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#Bollwerk gegen die AfD

Bollwerk gegen die AfD

Das Bauhaus-Museum in Dessau kann man sich gar nicht oft genug ansehen. Armin Laschet beispielsweise ist binnen eines Jahres bereits zum zweiten Mal dort. Im vergangenen August hat er sich das Weltkulturerbe schon einmal von Reiner Haseloff zeigen lassen. Der Zweck der damaligen Reise war offenkundig: Der Ministerpräsident aus Nordrhein-Westfalen wollte um die Gunst seiner Parteifreunde im Osten Deutschlands werben, auch mit Blick auf die offene K-Frage.

Reinhard Bingener

Politischer Korrespondent für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen mit Sitz in Hannover.

Laschets Plan ist, zumindest an diesem Punkt, nicht aufgegangen. Denn Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff war im entscheidenden Moment der erste CDU-Parteigrande, der von Laschet abrückte und sich recht unverblümt für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder als Kanzlerkandidaten aussprach. Haseloff steht diesbezüglich auch unter besonderem Druck, denn bei ihm steht am kommenden Sonntag die Landtagswahl an. Von Söder versprach er sich einen kurzfristigen Schub in den Umfragen. Der Plan Haseloffs ging allerdings ebenfalls nicht auf: Laschet konnte sich am Ende auch ohne die Unterstützung der sachsen-anhaltischen CDU durchsetzen.

Und so kommt es, dass Armin Laschet am Freitag abermals durch das Bauhaus-Museum in Dessau geführt wird. Die Union möchte vor der Wahl ihre Geschlossenheit präsentieren. „Unser Armin“, nennt ihn Haseloff nun. Wenn man von den verbesserungsfähigen Beliebtheitswerten Laschets absieht, scheinen die beiden auch ganz ordentlich miteinander klarzukommen.

Die weniger pittoresken Seiten

Das Verhältnis ist jedenfalls so belastbar, dass der Reiner dem Armin sogar die weniger pittoresken Seiten seines Bundeslands zumutet: Am Wochenende führt er ihn mitten ins mitteldeutsche Braunkohlerevier. In geländegängigen Bussen geht es entlang der kilometerlangen Förderbänder durch eine Landschaft, die der Mensch bis zur Unkenntlichkeit entstellt hat.

Armin Laschet kennt solche Anblicke aus seinem eigenen Bundesland. Mit der Verstromung der Braunkohle, die zudem sehr klimaschädlich ist, soll jedoch bis spätestens 2038 Schluss sein. Das sieht zumindest der kurz vor der Pandemie erzielte Kohlekompromiss vor. Im Gegenzug erhält Sachsen-Anhalt 4,8 Milliarden Euro für den anstehenden Strukturwandel. Reiner Haseloff ist stolz auf diese Einigung. Der Ministerpräsident erzählt von den Badeseen, die anstelle der staubigen Krater entstehen sollen. Der CDU-Politiker schwärmt zudem von neuen Windrädern, Solaranlagen und einer Wasserstoffwirtschaft für die umliegende Chemieindustrie.

Kohle verbindet: Laschet und Haseloff bei Profen


Kohle verbindet: Laschet und Haseloff bei Profen
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Bild: Daniel Pilar

Der Kohlekompromiss hat für den Ministerpräsidenten aus Sachsen-Anhalt auch eine persönliche Bedeutung. Haseloff scheint die Einigung als Urkunde des bundespolitischen Gewichts zu deuten, das er sich mittlerweile erworben hat. Nachdem Haseloff 2011 die Nachfolge Wolfgang Böhmers angetreten hatte, musste er einige Jahre im Schatten der Autorität dieses knorrigen Originals regieren. Inzwischen ist Haseloff – vor Laschet, vor Söder, vor Kretschmann – zum dienstältesten Ministerpräsidenten nach Volker Bouffier gereift. Der Elder Statesman Ostdeutschlands – an dieser Rolle hat der 67 Jahre alte Reiner Haseloff sichtlich Gefallen gefunden.

Der Fall Stahlknecht

Allerdings hatte er selbst lange den Eindruck erweckt, dass das Erreichen des Rentenalters auch für ihn ein guter Zeitpunkt wäre, sein Amt in die Hände eines Jüngeren zu übergeben. Daheim in Wittenberg wartet die Ehefrau, inzwischen gibt es auch fünf Enkel, denen Haseloff sicherlich viel aus dem breitgefächerten Spektrum seiner Interessen erzählen könnte.

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