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#„Friedrich Merz wird der CDU guttun“

„Friedrich Merz wird der CDU guttun“

Herr Blume, die CSU liegt in Bayern im Vergleich zum Vorjahr 12 Prozentpunkte schlechter, bei 36 Prozent. Was muss passieren, damit sie Volkspartei bleibt?

Der Trend zeigt für die CSU seit der Bundestagswahl klar nach oben. Wir liegen mehr als zehn Prozentpunkte über dem Bundesschnitt, sind aber immer auch an den Bundestrend gekoppelt. Zudem ist Markus Söder der beliebteste Politiker in Bayern. Aber wir müssen uns als Volkspartei immer wieder neu erfinden. Erstens: Wir müssen alle bürgerlich Denkenden politisch beheimaten und dazu Konfliktlinien überwinden. Zweitens: Wir werden unsere Partei noch mehr für neue Gruppen öffnen. Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland bestintegriert sind, sollen ganz selbstverständlich auch und gerade bei uns dabei sein. Drittens werden wir die Partei zu einer digitalen Volkspartei machen, zu einer digitalen Plattform für bürgerliche Politik.

Die CDU hat eine ausführliche Analyse ihrer Wahlniederlage veröffentlicht. Wo bleibt Ihre?

Wir haben die beste Analyse, die es gibt: unsere Basistour, die der Parteivorsitzende und ich machen. Unsere Basis ist unser Seismograph. Es gibt dort den übergroßen Wunsch nach CSU pur, den werden wir einlösen, auch weil wir nicht mehr in den Fesseln der Kompromissfindung in Berlin gefangen sind. Gleichzeitig wissen unsere Mitglieder, dass wir bei Wahlen nicht nur sie ansprechen können.

In der CDU-Wahlanalyse wird auch auf die wenig produktiven Sticheleien der CSU gegenüber der großen Schwester hingewiesen, etwa auf die von Ihnen mitverantworteten Bemühungen, Online-Mitglieder auch im CDU-Gebiet zu werben.

Unsere Kampagne war nie konfrontativ angelegt – immerhin war der CDU-Generalsekretär unser erstes Online-Mitglied. Wir freuen uns über den Zuspruch aus dem gesamten Bundesgebiet. Man muss Parteiarbeit und Mitgliedschaften modern denken.

Durchaus konfrontativ angelegt waren ironische Aussagen von Ihnen und dem Parteichef im letzten Jahr, die darauf hinausliefen, dass Friedrich Merz ein Mann von vorgestern sei.

Jetzt übertreiben Sie aber. Entscheidend ist: Wir sind uns mit Friedrich Merz und der CDU-Führung in den wesentlichen Punkten einig und werden entschlossen zusammenarbeiten.

Merz hat jüngst gesagt, er sei nicht der konservative Knochen, als der er von manchen dargestellt wurde. Teilen Sie seine Selbsteinschätzung?

Ich bin überzeugt, Friedrich Merz wird der CDU guttun. Es gibt eine Sehnsucht nach Profil und nach Geschlossenheit, auch mit der CSU. Mit dem CDU-Parteitag ist ein Ruck durch die Union gegangen. Dass Ralph Brinkhaus nun Friedrich Merz für den Fraktionsvorsitz vorschlägt, ist äußerst respektabel. Er stellt sich damit in den Dienst einer maximal entschlossenen Union.

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Weiß die CSU denn noch, was CSU pur wäre? Vor einem guten halben Jahr sagten Sie, die Union solle die Finger lassen von Identitätsthemen wie Gendern. Nun wird das ganz offensiv gespielt. Sinneswandel oder Hilflosigkeit?

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