#„Im Herzen FDP, aber auf dem Stimmzettel CSU“
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„„Im Herzen FDP, aber auf dem Stimmzettel CSU““
Ungeachtet steigender Umfragewerte hat CSU-Chef Markus Söder seine Partei auf einen harten Bundestagswahlkampf eingeschworen. „Der Trend ist gut. Aber nach wie vor haben möglicherweise andere Mehrheiten wie die Ampel eine Chance, verwirklicht zu werden. Deswegen dürfen wir nicht leichtsinnig sein“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstag bei der Listenaufstellung der CSU für die Bundestagswahl im Nürnberger Max-Morlock-Stadion. Um erfolgreich zu sein, müsse die CSU auch die Wähler anderer bürgerlicher Parteien für sich begeistern.
„Im Herzen FDP, im Herzen Freie Wähler, aber auf dem Stimmzettel beide Stimmen für die CSU“, sagte Söder. Er kritisierte dabei besonders scharf den Bundesvorsitzenden der Freien Wähler, seinen eigenen bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Der hatte für die amtierende Bundesregierung das Attribut „durchgeknallt“ gewählt. „Wer eine Bundesregierung als durchgeknallt bezeichnet, der sollte lieber zu Hause bleiben“, betonte Söder.
Rote Linien für Koalitionsverhandlungen
Für CSU und CDU gelte es jetzt, das volle Potenzial der Wählerschaft auszuschöpfen. „Im Kanzleramt muss mit Armin Laschet ein Mann der Union sein und keine grüne Kandidatin“, sagte Söder. Dabei helfe, dass der „grüne Höhenflug“ gestoppt sei. Die Grünen hätten sich wieder zu einer Partei von Ideologen und Verboten zurückentwickelt.
Söder nutzte seine knapp 30-minütige Rede, um die ersten roten Linien für mögliche Koalitionsverhandlungen nach der Wahl am 26. September zu ziehen. So sei die Umsetzung der erweiterten Mütterrente eine Grundbedingung für eine Regierungsbeteiligung der CSU. „Egal, mit wem wir regieren, aber das ist Bedingung“, sagte er. Die CSU fordert, älteren Müttern wie den jüngeren drei statt zweieinhalb Rentenpunkte pro Kind anzurechnen. Die CDU hatte jüngst bei der Aufstellung des Wahlprogramms der Union aber verhindert, dass die CSU-Forderung zur Mütterrente aufgenommen wird. Sie soll daher in einem gesonderten CSU-Programm für die Bundestagswahl enthalten sein.
Alexander Dobrindt und Dorothee Bär bei der Wahlversammlung der CSU in Nürnberg
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Bild: dpa
Söder wiederholte zudem die Absage an jegliche Steuererhöhungen, dies wäre jetzt nach der Corona-Pandemie Gift für die Wirtschaft, die sich gerade wieder erhole. Stattdessen brauche es wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern und die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für alle Bürger. Darüber hinaus betonte Söder, dass die CSU die Forderung der FDP nach einer Abschaffung der Gewerbesteuer nicht mittragen werde. Die CSU stehe an der Seite der Kommunen, für die die Steuereinnahmen von ganz besonderer Bedeutung seien.
Dobrindt zum Spitzenkandidaten gewählt
Wie erwartet geht die CSU mit Alexander Dobrindt als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl. 93,3 Prozent der Delegierten stimmten am Samstag bei der Wahlversammlung in Nürnberg für den amtierenden Landesgruppenchef im Bundestag. Die Abstimmung umfasste auch Listenplatz zwei, der wie von der CSU-Spitze in Vorgesprächen vorgesehen an Digital-Staatsministerin Dorothee Bär ging. Erstmals in ihrer Geschichte tritt die CSU bei der Wahl am 26. September mit einer paritätisch besetzten Liste an, bei der immer abwechselnd Männer und Frauen nominiert werden. Bei der Abstimmung zur Listenaufstellung stimmten nur 25 Delegierte gegen die Parität.
Anders als bei anderen Parteien hat die Kandidatenliste bei der CSU aber eine eher untergeordnete Bedeutung, da sich in früheren Jahren die CSU-Kandidaten in den Wahlkreisen direkt durchsetzen konnten und gar nicht auf einen Listenplatz angewiesen waren. Nachdem die CSU aber auch bei der vergangenen Landtagswahl einige Direktmandate an die Grünen verloren hatte, dürfte insbesondere für die Bewerber in den aus CSU-Sicht unsicheren Wahlkreisen, etwa in Nürnberg und München, die Bedeutung des Listenplatzes wachsen.
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