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#Laschet bei der CSU: Geschlossen in den Endspurt

Laschet bei der CSU: Geschlossen in den Endspurt

Monatelang hatten Misstöne aus München den Wahlkampf des Kanzlerkandidaten Armin Laschet aus dem Takt gebracht. Der CSU-Parteitag am Wochenende war die letzte Gelegenheit, für den Endspurt einen Ton der Gemeinsamkeit zu finden. Die CSU hat sie genutzt; ihr Chef, Markus Söder, hat es geschafft, gegen Laschet nicht zu sticheln. Die Delegierten spendeten dem Kanzlerkandidaten lange Applaus. Laschet hatte eine kämpferische Rede gehalten; inhaltlich hat er die Kernkompetenzen der Union herausgearbeitet. Immer wieder ging es gegen die SPD. Auf dass auch die CSU verstehen möge, dass der Gegner nicht der eigene Kandidat ist.

Das Signal der Geschlossenheit war demonstrativ. Doch es war nicht nur eine Show. Die CSU hat gesehen, wohin die Tritte gegen Armin Laschet führen: zu 28 Prozent in den Umfragen in Bayern. Damit würde sie bundesweit unter der Fünf-Prozent-Marke liegen; eine Peinlichkeit für die Partei, die stets damit hausieren ging, zum Gesamtergebnis der Union im Bund ein Fünftel beizutragen.

Wenn der gemeinsame Kanzlerkandidat beschädigt ist, leidet auch die CSU. Das ist eigentlich banale Logik, der sich die CSU lange verschlossen hat. War es die mangelnde Beherrschung Söders, der seine Niederlage gegen Laschet im Kampf um die Kanzlerkandidatur einfach nicht verwinden konnte? War es eine Taktik, schon für die Zeit nach der Bundestagswahl vorzubauen – eine Niederlage Laschets einpreisend? Vielleicht beides. Es tut vorerst nichts zur Sache, denn offenbar hat der Blick in den Abgrund sogar Söder erschreckt.

Dazu beigetragen hat sicher auch das Ergebnis von nur 87,6 Prozent bei der Wiederwahl zum CSU-Vorsitzenden. Bei der vorangegangenen Wahl vor zwei Jahren hatte er noch 91,3 Prozent erhalten. In der CSU-Spitze war wieder ein Ergebnis von mehr als neunzig Prozent erwartet worden, Söder hatte im Kampf gegen Laschet stets auf seine Beliebtheit bei den Wählern verwiesen. Nun musste er feststellen, dass es sogar in den eigenen Reihen Kritiker gibt – auch wenn sich diese bislang nur in einer geheimen Wahl hervorwagen.

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Dass Söder auch nur andeuten würde, in der Vergangenheit mal daneben gelangt zu haben, war nicht zu erwarten. Er gab nicht mal zu, seine Position geändert zu haben. Schuld haben sowieso immer andere, diesmal die Journalisten. Für sie „zum Mitschreiben“, so Söder: „Wir wollen Armin Laschet als Kanzler haben statt Olaf Scholz.“

Nun geht es also gemeinsam gegen die SPD. Laschet hatte nicht nur vor einem Linksbündnis gewarnt, sondern die SPD, die so stolz auf ihre lange Geschichte ist, scharf attackiert: Sie habe seit Kriegsende „immer auf der falschen Seite“ gestanden, sagte Laschet. Freilich hatten Union und SPD in dieser Zeit 15 Jahre miteinander regiert. Die SPD keilte sofort zurück, Generalsekretär Klingbeil verwies auf das Nein zum Irak-Krieg, auf die Ostpolitik Brandts, die Einführung von Mindestlohn und die Grundrente, Ehe für alle. „Die Union hat unter Laschet echt Anstand und Würde verloren.“ Nun geht es zwischen Union und SPD also zur Sache. Es fährt kein Schlafwagen ins Kanzleramt. Nur die Grünen schauen sich das Spektakel vom Rand aus an.  

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