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#Kann das mit Laschet gut gehen?

Kann das mit Laschet gut gehen?

Dieser Tage drängt sich bei einigen in der CSU ein Szenario auf nach dem Motto „Was hätte Söder gemacht?“ Die Fiktion geht etwa so: Markus Söder fackelt nicht lange. Schon am Tag nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Westen der Republik taucht der Kanzlerkandidat der Union am Ort des schrecklichen Unglücks auf, eingeflogen mit einem Hubschrauber, mit dem später mehrere Menschen geborgen werden.

Vor der Kulisse von Dutzenden Fahrzeugen des bayerischen Technischen Hilfswerks stellt sich Söder im Katastrophengebiet vor die Kameras. Er versichert uneingeschränkte Solidarität aus dem Süden der Republik und kündigt einen eigenen Nothilfefonds in Millionenhöhe für die Hochwasseropfer an, der aus dem Haushalt des Freistaats Bayern gespeist wird. In einer Kaskade von Pressekonferenzen kündigt er einen verstärkten Kampf für den Klimaschutz an, verspricht ein rasches Ende des Verbrennungsmotors und einen schnelleren Kohleausstieg. Natürlich ist es nicht so. Denn Söder ist ja bekanntlich nicht Kanzlerkandidat.

Söder ist das für die Union, was der Fußballspieler Erling Haaland für Borussia Dortmund ist. Wie der groß gewachsene Topstürmer kennt auch der bayerische Ministerpräsident nur eine Bewegung: nach vorn, aufs Tor. Ist von fünf Schüssen einer drin, ist das ein Erfolg. Wenn Söder sitzt, dann wippt er mit den Beinen, als könne er es gar nicht erwarten, wieder loszustürmen.

Laschet an der Seite von Merkel am 20. Juli in Bad Münstereifel


Laschet an der Seite von Merkel am 20. Juli in Bad Münstereifel
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Bild: EPA

Die Idee, angesichts steigender Corona-Inzidenzen die Testpflicht für Reiserückkehrer drastisch zu verschärfen, kam nicht ursprünglich vom CSU-Vorsitzenden. Er riss sie aber an sich und erzeugte in dieser Woche in einer solchen Dichte Bilder, dass die Betrachter kaum umhinkamen, die Sache mit ihm zu verbinden. Am Dienstagnachmittag sprachen die Ministerpräsidenten der Union bis in den Abend hinein in einer internen Schaltkonferenz über die Testpflicht. Vereinbart war, anschließend keine Pressekonferenz abzuhalten. Das übernahm Söder dann im Alleingang, indem er gleich nach der Besprechung erst dem ZDF und dann der ARD ein Interview gab. Gut 24 Stunden später ließ er sich zur Talkrunde von Markus Lanz zuschalten und stichelte gegen das Wahlprogramm der CDU. Söder, Söder, Söder, wo immer man hinschaut.

Armin Laschet, CDU-Vorsitzender, Kanzlerkandidat, also mit Abstand der wichtigste Mann in der Union, ist nicht weniger fleißig und umtriebig als Söder. Aber er erzeugt wenige Bilder. Einer in der CDU, durchaus ein Unterstützer Laschets, erregt sich, wie dieser neben Kanzlerin Angela Merkel einem „Referenten“ gleich herlief, als diese im Hochwassergebiet zu Besuch war. In einem Boulevardblatt tauchte ein Foto auf, das nur Merkel zeigte, obwohl Laschet wenige Meter neben ihr stand. Auch so etwas erzeugt derzeit schlechte Stimmung in der CDU.

Inhaltlich wirkt Laschet trotz allem unbeirrt

Söders Sticheleien verursachen zwar Ärger in der großen Schwesterpartei. Doch sagt einer, Laschet liefere auch genug Vorlagen. Das Schlimmste war, als der Kanzlerkandidat der Union bei einem Besuch im Hochwassergebiet lachte, während wenige Meter vor ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit ernster Miene sprach. Auch wenn in der CDU wie in der CSU zu hören ist, so etwas könne passieren, wird die Forderung angefügt, Laschet hätte dem sofort eine Botschaft entgegensetzen müssen, die den Fehler vergessen macht. „Er versucht es nicht mal“, seufzt ein Wahlkämpfer der CDU.

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