drei Seiten langes Papier aus der CDU-Parteizentrale.

„Nur linke, kostenintensive Rezepte“

Die Abteilung Programm und Analyse des Adenauer-Hauses hatte den Unionsabgeordneten im Bundestag eine „Handreichung“ geschickt, die kritische Argumente zum Programm der Grünen zusammenstellt. Erster Punkt war das „Fliegenpilz-Phänomen“: Die Grünen redeten viel über die Zukunft, aber sobald es konkret werde, hätten sie „nur linke, kostenintensive Rezepte“ anzubieten. „Das erinnert an einen Fliegenpilz: Sieht schön aus, ist aber ungenießbar.“

Die Formulierung ihrerseits erinnerte an einen Tweet, in dem CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schon Mitte März den Fliegenpilz-Vergleich angestellt hatte. In dem Papier des Adenauer-Hauses wird gleich zu Anfang vor den Steuererhöhungsplänen der Grünen gewarnt, es wird insinuiert, die Grünen wollten eine Obergrenze für Mieten in einem Bundesgesetz festschreiben (hinter diesem Punkt steht in Klammern noch das Wort „Quelle“), oder es wird vor der „Gängelung“ der Autofahrer gewarnt durch weniger Parkraum in den Städten und ein generelles Tempolimit auf Autobahnen von 130 Stundenkilometern.

Doch wichtiger als die Nachricht aus dem Adenauer-Haus, von der mancher in der Fraktion, den man fragte, noch gar keine Kenntnis genommen hatte, war vermutlich die jüngste Mitteilung, die das Umfrageinstitut Forsa am Mittwochmorgen verschickt hatte. Auch mehr als zwei Wochen nach der Nominierung der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin – so das Resultat der jüngsten Umfrage – hat sich der Wind nicht zugunsten der Union gedreht. Eine Erhebung nach der anderen sieht die Union mehrere Prozentpunkte hinter den Grünen.

Deswegen suchen die Unionsstrategen nach dem richtigen Umgang mit der grünen Konkurrenz, die sie längst als die bedrohlichste ausgemacht haben. Erst kürzlich hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in der Süddeutschen Zeitung vor einer „Schlammschlacht“ mit der grünen Konkurrenz gewarnt. Stattdessen müsse man einen „Wettbewerb der Ideen“ führen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!