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#Warum man Vögel das ganze Jahr über füttern sollte

Warum man Vögel das ganze Jahr über füttern sollte

In Sachen Kulinarik haben wir uns in diesem Ressort zuletzt mit Fermentation, vegetarischer Pasta, Pfälzer Saumagen, Kokosöl und Wein aus der Provence beschäftigt. Alles nicht ohne, im Grunde sogar Wissenschaften für sich. Noch besser: Mal abgesehen vom Saumagen, den Helmut Kohl jedem Staatsoberhaupt vorsetzte, das in seine Fänge geriet, sind diese Dinge grenzenlos hip. Nun wollen wir aber, quasi zum Runterkommen, drei Gänge zurückschalten und alternatives Schlemmer-Terrain sondieren. Wer lukullisch normalerweise in High-End-Gefilden unterwegs ist, darf sich genauso ausklinken wie der klassische Futterneider, der kaum mit ansehen kann, wenn andere so richtig zulangen. Denn die Lebensmittel, die wir im Folgenden vorstellen, sind keineswegs für uns gedacht, sondern für unsere Vögel. Nicht Bolle und Coco in der Voliere, sondern die, man wird das einmal so blöd formulieren dürfen, „gefiederten Freunde“ im Garten und auf dem Balkon.

Zwar lassen sich mit der Vogelfütterung die Bestände von Kiebitz und Rebhuhn, Feldlerche und Turteltaube nicht aufpäppeln (Nachrufe sollten am besten schon geschrieben und im Giftschrank gelagert werden). Auch einen naturnahen Garten ersetzt sie nicht. Aber Amseln, Spatzen und Grünfinken sind für jedes Extra-Angebot dankbar. Vor allem zur Brutzeit. Hiermit hätten wir schon recht früh im Text den ersten Punkt erreicht, an dem manche Leser aufschreien dürften. Schließlich besitzt die alte Regel, man solle nur im Winter zufüttern, für viele Naturschützer immer noch den Stellenwert eines kategorischen Imperativs.

Sogar die Kohlmeise ist in Schwierigkeiten

Im Frühling und Sommer ist einer gängigen Annahme zufolge genug Nahrung vorhanden, man will sich außerdem keine wohlstandsverwahrlosten Pseudohaustiere heranzüchten, und überhaupt: Survival of the Fittest! Tatsächlich ist der Insektenschwund inzwischen allerdings so dramatisch, dass selbst widerstandsfähige Arten immer größere Probleme bei der Jungenaufzucht bekommen. Zudem gehen durch die Monokulturen der intensiven Landwirtschaft jedes Jahr Millionen Tonnen an Wildkräutern und Sämereien verloren.

Peter Berthold, ehemaliger Leiter des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, prototypischer Naturbursche und aggressiver Verfechter der Ganzjahresfütterung, präsentiert folgende Rechnung in dem mit seiner Frau Gabriele Mohr veröffentlichten Buch „Vögel füttern – aber richtig“: Würde ein Zehntel der rund fünfzehn Millionen Haus- und Schrebergärten in Deutschland mit Nisthilfen, naturnaher Bepflanzung und einer Futterstelle für Vögel ausgestattet, könnten darin etwa dreißig Millionen Brutpaare nisten. Das entspricht ungefähr der Hälfte der momentan bei uns lebenden Vogelindividuen. Man beachte: Alle unsere Naturschutzgebiete befinden sich auf vier Prozent der Landesfläche, sämtliche Gärten wiederum beanspruchen genauso viel Raum. Da lässt sich einiges machen.

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