#Im Römer wollen alle gratulieren

Mit der Prominenz ist das so eine Sache. Zwar dürfte Mike Josef (SPD) dank der Wahlplakate über einen hohen Wiedererkennungswert verfügen. Wer aber das begehrtere Fotomotiv ist, wenn der neue Oberbürgermeister neben einem Sonnenbrillenträger mit muskulösen Oberarmen im kurzärmeligen Hemd steht, darüber ließe sich womöglich streiten. „Bahnbabo“ Peter Wirth gehörte als einer der 20 Oberbürgermeisterkandidaten zu den 800 Gästen, die am Freitagabend zum Empfang in den Römer gekommen waren.

Ein anderer, erst in der Stichwahl unterlegener Konkurrent Josefs war auch dabei: Uwe Becker (CDU) brachte dem neuen Stadtoberhaupt Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ als Geschenk mit. Vernunft und Besonnenheit sind ja für einen Oberbürgermeister keine schlechte Richtschnur. Und natürlich kamen viele Vertreter von Politik, Kultur und Unternehmen, Fraport-Chef Stefan Schulte etwa, Stadtdekan Johannes zu Eltz und Opernintendant Bernd Loebe.

Haltung zeigen

Im Kaisersaal begrüßte Josef die Gäste unter den Porträts der Revolutionärinnen, mit denen die Kaiser gerade ausnahmsweise verhängt sind. Das lasse ihn an die Frauen in Afghanistan und Iran denken, aber auch im eigenen Land sei Gleichberechtigung noch nicht erreicht. Er dankte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Die Grünen) für ihr Engagement als kommissarisches Stadtoberhaupt und hieß ausdrücklich den ukrainischen Generalkonsul Vadym Kostiuk willkommen.