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#Frankfurt klimaneutral: Ein Paradies für Fahrradfahrer?

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Frankfurt klimaneutral: Ein Paradies für Fahrradfahrer?

Die großen Freizeitgärten mitten im dicht besiedelten Frankfurter Norden sind exklusive Idyllen. „Nur für Pächterinnen und Pächter“ steht an einem Tor. Dahinter blühen Rosen, Kinderstimmen sind zu hören, Grillgeruch liegt in der Luft. Über Jahre beteiligten sich die Gärtner an Protesten. Die Stadt plante ein neues Quartier, die sogenannten Günthersburghöfe, mit 1500 neuen Wohnungen, viele davon gefördert, zudem neue Schulen, eine Erweiterung des Parks. Viele der Gärten sollten weichen. Von dem Protest dagegen zeugen noch die Plakate an den Zäunen. Doch sie sind längst überholt. Das Projekt ist gekippt.

Julian Staib

Politischer Korrespondent für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Sitz in Wiesbaden.

Ausgerechnet die Frankfurter Grünen, deren einstiger Planungsdezernent das Projekt angestoßen hatte, wandten sich gegen das Bauvorhaben. Der Klimawandel ändere alles, hieß es als Begründung. Bei der Kommunalwahl Mitte März wurden die Grünen stärkste Kraft, zusammen mit SPD, FDP und der Kleinstpartei Volt schmiedeten sie eine Koalition, die im September ihre Arbeit aufnehmen soll. Im Koalitionsvertrag heißt es nun: Für die Günthersburghöfe solle ein neuer Entwurf erarbeitet und nur noch auf den ohnehin versiegelten Flächen gebaut werden. Die aber sind klein. Maximal 400 Wohnungen könnten entstehen. Wohnungen sind in Frankfurt weiterhin Mangelware, doch eines der wenigen großen Wohnungsbauprojekte in der Stadt ist damit vom Tisch.

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Nicht nur an diesem Punkt haben die Grünen sich durchgesetzt. Bei den Sondierungs- und den späteren Koalitionsverhandlungen sollen sie sehr breitbeinig aufgetreten sein. Der gemeinsame Vertrag könnte kaum grüner sein. Spötter im Stadtparlament sagen, die Grünen hätten 24,6 Prozent bei der Kommunalwahl erreicht, der Vertrag aber sei zu 90 Prozent ihrer. Auf 224 Seiten werden unzählige zum Teil sehr weit reichende Vorhaben vor allem in den Bereichen Klimaschutz und Mobilität aufgelistet. Und selbst wenn es formell um andere Themen geht, etwa um Wirtschaft und Wohnen, dreht sich eigentlich doch alles ums Klima. Wenn auch nur die Hälfte davon umgesetzt wird, ist Frankfurt bald eine sehr andere Stadt.

Wildblumenwiesen und Insektenhäuser

„Alle planerischen Entscheidungen werden vor dem Hintergrund der Klimakrise vom Grün her gedacht“, heißt es in dem Vertrag. Bis 2035 soll Frankfurt klimaneutral sein. Dafür soll die Energieversorgung von öffentlichen Gebäuden möglichst schnell auf Ökostrom umgestellt werden, der städtische Energieversorger soll komplett aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen, alte Gaslaternen, die es teilweise noch gibt, müssen ausgetauscht werden, auch soll „erheblich“ in regenerative Energien investiert werden. Neue Parks sollen entstehen mit „Wildblumenwiesen“ und „Insektenhäusern“, möglichst in jedem Stadtteil soll es künftig „Mini-Wäldchen“ geben, um das „Mikro-Klima“ zu verbessern. Auch für Hochhäuser soll es eine „Pflicht zur Fassadenbegrünung“ geben, dazu mehr Trinkbrunnen in den Parks, Bäume in bisher baumlosen Straßen, Ökostrom als Standardtarif und vieles mehr.

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