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#Was Moskau mit Truppenbewegungen Krim beabsichtigt

Was Moskau mit Truppenbewegungen Krim beabsichtigt

Zwei Wochen lang hat Russland die Ukraine, aber auch die Nato mit einem unangekündigten Groß-Manöver auf der Krim und an seiner westlichen Grenze zur Ukraine in Atem gehalten. Aus einer kleineren, auf einige Militärbezirke beschränkten Übung wurde die größte Truppenansammlung, seit der Annexion der Krim. Der Westen war in Sorge. Am Freitag dann kündigte das russische Verteidigungsministerium den Truppenrückzug an. „Mehr als 10000 Soldaten“ hätten in den vergangenen Wochen auf der Krim „geübt“, jetzt würden sie in ihre Standorte zurückkehren.

Peter Carstens

War es das also? Kann die Ukraine, kann die Nato nun aufatmen? Westliche Nachrichtendienste haben in den vergangenen vier Wochen genau beobachtet, welche Einheiten und Ausrüstung auf die Krim, in die Nähe von Rostow und Woronesch gebracht worden sind. Bei den harten Fakten stimmten sie überein, sie ließen sich oft auch aus öffentlichen Quellen verifizieren. Doch über Moskaus Intentionen zogen sie unterschiedliche Schlüsse. Deshalb blicken sie auch jetzt mit einem unterschiedlichen Grad von Besorgnis auf die Meldungen zum Abzug.

Erinnerungen an frühere Fälle wie Georgien 2008

„Wir glauben das erst, wenn wir es gesehen haben“, sagt ein hoher westlicher Vertreter, der nicht näher identifiziert werden darf. Er verweist auf frühere Fälle, 2008 in Georgien und 2014 auf der Krim, wo Russland zunächst Truppenteile aus Manövern zurückverlegt hatte, dann aber wieder verstärkte, um plötzlich anzugreifen. Moskaus Glaubwürdigkeit sei nicht hoch, zumal es die angeblichen Übungen an den Grenzen der Ukraine zuvor weder angekündigt noch der OSZE gemeldet habe. Im Wiener Dokument von 1999 haben sich die Vertragsstaaten verpflichtet, Manöver anzuzeigen, wenn mindestens 9000 Soldaten daran teilnehmen. Wenn es mehr als 13.000 Soldaten sind, müssen Beobachter zugelassen werden. Russland ist zwar Vertragsstaat, missachtet diese Regeln aber schon seit Jahren.

Nach Darstellung des westlichen Vertreters waren in den vergangenen Wochen „rund 100.000“ Soldaten im Einsatz, auf der Krim und im Osten der Ukraine. Noch etwas beunruhigt den Mann: Verteidigungsminister Schojgu hat angeordnet, dass die 41. Armee, die im zentralen Militärbezirk stationiert ist, ihre gesamte Ausrüstung und Bewaffnung in einem riesigen Feldlager zurücklässt, das sie in der Region Woronesch errichtet hat. Dort soll es bis zur großen Militärübung „Zapad“ (Westen) bleiben, die im September stattfinden wird.

Diese Darlegung Moskaus überzeugt auch unter deutschen Diensten und kundigen Abgeordneten im Bundestag nicht. Obgleich in Berlin – anders als in Kiew und bei früheren Nato-Militärs – die unmittelbare Gefahr eines Kriegsausbruchs als eher gering eingeschätzt wurde, hält man die Zapad-Begründung für irreführend. Denn nach früheren Ankündigungen der russische Seite solle das Großmanöver wie in früheren Jahren hunderte Kilometer weiter nördlich und vorwiegend im Belarus stattfinden. Jetzt also eine Umplanung, an der ganze Armeen beteiligt sind? „Russland könnte seine Truppen schnell wieder zurückverlegen und die Ukraine bedrohen“, hält man jedenfalls bei der Nato fest.

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